3. Spieltag

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Strietzi

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@Liberalmente: Vielleicht informierst du dich mal über Hintergründe, bevor du hier irgendwelche Regeln, die dir nicht passen, als Schwachsinn bezeichnest. Das Trikot ausziehen muss man meinetwegen nicht grundsätzlich mit der Gelben Karte bestrafen. Es steht aber momentan in den Regeln und DIESE Regel ist auch allen Profis bekannt. Es gibt genug, die nach dem Torjubel von selbst beim Schiedsrichter vorbeigehen nach dem Motto "Ja, ich weiß, zeig mir doch Gelb!"

Die Gelbe Karte für das Zaunklettern ist dagegen eine Reaktion auf einige schwere Unfälle gewesen, die durch diese Art Torjubel verursacht wurden. Der bekannteste Fall ist dieser: Palermo bei Villareal.

Aytekin ist trotzdem etwas durcheinander gewesen. Wenn man sich die Szene genau ansieht, hat er Huszti für das Trikot ausziehen die Gelbe Karte gezeigt und für das Zaunklettern glatt Rot.:clown:
 

liberalmente

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Beispiel ist diese für mich unsägliche passive Abseitsregelung beim Fußball

Diese Regel kann man begründen. Ein Spieler, die nicht aktiv in eine Spielsituation eingreift, sollte wie Luft behandelt werden, solange er nicht aktiv eingreift. In der Theorie wunderbar und einleuchtend. Ob es den Job der SR dann nicht zu schwer macht kann man diskutieren, man kann auch darüber diskutieren, ob die Theorie so gut ist, wie ich sie finde, aber man kann nicht bestreiten, dass eine sinnvolle Argumentation dahinter steht.

Die Verbandsoberen werden sich schon Gedanken gemacht haben warum sie das Ausziehen des Trikots mit Gelb bestrafen.:belehr:

panik: panik: Was für ein obrigkeitshöriger Unsinn. panik: panik:

Ich hoffe, das kommt mit dem Alter nicht automatisch, mein Onkel haut ab und zu auch solche Sprüche raus. Beängstigend.

Interessant wäre in erster Linie sich mal kundig zu machen aus welchen Gründen diese Regelung eingeführt wurde bevor man hier wieder vollmundig
rumposaunt das sei alles Schwachsinn.

Aber warum gibt es diese Regel eigentlich? Zunächst beschloss im Jahr 2002 das regelgebende Fifa International Board (IFAB), dass nur noch Spieler das Trikot beim Jubeln ausziehen dürften, wenn auf dem Hemd darunter keine religiösen, privaten oder politischen Mitteilungen standen. 2004 dann die Verschärfung: Der nackte Oberkörper beim Jubeln wurde allgemein unter Strafe gestellt. "Das Ausziehen des Trikots nach einem Tor ist unnötig. Solch übermäßiger Torjubel ist von den Spielern zu vermeiden", lautet der Wortlaut in Regel Nummer zwölf. Offiziell heißt es, dass es nicht mit den kulturellen Regeln einiger FIFA-Mitgliedsländer zu vereinbaren sei.

http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/575008/artikel_einspruch-abgewiesen_huszti-bleibt-gesperrt.html

Und da kotze ich im Strahl (© Le Freaque).

Wobei es mir neu war, dass die FIFA das offiziell zugibt. Nur noch ein weiterer Grund mehr, dagegen vorzugehen. Es verbietet ja keiner dem Saudi Arabischen Fußballverband, in deren Ligen das Trikotausziehen zu verbieten. Dürfen sie gerne tun. Aber für uns in Europa gibt es keinen Grund dafür und deswegen hat diese Regel bei uns auch nichts im Regelbuch verloren. Ganz einfach.

@Liberalmente: Vielleicht informierst du dich mal über Hintergründe, bevor du hier irgendwelche Regeln, die dir nicht passen, als Schwachsinn bezeichnest. Das Trikot ausziehen muss man meinetwegen nicht grundsätzlich mit der Gelben Karte bestrafen. Es steht aber momentan in den Regeln und DIESE Regel ist auch allen Profis bekannt. Es gibt genug, die nach dem Torjubel von selbst beim Schiedsrichter vorbeigehen nach dem Motto "Ja, ich weiß, zeig mir doch Gelb!"

Das macht die Regel nicht besser, kein Stück. Nur weil die Spieler sich daran halten können und aus ihrer Sicht auch sollten bedeutet das nicht, dass die Regel nicht sofort abgeschafft gehört.

Die Gelbe Karte für das Zaunklettern ist dagegen eine Reaktion auf einige schwere Unfälle gewesen, die durch diese Art Torjubel verursacht wurden. Der bekannteste Fall ist dieser: Palermo bei Villareal.

Solange das Zaunkletterverbot nicht mit Zeitspiel begründet wird (denn das ließe sich nachspielen) habe ich nichts dagegen gesagt. Das scheint jetzt auch eine vernünftige Begründung zu sein. Die gibt es aber, und das ist und war mein Hauptanliegen, beim Trikotausziehen nicht, nicht einmal im Ansatz.

Ich merke wieder einmal, wie mich dieses Thema wütend macht. In ein paar Wochen ist das Thema wieder vom Tisch und man akzeptiert die Regelung so wie sie ist. Ist wohl auch besser für den Blutdruck, aber wenn ich

Offiziell heißt es, dass es nicht mit den kulturellen Regeln einiger FIFA-Mitgliedsländer zu vereinbaren sei.

lese fällt es mir schwer, da ruhig zu bleiben. Es ist nicht mit meinen und unseren kulturellen Regeln vereinbar, dass in vielen (und wohl gerade in diesen) Ländern Frauenfußball verboten ist. Zwingen wir die, Frauenfußball zu erlauben, weil es gegen unsere kulturellen Regeln verstößt?
 

Langer

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panik: panik: Was für ein obrigkeitshöriger Unsinn. panik: panik:

Ich hoffe, das kommt mit dem Alter nicht automatisch, mein Onkel haut ab und zu auch solche Sprüche raus. Beängstigend.

Gehts evt. auch mal ohne persönlich zu werden:skepsis:
Obrigkeitshöriger Unsinn :gitche:, das war meine Meinung zu diesem Thema die
auch von anderen Usern hier zumindest in Ansätzen geteilt wird.

Beängstigend finde ich es eher wenn ein User sich bei diesem Thema künstlich aufregt ein riesiges Fass aufmacht und andere Meinungen als Unsinn
bezeichnet.

Nur mal zum Überdenken:


"Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

:wavey:
 

liberalmente

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Gehts evt. auch mal ohne persönlich zu werden:skepsis:
Obrigkeitshöriger Unsinn :gitche:, das war meine Meinung zu diesem Thema die
auch von anderen Usern hier zumindest in Ansätzen geteilt wird.

Es geht mir gar nicht so sehr um deine Meinung (die ich für völlig falsch halte, aber die man vertreten kann, wenn man Argumente findet), sondern um die Argumentation "das es so ist wie es ist wird ja schließlich auch gute Gründe haben". Da kann ich nicht anders reagieren. Das ist ein Sein/Sollen Fehlschluss der allerschlimmsten Güte, argumentativ betrachtet.

Deswegen hatte ich ja auch meinen Onkel ins Spiel gebracht. Das sollte verdeutlichen, dass die Argumentation nicht gegen dich als Person, sondern gegen diese furchtbare Argumentationsstruktur gehen sollte.
 

theGegen

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Das mit dem Gelb wegen "Trikotausziehen aufgrund religiöser, privater oder politischer Botschaften unter dem Trikot" war zwar die ursprüngliche Intention gewesen, aber hat im Laufe der Zeit eine Umwandlung erfahren, von wegen "Zeitspiel".

Und das ist es ja letztlich auch.
 

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@ liberalmente;:
Im Grunde genommen, ist es für dich doch vollkommen egal, was im Regelbuch steht. Wäre diese Regel nun kommentarlos niedergeschrieben (ja auch das gibt es zu Hauf), würdest du bemängeln, dass es ein Unding ist, einfach so eine Regel ohne Begründung aufzustellen. Gibt es seitens der FIFA eine Begründung, soll der saudi-arabische Fussballverband eben seine eigenen Regeln aufstellen. Und als ob das nicht schon genug "Stammtisch" wäre, bringst du das Erlauben von Frauenfußball ins Spiel!? Bei der FIFA werden Regeln für ein Spiel erstellt, aber sicher keine gesellschaftlichen Grundsatzvorgaben für die Teilnehmerländer beschlossen.

Ganz groß auch das detaillierte Eingehen auf das von @Langer gewählte Beispiel der passiven Abseitsregel. Einen anwesenden Spieler als Luft zu sehen, weil er nicht direkt angespielt wird, mag ja noch Sinn machen, eine kontrollierte Ballberührung später von einer "neuen Spielsituation" zu sprechen, obwohl es keinerlei Unterbrechung gab und der bis dato noch als Luft zu sehende Spieler urplötzlich ins Spielgeschehen eingreifen darf, ist alles andere als eine sinnvolle Argumentation. Muss es aber auch nicht sein, dir gefällt die Regel, also kann sie bestehen bleiben, wenn doch nur endlich jeder Spieler wieder sein Trikot ausziehen darf, wann und wo es ihm gefällt.

Und wenn nächste Woche ein Spieler die gelbe Karte bekommt, weil er den Ball beim Freistoß blockiert oder aus Frust wegschlägt und dein Blutdruck dementsprechend ansteigt, dann kannst du uns allen in blumigen Worten erklären, wie unsinnig das doch alles ist, denn "das ließe sich alles nachspielen". Oder du findest die Regel vielleicht sogar gut und erklärst uns allen, dass es ein Unding ist, dass das nicht immer so konsequent bestraft wird, gerade weil ohnehin viel zu kurz nachgespielt wird.

Wir werden es erleben...
 

liberalmente

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@ liberalmente;:
Im Grunde genommen, ist es für dich doch vollkommen egal, was im Regelbuch steht. Wäre diese Regel nun kommentarlos niedergeschrieben (ja auch das gibt es zu Hauf), würdest du bemängeln, dass es ein Unding ist, einfach so eine Regel ohne Begründung aufzustellen. Gibt es seitens der FIFA eine Begründung, soll der saudi-arabische Fussballverband eben seine eigenen Regeln aufstellen. Und als ob das nicht schon genug "Stammtisch" wäre, bringst du das Erlauben von Frauenfußball ins Spiel!? Bei der FIFA werden Regeln für ein Spiel erstellt, aber sicher keine gesellschaftlichen Grundsatzvorgaben für die Teilnehmerländer beschlossen.

Von dem anderen Bla Bla abgesehen, hier liegt der Hund begraben: findest du es richtig, dass Spieler in europäischen Ligen ihr Trikot nicht ausziehen dürfen, weil das in irgendwelchen Kulturkreisen in der Welt nicht gerne gesehen wird?

Und wenn ja, bitte, bitte nenne mir Argumente. Ich bin wirklich gespannt.

Zumal mich interessieren würde, was da der Unterschied zu meinem Frauenfußball Beispiel ist. Die Begründung ist ein klares entgegenkommen an irgendwelche Kulturkreise, warum kann ich dann nicht fordern, dass wir unsere Werte irgendjemand anderes aufdrängen (und nichts anderes ist das) und den Frauenfußball weltweit erlauben? Wo ist, in der Argumentation, der Unterschied?

Darauf einzugehen wäre sinnvoller als deine lächerliche Generalkritik, die du hier durch die Gegend kleisterst.
 

theGegen

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Von dem anderen Bla Bla abgesehen, hier liegt der Hund begraben: findest du es richtig, dass Spieler in europäischen Ligen ihr Trikot nicht ausziehen dürfen, weil das in irgendwelchen Kulturkreisen in der Welt nicht gerne gesehen wird?....

Die Frage ist überholt, bzw. falsch gestellt. Sie müsste lauten:

Findest du es richtig, dass Spieler in europäischen Ligen ihr Trikot nicht ausziehen dürfen, weil das in diesen Kulturkreisen zu inflationärem Zeitspiel missbraucht wird?
 

Arielle

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Ich weiß nicht, ob die Frage schon mal irgendwo gestellt wurde ....

wann und welcher Spieler war eigentlich der erste, der sein Trikot nach einem Tor auszog?

Hat eigentlich mal ein Spieler keine gelbe Karte gesehen, nachdem er sein Trikot auszog?

Und der dritte Punkt - Fussballregeln müssen für alle Geschlechter gleich sein. Weiß nicht mehr welcher User das geschrieben hat - morgen wedelt dann einer mit der Hose. :skepsis:


Manche Fussballer trainieren die einstudierten Jubelarien intensiver, als diverse vom Trainer einstudierte Spielabläufe.

Ob das jetzt die Daumenlutschgeschichte, Wiegegeschichte, Pfeil und Bogen, der Torero, die Rasenrutschschlange ..... ect

Die Nachspielzeit für derartigen Kinderkram ist genau so nervig und wird in der Regel vom Publikum oftmals mit Pfeifkonzert belegt - man Schiri pfeif endlich ab. Ist doch so - oder nicht?
 

theGegen

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Richtig, das ist so.

Und darum ist es auch sinnig, dass es diese Regel(n) (übertriebener Torjubel) gibt, damit das nicht überhand nimmt. Egal, aus welchem Grund das ursprünglich eingeführt wurde.

Und nicht zu vergessen und nochmals erwähnt: Die Spieler wissen das ganz genau. Sie ziehen ihr Trikot aber trotzdem aus, wenn sie vorher noch nicht verwarnt wurden.
Der geile Jubel (und die gerne mitgenommene Zeitverzögerung) ist dann mehr wert. Bei einem 1:2 Anschlusstreffer in der 88. Minute behält der Spieler sein Trikot lieber an.
 

liberalmente

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Und darum ist es auch sinnig, dass es diese Regel(n) (übertriebener Torjubel) gibt

Übertriebener Torjubel ≠ Trikotausziehen. Wenn ich mein Trikot ausziehe kann der Torjubel genauso kurz sein, wie wenn ich regulär jubeln gehe (und das willst du wohl hoffentlich nicht verbieten), aber ich kann auch ohne Trikotausziehen einen übertriebenen Torjubel machen.

Wenn wir nur (wirklich) übertriebenen Torjubel bestrafen würden hätten wir eine andere Diskussion. Aber man kann das Trikotausziehen nicht mit übertriebenem Torjubel gleichsetzen. Viele ziehen ihr Trikot aus, jubeln "normal", ziehen sich ihr Trikot wieder an und gehen zum Mittelkreis. Warum sollte man die bestrafen?
 

Alt_1

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Von dem anderen Bla Bla abgesehen, hier liegt der Hund begraben: findest du es richtig, dass Spieler in europäischen Ligen ihr Trikot nicht ausziehen dürfen, weil das in irgendwelchen Kulturkreisen in der Welt nicht gerne gesehen wird?

Und wenn ja, bitte, bitte nenne mir Argumente. Ich bin wirklich gespannt.

Zumal mich interessieren würde, was da der Unterschied zu meinem Frauenfußball Beispiel ist. Die Begründung ist ein klares entgegenkommen an irgendwelche Kulturkreise, warum kann ich dann nicht fordern, dass wir unsere Werte irgendjemand anderes aufdrängen (und nichts anderes ist das) und den Frauenfußball weltweit erlauben? Wo ist, in der Argumentation, der Unterschied?

Darauf einzugehen wäre sinnvoller als deine lächerliche Generalkritik, die du hier durch die Gegend kleisterst.

Der Unterschied in der Argumentation ist doch vollkommen offensichtlich. Die Bestrafung für das Trikotausziehen ist eine Regel innerhalb des Spiels, welche dadurch weltweit gilt, dass sie durch die FIFA vorgegeben ist. Es macht aus meiner Sicht durchaus Sinn weltweit gültige Regeln aufzustellen, durch regionale Regelungen würde das alles noch viel undurchsichtiger. Diese Regel ist für jeden bindend, der sich dazu entschließt Fussball gemäß den FIFA-Regeln zu spielen und sie bezieht sich lediglich auf das Spiel selbst. Deine Forderung Frauenfußball zu erlauben hat mit dem Spiel und dessen Regeln überhaupt nichts zu tun und ist dementsprechend völlig Fehl am Platze, solange wir über das Regelbuch der FIFA diskutieren.

Ich kann dich beruhigen, mir gefällt diese Regel (wie viele andere auch) nicht, weil sie dem Spiel selbst aus meiner Sicht keinerlei Vorteile einbringt, nur sehe ich nirgendwo einen Anlass
a) aus der Erfahrung heraus diesen Anspruch an die FIFA zu stellen :laugh2:
b) mich darüber mehr aufzuregen als z.B. darüber, dass Trainer sich innerhalb ihrer Coachingzone zu bewegen haben o.ä.
c) meine persönliche Meinung als nur ansatzweise relevant für das Regelwerk einer Sportart zu sehen

Man hat sich seitens der FIFA offensichtlich dazu entschieden eine grundsätzlich bereits bestehende Regel zu erweitern, um einer unbestreitbaren Minderheit innerhalb der Mitgliedsländer in einer für diese aber anscheinend wichtigen Angelegenheit, entgegen zu kommen. Diese Entscheidung wurde innerhalb des IFAB getroffen, entsprechend formuliert und den Verbänden zur Abstimmung vorgeschlagen. Für die Umsetzung ist meines Wissens nach eine 3/4-Mehrheit notwendig, da müssen also auch einige Verbände zugestimmt haben, die außerhalb der von dir angesprochenen Kulturkreise beheimatet sind.

Ich bin kein Fussballschiedsrichter, sondern im Basketball aktiv. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es nun besser finden soll, wenn eine Regel, wie von der FIFA, begründet wird oder wie z.B. bei einer Regel für technische Fouls im Basketball kommentarlos in Stein gemeißelt ist "Intentionally hanging on the basket at any time (except to prevent an injury)". In beiden Fällen kann man gegen die Regel argumentieren, entweder weil sie ohne Begründung gelten soll, weil sie einem missfällt oder beides.
 

liberalmente

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Nachdem deine Meinung nun ausreichend bekannt ist würde mich mal interessieren was dein Onkel dazu sagt.;)

Der haut solche obrigkeitshörigen Sprüche eher in politischen Diskussionen raus. Und ja, das macht es noch schlimmer. ;)

Der Unterschied in der Argumentation ist doch vollkommen offensichtlich. Die Bestrafung für das Trikotausziehen ist eine Regel innerhalb des Spiels, welche dadurch weltweit gilt, dass sie durch die FIFA vorgegeben ist. Es macht aus meiner Sicht durchaus Sinn weltweit gültige Regeln aufzustellen, durch regionale Regelungen würde das alles noch viel undurchsichtiger. Diese Regel ist für jeden bindend, der sich dazu entschließt Fussball gemäß den FIFA-Regeln zu spielen und sie bezieht sich lediglich auf das Spiel selbst. Deine Forderung Frauenfußball zu erlauben hat mit dem Spiel und dessen Regeln überhaupt nichts zu tun und ist dementsprechend völlig Fehl am Platze, solange wir über das Regelbuch der FIFA diskutieren.

In diesem Punkt hast du natürlich Recht (wobei ich das Problem von leicht abgewandelten Regeln nicht sehe). Aber warum sollten die Werte von irgendeiner Kultur ein Fußballspiel beeinflussen, wenn es dem Spiel nicht nur nicht nützt, sondern schadet (ungerechtfertigte Sperren)? Das ist mein Punkt. Und bei dem Werte einer Kultur aufdrücken komme ich dann eben zum Frauenfußball. Natürlich geht Frauenfußball noch weiter, das war mir von Anfang an klar, aber das Prinzip "wir sind mit etwas nicht einverstanden, also soll sich die ganze Welt daran halten" ist dasselbe.

Ich kann dich beruhigen, mir gefällt diese Regel (wie viele andere auch) nicht, weil sie dem Spiel selbst aus meiner Sicht keinerlei Vorteile einbringt, nur sehe ich nirgendwo einen Anlass
a) aus der Erfahrung heraus diesen Anspruch an die FIFA zu stellen :laugh2:
b) mich darüber mehr aufzuregen als z.B. darüber, dass Trainer sich innerhalb ihrer Coachingzone zu bewegen haben o.ä.
c) meine persönliche Meinung als nur ansatzweise relevant für das Regelwerk einer Sportart zu sehen

Du bist Fußballfan, ich bin Fußballfan, viele Millionen anderer Menschen sind Fußballfans. Und wenn der Sport, den man leidenschaftlich verfolgt, gestört wird, weil eine Kultur mit etwas komplett harmlosen unzufrieden ist, dann stört mich das. Zumindest solange, wie das den europäischen Fußball tangiert. Ob diese Kulturkreise das verbieten oder nicht kann mir egal sein, aber dass sie es für uns verbieten ist mir alles andere als egal. Und da geht es dann auch (nicht nur) ums Prinzip. Ich lasse mir doch von solchen Kulturen, die noch nichts von den Werten der Aufklärung gehört haben, nicht bestimmen, wie die Regeln im Fußball sein sollen, solange es keine Fußballbezogene Argumentation gibt. :skepsis:

Man hat sich seitens der FIFA offensichtlich dazu entschieden eine grundsätzlich bereits bestehende Regel zu erweitern, um einer unbestreitbaren Minderheit innerhalb der Mitgliedsländer in einer für diese aber anscheinend wichtigen Angelegenheit, entgegen zu kommen. Diese Entscheidung wurde innerhalb des IFAB getroffen, entsprechend formuliert und den Verbänden zur Abstimmung vorgeschlagen. Für die Umsetzung ist meines Wissens nach eine 3/4-Mehrheit notwendig, da müssen also auch einige Verbände zugestimmt haben, die außerhalb der von dir angesprochenen Kulturkreise beheimatet sind.

Du argumentierst jetzt nicht gerade damit, dass die FIFA eine demokratische Entscheidung getroffen hat, oder? Ich bitte dich. Ich weiß nicht, wie schlimm die FIBA ist, aber es ist schwer, korrupter und kurzsichtiger als die FIFA zu agieren.

Ich bin kein Fussballschiedsrichter, sondern im Basketball aktiv. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es nun besser finden soll, wenn eine Regel, wie von der FIFA, begründet wird oder wie z.B. bei einer Regel für technische Fouls im Basketball kommentarlos in Stein gemeißelt ist "Intentionally hanging on the basket at any time (except to prevent an injury)". In beiden Fällen kann man gegen die Regel argumentieren, entweder weil sie ohne Begründung gelten soll, weil sie einem missfällt oder beides.

An der Begründungsschiene hängst du dich zu sehr auf, finde ich. Eine Regel sollte immer gut begründet sein. Nicht nur begründet, gut begründet. Ich weiß nicht, wie man das anders sehen kann.

Es kann vielleicht Regeln ohne Begründung geben, aber die sollten komplett einleuchtend sein.

Nur weil das nicht immer der Fall ist bedeutet es doch nicht, dass dies nicht der Fall sein sollte.
 

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Warum du nicht die FIFA sondern die "Kulturkreise" für diese Regel verantwortlich machst, kann und muss ich nicht verstehen, deine diesbezügliche Abneigung ist aber deutlich angekommen.

Die von dir ins Spiel gebrachte "ungerechtfertigte Sperre" liegt selbstverständlich nicht vor. Die Umsetzung von Spielregeln hat schließlich nichts damit zu tun, wie diese entstanden sind oder begründet werden. Hier ist einzig und alleine maßgebend, dass die Regeln jedem Beteiligten bekannt und möglichst eindeutig sind. Du kannst das ja in "ungerechte Sperre" ändern...
 

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Warum du nicht die FIFA sondern die "Kulturkreise" für diese Regel verantwortlich machst, kann und muss ich nicht verstehen, deine diesbezügliche Abneigung ist aber deutlich angekommen.

Natürlich darf die FIFA da niemals nachgeben, aber sich über die FIFA aufzuregen ist quasi schon obligatorisch. ;)

Die von dir ins Spiel gebrachte "ungerechtfertigte Sperre" liegt selbstverständlich nicht vor. Die Umsetzung von Spielregeln hat schließlich nichts damit zu tun, wie diese entstanden sind oder begründet werden. Hier ist einzig und alleine maßgebend, dass die Regeln jedem Beteiligten bekannt und möglichst eindeutig sind. Du kannst das ja in "ungerechte Sperre" ändern...

Da hast du Recht.
 

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Mein Gott, jetzt häng' Dich doch nicht am Ursprung der Regel auf. Mag ja sein, dass die damals eingeführt wurde, als die "Jesus loves you" oder "Free Tibet" oder "Baby an Bord" - Botschaften auf darunter befindlichen T-Shirts zugenommen hatten.
Letztendlich diente diese Regel aber zusätzlich dazu, dem Irrsinn Einhalt zu gebieten, der durch exzessiven Torjubel erwachsen ist.

Arielle hat bereits einige erwähnt, ich weiter oben ebenfalls. Und dazu halt noch das Trikot abstreifen, irgendwo hinpfeffern, sich barbusig feiern lassen, wieder das Trikot holen, sich im Innenleben verheddern usw.

Das macht kein Spieler, wenn es noch um etwas geht oder nach Anschlusstreffer bei Rückstand.
Es geht (natürlich) darum, sich feiern zu lassen, sich in der eigenen Ekstase zu suhlen, aber nicht zuletzt auch: um Zeit zu schinden.
"Gelbe Karte - pfff - pfeife ich drauf." Spieler weiß es, Schiri weiß es. Alle sehen klar - bis auf liberalmente natürlich.

Dem Schiedsrichter bleibt es übrigens auch zusätzlich unbenommen, solche Kapriolen nachspielen zu lassen, aber es schadet sicher nichts, wenn einige nachweislich spielverzögernde Methoden, sprich Ball wegschlagen, Zaunekstase oder Trikotstrip, mit einer Verwarnung belegt sind.

Früher sprang ein Uwe Seeler einmal hoch, rief vielleicht: "Hurra" und dann ging es ab zum Anstoßkreis.
Gib heutigen Profis den kleinen Finger und sie nehmen die ganze Hand.
Wagners Robo-Dance dauert doch schon bestimmt 3 Minuten, so lahm, wie der sich bewegt - und Arielles dämliche Rasenrutsch-Schlange :laugh2: erst!
Die bekommt man höchstens in den Griff, wenn man mit einer Karte für solcherlei Unfug drohen kann.

Um nochmal auf den Ursprung der Debatte zurück zu kommen: Wenn die DFL die Gelb-Rote für Huszti zurückgenommen hätte, es hätte keine Woche gedauert, bis sich ein weiterer Spieler zu dieser schicken Kombi entschlossen hätte. Vorausgesetzt, er vermeidet den Schiri zwischen Trikot und Zaun bzw. umgekehrt.
 
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liberalmente

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Letztendlich diente diese Regel aber zusätzlich dazu, dem Irrsinn Einhalt zu gebieten, der durch exzessiven Torjubel erwachsen ist.

Dann bestrafen wir doch nur den exzessiven Torjubel und nicht das Trikotausziehen! Wie ich weiter oben dargelegt habe ist Trikotausziehen nicht gleich exzessiver Torjubel.

@ Alt

Also sympathisch ist diese Reaktion auf eine Verbesserung einer unklaren Formulierung nicht gerade, muss ich sagen.
 

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Dann bestrafen wir doch nur den exzessiven Torjubel und nicht das Trikotausziehen! Wie ich weiter oben dargelegt habe ist Trikotausziehen nicht gleich exzessiver Torjubel.....

:confused: :cry:

Ich wiederhole:

...Im Urteil des DFB wird dabei folgende Begründung angeführt: "Im vorliegenden Fall ist ein Irrtum des Schiedsrichters nicht ersichtlich, vielmehr hat er regelkonform entschieden.

Gemäß Regel 12 der Fußballregeln ist ein Spieler zu verwarnen, wenn er sein Hemd auszieht oder an einem Zaun hochklettert, um einen Treffer zu feiern. Hintergrund dieser Verwarnung ist, einen zu hohen Zeitverlust durch übertriebenen Torjubel zu verhindern.".....

Trikot ausziehen ist eine Teil-Disziplin des übertriebenen Torjubels (mit Strafbestand Zeitspiel), zusammen mit Ball in Wallachei bolzen, Zaunakrobatik und Samba an der Eckfahne.
Für drei davon gibt es gelbe Karten, für die vierte gibt es sie (leider :D) noch nicht.
Muss der Spieler seine Ekstase dann halt so ausleben, wenn er keine Karte will.

Oft genug ist dem Spieler das eben auch Wumpe (d.h. in dem Fall, dass er keine Karte vorher gesehen hatte oder eine Sperre droht). Nimmt die Gelbe entgegen und hat dennoch seiner Freude diesen Ausdruck gegeben.
Die würden das auch alles hintereinander machen, wenn's erlaubt wäre: Erst Boyband an der Eckfahne, dann Rasenrutschschlange, dann das Trikot auf dem Zaun stehend in die Meute pfeffern und natürlich 5 Minuten warten, bis man es wieder bekommt - haha - und dann nicht mehr wissen, wie man wieder in das Teil hineinkommt.

Alles schon gesehen.
 
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