Kann Deine Argumente nachvollziehen, sehe trotzdem den Punkt, dass es für Joshua besser ist, mehr Runden zu boxen, als auf KO zu gehen und das muss er ja gar nicht, da er ganz passabel boxen kann. Quervergleiche sind schön und gut, was sie bringen, wissen wir beide.
AJ hat bei den von Dir genannten eben auch fast die schlechteste Kondition von allen. Da finde ich diesen weg eben besser
Vermarktungstechnisch sind KO-Schläger aber Gold wert. AJ galt als der nächste große Superstar im Boxen, durch seine 3 Niederlagen hat er diesen Status durchaus verloren. Hinzu kommt, dass seit einigen Jahren auch seine KO-Power verschwunden scheint. Seit September 2018 (es sind bald 5 Jahre) hat er lediglich einen Sieg noch vorzeitig geholt, das war gegen den alten Pulev in Runde 9. Da war es doch mal wirklich angebracht, einen vorzeitigen Sieg wieder einzufahren - stattdessen hat er Franklin nicht einmal hurt schlagen können.
Und diese Entwicklung ist eigentlich seit dem WK-Kampf zu beobachten. Der erste Kampf danach war die Nummer gegen Takam, wo dieser nur durch eine fragwürdige Ref-Leistung gestoppt werden konnte. AJ hat den Status des aufregenden Punchers längst verloren. Das erinnert etwas an Abraham, der im Supermittelgewicht auch nicht mehr viel vom "Abrahammer" übrig hatte.
Ich will damit nicht sagen, dass AJ keinen Punch hat - aber wenn er ausnahmsweise mal einen vorzeitigen Sieg einholen kann, dann sollte er das auch tun, anstatt hier irgendwie Runden aufzubauen, von denen er ohnehin genug hat.
Das wahrscheinlichste Szenario ist schlichtweg, dass AJ einfach nicht mehr Schaden anrichten konnte gegen Franklin.