Nachdem der erste Durchgang bei den Damen erneut in beiden Disziplinen nicht so wirklich hingehauen hat, gibt es auch recht deutliche Worte der ÖSV-Trainer und diese fordern ein anderes Mindset und mehr Risiko von Anfang an von unseren Fahrerinnen:
Auf die eisigen Verhältnisse fühlte sie sich nicht gut genug vorbereitet. "Wir haben (bis) jetzt zwei Trainingstage auf Eis - das ist einfach zu wenig", erklärte Scheib nach dem ersten Durchgang am Samstag im ORF. "Da müssen wir mehr trainieren, vor allem ich muss mehr trainieren." Nach ihrer Aufholjagd in Lauf Nummer zwei sagte sie: "Ich hatte Probleme, Grip zu finden und habe geschaut, es mit der brutalen Art und Weise gutzumachen. Eis ist immer noch eine Baustelle."
"Solche Aussagen kommen oft aus der Emotion eines Sportlers heraus", wollte Cheftrainer Assinger die Kritik der Steirerin "nicht überbewerten. Fakt ist: Wir haben fünf Tage am Eis trainiert, Julie war drei Tage krank. Das ist ausreichend."
Schon zuvor nahm Christian Perner, ÖSV-Trainer Riesentorlauf, im ORF Stellung: "Wir haben uns genau auf solche Bedingungen - hart, teilweise eisig - vorbereitet und auf der Reiteralm sensationell trainiert", sagte Perner nach dem ersten Riesentorlauf-Durchgang in Slowenien. "Wir haben die Performance nicht auf den Punkt gebracht." Auch er wies darauf hin, dass Scheib erkrankt Einheiten auslassen musste, die Trainingsleistungen des Teams zuletzt seien aber gut gewesen.
"Heute hatten sie wieder die Schweinelähmung drinnen", sagte Perner im Pauseninterview. Er war laut Eigenaussage "stinksauer". "Es gibt keine Ausreden mehr, es liegt an jeder Athletin selber das zu performen."
Tatsächlich sind zaghafte Rennstarts samt Steigerungslauf im Technikteam kein neues Phänomen. Im Slalom am Sonntag machten bis auf Katharina Truppe (8.), die bestplatzierte Österreicherin, alle zumindest sechs Plätze gut. Für Liensberger ging es um elf Plätze nach vor, für Katharina Huber (11.) noch um sechs, Franziska Gritsch (19.) steigerte sich um zehn.
Im Riesentorlauf am Tag zuvor ein ähnliches Bild: Scheib (+9), Ricarda Haaser (14./+3) und Stephanie Brunner (17./+4) steigerten sich, während die junge Victoria Olivier ihren 29. Rang für erste Weltcuppunkte hielt. Für viele ihrer Kolleginnen aber war das Rennen bereits nach Lauf eins vorbei.
Zu wenig Training auf Eis? ÖSV-Trainer kontern Kritik von Scheib
Die Riesentorlauf-Spezialistin fühlte sich auf eisige Bedingungen nicht gut genug vorbereitet. ÖSV-Frauen rätseln über Starts mit der Handbremse
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