Der .1 Spieltag ist durch und von den 4-5 Favoriten haben drei (Elfenbeinküste, Senegal, Marokko) überzeugt. Algerien sah eine halbe Stunde richtig stark aus, danach war der Ofen aus. Vielleicht hatten wirklich ein paar Spieler noch Probleme mit den Bedinungen vor Ort, aber Angola hat auch mit dem Wechsel vor der Pause viel richtig gemacht und sich mit dem Punkt belohnt. Wenn Algerien hier etwas reißen will, muss die Truppe länger das Anfangsniveau halten. Ägypten habe ich schon erwähnt und die sehe ich, anders als die Buchmacher, nicht in den Top 5. Der Support hinter Salah ist nicht gut genug, im Vergleich zu den Kadern die bei den letzten Austragungen zweimal im Finale standen, bzw. nicht in Form. Bestes Beispiel Mohamed Elneny, der im zentralen Mittelfeld eine prägende Rolle einnehmen soll, im Verein aber keine Spielpraxis bekommt. Die müssen sich steigern, denn allein trägt Salah die nicht ins Finale.
Von den Außenseiter-Teams ist nur Mali im Turnier angekommen. Der Sieg gegen Südafrika, bei gleichzeitiger Niederlage Tunesiens, war ein ganz großer Schritt Richtung KO-Phase. Für mich persönlich ist zudem jede Niederlage Tunesiens eine Freude. Gibt kaum ein Team auf dem Kontinent, für das ich mehr Antipathie hege als für Tunesien. Liegt in der Einbürgerung von Francileudo Santos begründet, durch den die Tunesier dann direkt den Afrika-Cup 2004 gewannen, mit Santos als Torschützenkönig.
War für mich damals, wie heute, ein gekaufter Titel ... deshalb ist für mich jede dieser Pleiten Tunesiens ein innerliches Blumenpflücken.
Bei Kamerun und Nigeria gehe ich davon aus, dass die nochmal eine Schippe drauflegen können. Kamerun hatte mit Guinea einen undankbaren Auftaktgegner und Oshimen macht in 9 von 10 Fällen die hundertprozentige Chance, die er gegen Äquatorialguinea nicht gemacht hat. Für den ganz großen Wurf sind beide nicht gut genug, da müsste schon sehr viel Turnierbaum- und Spielglück dabei sein. Die KO-Runde sollten trotzdem beide erreichen.
Letzter Außenseiter, bei den Bookies, ist Ghana, aber ohne Kudus momentan kein ernstzunehmender Gegner. Die haben sogar ein paar echt interessante Leute, aber solange die Ayew-Brüder noch wichtige Rollen einnehmen, weiß ich nicht, ob Leute wie Inaki Williams, Ernest Nuamah, usw. ihre Qualitäten voll einbringen können. Es würde mich nicht überraschen, wenn Ghana hier schon in der Gruppe fliegt, vor allem wenn Kudus wieder ausfallen sollte, aber 2025 in Marokko dann richtig zündet. Als ghanaischer Funktionär würde ich im Sommer mal bei Herve Renard durchklingeln. Vielleicht hätte der Lust, nach Olympia mit den französischen Frauen, Ghana zum Afrika-Cup zu führen. Der war schon mal Co-Trainer dort, also Verbindung besteht