Der für mich schönste Moment in dieser Saison war natürlich der Olympiasieg des deutschen Teams. Wie die Jungs es da geschafft haben, ihr Bestes zu geben und dann so knapp zu gewinnen - die erste Goldmedaille für Deutschland seit 12 Jahren!
Ebenfalls ein Gänsehautgefühl verursacht hat bei mir der Sieg von Noriaki Kasai in Bad Mitterndorf - und mehr noch als sein Sieg war es eigentlich die Reaktion der anderen Springer, die ihm dann gratuliert und sich vor ihm verneigt haben. Das war irgendwie sogar eindrucksvoller als der erste Sieg von Andreas Wellinger, der natürlich auch zu den schönen Momenten zählt. Hinzufügen würde ich in dieser Liste auch noch den zweiten Platz von Marinus Kraus zu Saisonbeginn, weil der so unerwartet kam.
Was mir in dieser Saison ebenfalls großen Spaß gemacht hat, war der Auftritt von Martin Schmitt in Garmisch-Partenkirchen. Das war irgendwie nochmal so ein letzter Moment, die es für mich in dieser Form eben nur bei Martin Schmitt gab. Zuerst dieser Probesprung, der ihm auf einmal den vierten Platz in der Probe brachte! Dann der Sprung im ersten Durchgang, bei dem man schon befürchten musste, dass er das Finale doch nicht erreicht! Dass es dann aber doch geklappt hat, weil er punktgleich fünfbester Lucky Loser gemeinsam mit Michael Hayböck war. Und als dann nach seinem zweiten Sprung noch ein letztes Mal die Eins aufleuchtete! Das hat irgendwie gepasst. Umgekehrt bin ich natürlich auch traurig, dass er seine Karriere nun endgültig beendet hat - aber da er das vor der Saison bereits angekündigt hatte und da das eigentlich irgendwann zu erwarten war, ist das nicht ein unschöner Moment (ganz anders, als es jetzt eben bei den Romoeren-Anhängern ist, weil dessen Rücktritt jetzt so plötzlich und unerwartet kam). Aber das Skispringen wird ohne Martin nicht mehr dasselbe sein.
Ein schöner Moment, um den uns das Wetter leider ein wenig betrogen hat, war der Skiflug-WM-Titel von Severin Freund. Als vor zwei Jahren Robert Kranjec Skiflugweltmeister wurde, wusste man wenigstens vorher, dass der zweite Sprung der letzte ist. Und auch wenn es Severin Freunds Leistung nicht schmälert, so ist es doch ein anderes Glückgefühl, wenn man einen Springer beim entscheidenden Sprung die grüne Linie deutlich übertreffen sieht.
Der unschönste Moment war für mich der erste Sturz von Thomas Morgenstern in Titisee-Neustadt, weil ich da live vor Ort war und selbst gesehen habe, wie es ihm bei dem Sturz das Gesicht über den Hang geschleift hat, wie er aufgestanden und danach wieder umgefallen ist. Als Moment war das deshalb sogar schlimmer als der eigentlich noch gefährlichere zweite Sturz, weil ich den zunächst nur als Erzählung im Fernsehen mittbekommen hatte.
Auf eine andere Weise unschön waren dann natürlich die deutschen Ergebnisse bei den Olympischen Einzelwettkämpfen... Sturz von Severin Freund auf der Normalschanze - und alle Hoffnungen waren dahin. Neue Hoffnungen auf der Großschanze... und dann Platz 4. Wenn wenigstens Kasai dann gewonnen hätte - aber es war dann doch Stoch, der dann doch die absolute Krönung einer unglaublichen Karriere verhindert hat.
Auf eine dritte Weise sehr unschön war außerdem der Crash meines PCs aufgrund der Befrüchtung, ich würde sehr viele Wettspielergebnisse der Wochen zuvor verlieren - aber die konnten ja dann dank Lenni glücklicherweise doch noch recht schnell rekonstruiert werden. Außerdem hatte ich schon 9 von 10 Seiten eines größeren Abschiedsbeitrags für Martin Schmitt vorbereitet... die sind leider dabei verloren gegangen. Aber ich habe noch Hoffnung, dass ich die auch rekonstruieren kann.