armstrong ist 98 die vuelta gefahren
Das Argument mit dem Stundenweltrekord vom Merckx ist gut und könnte meines zu Fall bringen, denn es würde nachweisen, dass Merckx auf einem physischen Level wie heute fuhr. Denn die Räder werden ja wohl nicht langsamer geworden sein, oder?
Kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen...könnte es nicht sein, dass dieser Rekrod von Merckx so eine Art Bob Beamon Sache war? Ein Ausreißer?
Beamon sprang auch 1968 8,68m, was noch heute Weltklasse wäre, aber es war ein Ausreißer, der gewissermaßen nur die Regel bestätigte, nämlich dass man 1968 noch deutlich kürzer sprang als heute.
Wenn Merckx die Sache mit dem Stunden-WR aber mehrmals konnte bzw. mehrmals da ran kam bzw. Boardman & Co. es auch in der Höhe von Mexiko oder anderen hochgelegenen Orten 28 Jahre lang vergeblich versuchten, dann wäre ich geneigt, Lance als Nr. 1 GOAT zugunsten von Eddie abzuschreiben....
@ Jones 86
Ich habe doch geschrieben dass es heute unmöglich wär alle 3 Wertungen in einem Jahr zu gewinnen, eben wegen der Speziallisierung. Es ändert aber nichts an dem Fakt, dass Merckx und Hinault im Gegensatz zu Coppi, Anquetil, Indurain, Armstrong und den anderen Rundfahrtchampions sehr starke Sprinter waren.
Wie wäre es, wenn man einen Zeitfaktor einführt, der auf der Überlegung basiert, dass in einem populären Sport Siege mit der Zeit schwerer und damit qualitativer werden, weil eben das allg. Niveau ansteigt? So könnte man die GOAT-Listen "bereinigen". Denn irgendwo besteht hier sicherlich Einigkeit, dass es um 1910 verhältnismäßig einfacher war die Tour zu gewinnen als 1990 usw. Das gilt analog auch beim Boxen usw.
Pro Dekade (also im Radsport seit 1900) könnte man zB 10 Pkte dazuaddieren. Das würde folgende Tal'sche Rangliste ergeben:
1. Armstrong 122,5 (22,5 + 100 Zeitfaktor)
2. Merckx 120 (50 + 70 Zeitfaktor)
3. Hinault 110,5 (30,5 + 80)
4. Indurain 109 (19 + 90)
Man müßte jetzt nur noch klären, wie groß die Unterschied pro Dekade sind. Dazu könnte man Sportmediziner bzw. Experten befragen. Bei meinem Bsp. siegt damit Lance, setzt man den Zeitfaktor etwas niedriger an, bleibt Merckx vorne. Auf jeden Fall rücken alle näher zusammen, was ein gutes Zeichen ist. Leute wie Coppi fallen allerdings tiefer...aber das dann zu recht. Siege in den 50igern haben weniger Wert als solche in den 90igern...wenn man sich die Durchschnittsgeschwindigkeiten mal anschaut und überschlägt was wohl Coppi und was wohl zB ein Indurain an Watt treten musste, dürfte das einleuchtend sein.
Wie wäre es, wenn man einen Zeitfaktor einführt, der auf der Überlegung basiert, dass in einem populären Sport Siege mit der Zeit schwerer und damit qualitativer werden, weil eben das allg. Niveau ansteigt?
Wie wäre es mit einem Nachweis deinerseits, dass das 'allg. Niveau' angestiegen ist?
Das ist mE offenkundig. Stell dich mal neben Olaf Ludwig, Rudi Altig, Mario Kummer & Co. und frage die, ob die Radfahrer heute schneller, besser trainiert und überhaupt professioneller eingestellt sind als zu deren Zeit. Da wirst du ein dickes fettes JA bekommen, schätze ich mal. Die Frage ist nur, wie groß die Unterschiede sind, nicht DASS sie da sind. Und mE sind die Unterschiede von Dekade zu Dekade durchaus signifikant. Ein Hinault hat Mitte der 80iger die Tour gewonnen, Ulle ca. 10 Jahre später...allein die Athletik & Ausrüstung...da liegen Welten zwischen.
Es gibt halt Leute, für sind die aktuell besten auch die Nr. 1 aller Zeiten (Sportkollege von mir sieht das auch so).
Wenn man also alles so mißt wie louder, müsste das so aussehen (denn alles andere würde zeigen dass er nicht in den gleichen Maßen misst):
Crosby ein besserer Eishockeyspieler als Gretzky
Lahm ein besserer Abwehrspieler als Beckenbauer
James ein besserer Basketballer als Jordan
Thomas Rupprath ein besserer Schwimmer als Michael Groß
Vitali Klitschko ein besserer Boxer als Ali
Soler ein besserer Kletterer als Pantani
the list goes on.
Merckx und Gretzky sind die beiden dominierensten Sportler aller Zeiten (da können nicht mal Jordan, Ali, Ruth, Pele/Maradona usw. mithalten), sowohl von der Qualität als auch Quantität.
Daher ist es bei aller objektivität nicht machbar ihnen den GOAT Titel ihrer Sportart abzusprechen...es gibt einfach keine wirklichen Argumente, ausser man erfindet welche.
Nein, mein Modell gleicht nur die Unterschiede der Dekaden aus, weil man sonst Äpfel mit Birnen vergleicht. Jordan hat zB 6 NBA Titel, James meines Wissens 0 und beide liegen eine Dekade auseinander...da geht nix für James. Aber schon bei Kobe sähe es anders aus...der hat jetzt 5 Titel und spielt in einer noch athletischeren Liga, in der also noch mehr Leute athletisch top sind, wo Jordan früher vielleicht nur 2-3 hatte und der Rest waren Hornacek's (sorry Jeff ). Da wirds knapp für MJ (ok nicht wirklich, denn er war öfters MVP). MJ war wie MErckx sicherlich der GROßARTIGSTE aller Zeiten, aber der größte? Das impliziert doch eine gewisse Vergleichbarkeit untereinander. Und da kommt es dann nicht darauf an, wen die Medien so über die Jahre gehypt haben, sondern auf harte Fakten. Gretzky & MJ dürften gute Kandidaten sein...und selbst Merckx hat gute Chancen, denn mein obiger Zeitfaktor kam natürlich Lance doch sehr entgegen .