Bei Masters ist er eigentlich recht konstant:
Bei sechs Turnieren vier mal mindestens das VF und jetzt das zweite HF, das kann sich schon sehen lassen. Enttäuschend waren natürlich die Ergebnisse bei den AO und in Wimbledon, ansonsten ist die Saison sehr ordentlich, vor allem war Hurkacz auf Sand enorm verbessert im Vergleich zu den Vorjahren. Hier hat er jetzt auch eine gute Chance auf seinen zweiten Masters-Titel, womit bis zum Viertelfinale nicht unbedingt zu rechnen war, gegen Ramos hat Hurkacz sich etwa sehr schwer getan.
FAA darf sich niemals derart abschießen lassen (10 Spiele am Stück verloren), dieser Auftritt war schon etwas bedenklich.
Ruud spielt aber wirklich eine Saison, die ihm kaum jemand zugetraut hätte:
Ich fand die Diskussion zum Finale in Paris auch seltsam, auch wenn diejenigen, die Ruud quasi als "unwürdigen" Finalisten bezeichnet haben, dann scheinbar recht behielten, da er ab Mitte des zweiten Satzes nichts mehr auf die Reihe bekam. Aber das lag sicher auch an Nervosität im ersten GS-Finale auch noch gegen sein großes Vorbild, dazu wurden schon ganz andere von Nadal auf Sand abgeschossen.
Es ist für mich gar keine Frage dass Ruud es mit dieser Saison verdient hätte bei den USO Top 4 gesetzt zu sein. Wie gesagt, dass Tsitsipas etwa in Paris gegen Rune und jetzt in Montreal gegen Draper verloren hat, ist ganz allein seine eigene Schuld, da sollte man dann nicht andere Spieler als in der WR "zu hoch" platziert bezeichnen, die davon profitieren. Und auf Hartplatz ist Ruud wirklich enorm verbessert, das ist doch kein Vergleich zu Wimbledon, wo der hohe Setzplatz auf Gras wirklich etwas schräg wirkte.
Das andere Halbfinale ist mit Evans gegen PCB doch sehr überraschend, damit hätte vor ein paar Tagen sicherlich keiner gerechnet. Aber wenn man sieht, wen die hier alles so geschlagen haben (vor allem Sinner, Berrettini, Fritz und Rublev), ist das natürlich schon "verdient", auch wenn sie noch viel weniger "flashy" oder "große Namen" sind als Ruud.