Geht es dir explizit darum die Trefferwahrscheinlichkeit bei einer Chance ueber eine Formel zu ermitteln?
Ja, genau. Allerdings gibt es nicht eine große Formel sondern verschiedene je nach Art der Chance (Kopfball, Schuss, nach Flanke etc). Leider beinhaltet das Modell bisher nur Torschüsse, es gibt ja auch große Chancen, die nicht in einem Schuss münden und bisher nicht erfasst werden können. Wobei ich daran arbeite, das geht in Richtung angekommene Pässe in gefährlichen Zonen (im und um den Strafraum). Wenn man im Strafraum den Ball kontrolliert ist man einem Tor recht nah.
Ich denke die manuelle Einschaetzung ist sicher genauer und dadurch auch aussagekraeftiger wenn du zum naechsten Schritt gehst um Spiele und Erfolge zu analysieren.
Wie meinst du das genau? Der sog. "eye test" ist natürlich genauer, aber ich habe nicht die Zeit oder Ressourcen um alle Spiele anzuschauen.
Spielt in deinem Modell die Chancen-Vorgeschichte eine Rolle?
Bisher nicht, nein.
Ich denke es macht schon einen Unterschied ob man wie Porto im AF von kapitalen Fehlern profitiert oder ein Tor selbst herausgespielt hatohne dass der Gegner an den Ball kam.
Das stimmt und solche Dinge sollten bei einem Prognosemodell im besten Fall herausgefiltert werden. Bspw. erwiesen sich Elfmeter als nicht "planbar" sozusagen und werden daher auch rausgenommen wenn es um die Zukunftsprogose geht.
Was mich interessieren wuerde ob es eine Korrelation der expected goals zu verschiedenen Faktoren gibt.
Zum einen natuerlich auf Spieler bezogen ,z.B. Bayern mit und ohne Robben, wo man intuitiv schon ahnt was da kommen muss.
Aber auch in der Defensive koennte ich mir vorstellen dass es interessant waere zu sehen mit welchen Spielern im DM der Gegner zu mehr oder weniger guten Chancen kommt.
Zum anderen koennte man auch die Taktik heranziehen, Spielphasen (Anfangsviertelstunde), Spielstaende (Fuehrung mit einem Tor) und Belastung (Spielminuten in den letzten x Tagen).
Ja, wie gesagt, ich arbeite an einer Plusminus Statistik für die Spieler, baue die Datenbank aber erst zur aktuellen Saison auf.
Was man z.B. aber sagen kann, dass die exp. G bei einer Führung deutlich steigen, logisch eigentlich wenn der Gegner gezwungen wird aufzumachen.
Noch ein Gedanke aehnlich zum Thema Auftaktspiele - man koennte analysieren in welcher Form der Gegner einer Mannschaft war zu dem Zeitpunkt als man gegen sie gespielt hat.
Dazu muesste man natuerlich noch eine Formel fuer die Form erstellen, ich denke dass es da aber sicher schon was gibt.
Sowas wie "Form" gibt es kurzfristig gesehen eigentlich nicht. Solche Eindrücken entsteht oft nur wenn man zuviel in Ergebnisse rein interpretiert. Es gibt aber natürlich sowas wie Stärke einer Mannschaft die sich durchaus verändern kann.