Realistisch gesehen waren die beiden im April 2017 doch sehr nah beieinander, das war ein Fight auf Biege und Brechen wo beide sehr große Siegchancen hatten. Keiner war hier dem anderen irgendwie klar überlegen. Das ging über 10 1/2 Runden wo AJ sich in der Tennissprache im 5. Satz deutlich durchsetzte, aber vorher nach 2-0 Satzführung (Runden 1-5) doch nochmal schwer in Bedrängnis geriet (Runden 6-10).
Wo ich dem
@LeZ allerdings widerspreche ist den Fury von 2015, trainert von Onkel Peter, 1-1 mit dem heutigen von Sugar Hill Stewart trainierten Fury zu vergleichen.
Der Typ wog unter seinem Onkel Peter 112-116 kg, in seiner absoluten Bestform 112, war 99% auf "Defensivschach" ausgelegt, sprich primär vermeiden getroffen zu werden, und nur hin und wieder mit Pitsch-Patsch-Aktionen zu punkten, die teils sehr unbeholfen und unräzise aussahen.
Seine Schlagtechnik war damals sehr schlecht, die hat sich unter Stewart doch deutlich verbessert, das hat sogar Lewis beim Kommentieren betont. Solche Punches, mit denen er Wilder durchschüttelte und auch runter schickte, hatte er 2015 noch gar nicht drauf, da war alles Peter-Hughie-Pitsch-Patsch-Stil.
Hätte man mir vor nem Jahr oder so gesagt, Peter Fury war vlt doch nicht der beste Trainer für ihn, hätte ich dies noch verneint. Ich dachte Fury hätte einfach so gut wie gar keinen Punch und müsste alles defensiv regeln.
Aber nach Wilder 2 würd ich sagen was Schlagen angeht tat ihm das gut. Das konnte ihm weder Peter noch Davison so beibringen.
Natürlich ist er immer noch kein Mörderpuncher, aber doch genug das ihn keiner mehr als Wattewerfer bezeichnen kann.
AJ hat andere Möglichkeiten als Wilder, das ist klar.
Ich kann bis heute noch nicht nachvollziehen, warum so viele Boxfans nach Wilder-Ortiz 1, spätestens nach AJ-Ruiz jr. 1, es als gesichert angesehen haben, dass Wilder mehr nehmen kann als AJ.
AJ nahm von Wladi gewaltige Punches, da waren auch härtere dabei als die die Ruiz jr. ihm einschenkten, aber der setzte halt nach und traf dann immer wieder.
Wilder rannte in einen Konter von Ortiz und wackelte bedenklich, konnte sich gerade so retten...aber wenn man halt sieht wie alt der Kubaner ist (damals mindestens 39), und weiss das er vor dem Fight Blutdruckprobleme hatte, lässt sich das doch eher durch diese Umstände erklären, anstatt dass Wilder so ein tolles Kinn hat.
Wilder bekam nach einem einzigen harten Treffer Furys in der 3. Runde glasige Augen. Es passierte nach 20-40 Sekunden dieser Runde. Da schlug Fury links, links, rechts, und die Rechte am Ende schlug bei Wilder voll ein, und ab diesem Moment veränderten sich seine Augen. Schaut s Euch einfach nochmal an.
Fury erkannte diese Glasaugen schnell und setzte nach. Vor dem Niederschlag gegen Ende der Runde, beim letzten Clinch vorher, sieht man bei Wilder ganz klar, dass seine Augen extrem glasig aussahen.
AJ bekam von Whyte bis Ruiz 2 ganz ander Schläge ab, aber er war davon nicht so im Eimer wie Wilder.
AJ -> nur eine große Anzahl von Ruiz jr. gibt ihm den Rest, dazu nimmt er einen Steelhammer von Wladi und überlebt ihn, auch wenn Wladi nicht gut nachsetzte.
Wilder -> rennt in SChlag von Ortiz und kämpft danach um s Überleben, wird von Fury einmal voll getroffen und hat Glasaugen, 2 Minuten später geht er von einer weiteren Rechten Furys direkt runter.
AJ kann mMn ganz klar mehr vertragen als Wilder, und das würde ihm auch gegen Fury helfen.
Also wenn Fury die Defensive von 2015 (112 kg) mit der Offensive von 2020 (123 kg) mixen kann, sprich beides in einem Fight abrufen, dann würd ich auch sagen AJ hat nicht viel zu holen. Ne Chance ja, aber keine große.
Sollte Fury die Stile aber nicht mixen können - und davon geh ich aus - würd ich sagen gerade diese 123 kg Version wär für AJ gut treffbar, das könnte dann druchaus auch wie gegen Cunningham und Wilder 1 enden, wenn man Fury natürlich auch zu Gute halten muss dass er IMMER zurück kam, auch wenn er mal unten war.
Die 112 kg Version aus dem Wlad Fight wäre für jede AJ Version enorm schwer zu stellen. Ich denke von dem was man heute sagen kann ist es wohl realtiv sicher, dass keiner der Beiden anderen anderen mit EINEM EINZIGEN SCHLAG erledigen kann, dafür können beide zu viel vertragen bzw. erholen sich zu gut.
Und gegen diesen 112 kg Zappelphilip eine Mehrzahl von Schlägen in einem relativ kurzen Zeitraum anzubringen, das können Leute wie Lewis sicher managen, aber AJ mMn eher nicht, da hatte er schon zu viel Mühe den defensiv deutlich schlechteren Wladi (ausserhalb K2 Klammerorgien) in 11 Runden voll zu treffen.
Nach dem Wilder Erfolg kann man wohl sehr sicher sagen, dass Fury bei Sugar Hill bleibt und somit auch mit diesem Offensivstil weiter machen wird. Und gegen den Stil hat AJ klar bessere Chancen als gegen den von Peter Fury, und auch mehr als Wilder, der halt einfach mMn nicht wirklich was vertragen kann und dazu gar keinen Rückwärtsgang hat. Sobald ihn einer nach hinten treibt und schlägt weiss er nix mit anzufangen. AJ hat gegen Parker und Ruiz 2 gezeigt, dass er auch raus gehen und sich entziehen kann, das sah man vo Wilder gar nicht.
Weisst Du
@Tyson2fastFury , ich weiss ja dass Du ein riesen Fury Fan bist, was ja kein Ding ist.
Aber gerade die waren es häufig, die seit AJs Niederlage gegen Ruiz jr. so lautstark rumgetönt haben, dass Wilder AJ mehr oder weniger genau so zerstört hätte wie die Brezzel, das gehört auch Ortiz Trainer dazu, der meine AJ sieht gegen Wilder die 2. Runde nicht.
Von dem was man Stand heute weiss würd ich tippen, die bis dato beste Version von AJ (aus dem Wlad Fight) gewinnt gegen die beste Version von Wilder (aus den Ortiz und Fury Kämpfen), einfach weil Wilder im Rückwärtsgang wirklich GAR NIX kann. Das was ihm da gegen Szpilka mal gelang war ein reiner Glückstreffer, so was gelingt dem in 100 Kämpfen 1 mal.
Ich bin mir heute nicht mal mehr sicher, ob Wilder gegen Povetkin und Parker gewonnen hätte, weil die eben auch gut nach vorne kommen und die Entscheidung suchen. Entweder Wilder schiesst sie ab, oder er wird von beiden ausgeknockt.