Da sich Dirrell auswärts mit Froch einen Kampf auf Augenhöhe (mindestens) lieferte, kann man ihm dafür auch durchaus Kredit geben. Es ist halt einfacher, Dirrell über diese Schiene abzuwerten; der Gedanke dahinter ist ja eh immer derselbe: Das kann nicht der Abraham gewesen sein, der Taylor ausgeknockt hat, denn Taylor ist im Gegensatz zu Dirrell ja ein legitimer Elitefighter. Also muss mit Arthur irgendwas nicht stimmen. Vielleicht war Taylor (3 Niederlagen aus 4 Kämpfen) nur nicht mehr so gut, wie ihn viele Abra-Fans gerne gehabt hätten?
Naja, saba hat doch die Frage gestellt "Ist Dirrell etwa ein Elite Fighter und Taylor (Kämpfe auf Augenhöhe gegen Pavlik, Wright, Hopkins oder Froch) nicht?". Das bedeutet ja umgekehrt nicht, dass Dirrell kein Elite-Fighter ist, sondern nur, dass Taylor auch einer ist, da dieser nunmal sogar deutlich mehr bewiesen hat. Und der Kampf gegen Froch, wo er offiziell sogar nach Punkten vorne war, war ja nunmal gerade direkt davor. Warum soll er nun aus heiterem Himmel shot sein, wie es hier ständig behauptet wird?
Ich sehe es bei Abraham eigentlich genauso wie bei allen anderen Boxern und finde es falsch, ihn nun nach diesen Niederlagen plötzlich komplett abzuwerten als euro-bum oder so, wie man das hier immer wieder rauslesen kann. Die Siege gegen Eastman, Ikeke, Miranda und Taylor waren nunmal ganz objektiv starke Siege. Warum soll das plötzlich nichts mehr wert sein?
Gerade das Argument "er gab leute, die schon immer vorhergesagt haben, dass arthur für elite fighter zu limitiert ist. ist doch klar, dass diese sich jetzt bestätigt fühlen" finde ich - wie übrigens bei jedem anderen Boxer auch - extrem schwach. Abraham
hat gute Siege errungen, nun verliert er und viele finden sich bestätigt darin, dass er schon immer ne Pfeife war? Was ist denn mit den Siegen davor? Wenn Pacquiao jetzt gegen Marquez verliert, war er dann schon immer ne Flasche? Diese Relativierung aller bisherigen Erfolge erscheint mir gerade in der Abraham-Diskussion ganz besonders stark ausgeprägt zu sein.
Und das er satt geworden ist, kann nun wirklich nicht als Ausrede abgewertet werden. Alleine wenn man sich mal die Körpersprache sowie die Aussagen nach den Kämpfen zwischen Dirrell und Ward vergleicht, sind da schlichtweg Welten dazwischen. Hätte er sonst gegen Ward gewonnen? Glaube ich nicht. Aber gerade wenn man die Chancen in den nächsten Kämpfen prognostizieren möchte, sollte man das schon nicht einfach so ausblenden.