Das glaube ich nie im Leben. Da ist es für mich deutlich wahrscheinlicher, dass er in seiner Karriere keine einzige Woche in den Top 10 stehen wird. Mit 23 Platz 25 als höchste Platzierung, aktuell Platz 41 im Race, ein Karriere-Turniersieg bei einem 250er vor zwei Jahren. Egal, wie nett sein Tennis aussieht - das ist als Bilanz einfach auch überhaupt nichts besonderes. Du als Herr der Statistiken: wieviele Beispiele gibt es denn, wo ein Spieler mit 23, der kein Spätstarter ist, in diesem Alter ein 250er und eben Platz 25 auf der Haben-Seite hatte, eine solche Karriere wie von dir prognostiziert hingelegt hat?
Wie soll denn Korda dauerhaft (also für mehr als 81 Wochen) so viele Spieler überholen? Alcaraz, Rune, Musetti sind jünger und haben ihn längst klar überholt. Lehecka, Fils und selbst Shelton und van Asche fehlt nicht mehr viel ( und die sind 2-4 Jahre jünger). Ruud und Tsitsipas sind in seinem Alter, von FAA und Shapo sehe ich sogar mal ab. Medvedev, Zverev haben noch locker 5 gute Jahre vor sich. Dann gibt es noch die Hurkaczs, Norries, Fritzs, Khachanovs, Cerundulos... . Wie soll er da noch mindestens zwei Masters gewinnen?
Korda (Juli 2000)
Paul (Mai 1997)
Tiafoe (Januar 1998)
Fritz (Oktober 1997)
Fritz war Ende 2021 die Nummer 39 der Welt (4.10.2021), die Top 20 knackte er am 31.1.2022 das 1. Mal, jetzt steht er bei 42 Wochen Top 10, 3 davon in den Top 5
Paul hat erst ab dem 30.01.2023 ein Career High erreicht, was besser ist als Platz 25
Tiafoe hat vor weniger als einem Jahr zum ersten Mal ein besseres Ranking als Platz 25 erreicht
Konstant schnell oben war keiner von denen, interessanterweise gilt bei vielen Paul als talentierteste von den 3, in den Top 10 war er als einziger nicht und zuletzt lief es ja auch nicht mehr. Ich sehe Korda als talentiertesten von den 4, ich würde jemanden wie Musetti auch nicht zwingend vor ihm sehen. Und bei Lehecka, Fils, Shelton oder van Assche ist es doch nur der Durchbruch bzw der offenbar kommende Durchbruch, da ist man gerne mal euphorischer, all diese Spieler werden auch Rückschläge haben und dann werden genug Leute sie auch abschreiben.
Fils wurde zuletzt sehr gelobt, ich weiß nicht ob ich ihn vom Talent vor Korda sehe, die anderen 3 tue ich nicht
Man ignoriert, was Kordas Form vor seiner Verletzung war:
da waren sehr gute Siege dabei und außer bei der knappen Niederlage gg de Minaur hat er bei 4 Turnieren je 4 Matches gewonnen. Er wäre ganz automatisch in den Top 20 eingezogen im Februar/März, wenn er sich nicht verletzt hätte.
Er hatte in Melbourne eine Handgelenksverletzung, dass er da nicht direkt dieses Vertrauen und die Konstanz hat, in dem Alter, sollte man ihm nachsehen
Die Aussagen unten sind natürlich von Amerikaner und die sehen das alles zu optimistisch, ich denke nicht, dass Korda, Fritz und Tiafoe alle GS gewinnen werden, schon gar nicht jeweils mehrere. Aber auch hier wird Korda als talentierteste gehen. Wenn Korda fit bleibt und wieder das Momentum / die Form von vor seiner Verletzung aufbaut, dann geht es ganz schnell nach oben
Diese beiden Männer wissen also, wovon sie sprechen. Umso interessanter die Einschätzung, was die mittelfristigen Chancen der amerikanischen Männer auf der Tour anbelangt. Hier ein paar Eindrücke aus „Holding Court“ …
- Taylor Fritz könnte einen oder zwei Grand-Slam-Titel holen, ergänzte Macci. Denn wenn Roger Federer, Rafael Nadal und irgendwann auch Novak Djokovic nicht mehr bei einem Major dabei sind, dann gelte: Warum nicht Fritz? Fritz schlage sich nicht selbst, ist athletisch besser geworden.
- Frances Tiafoe sei ein Zauberer. Er komme oft zu seiner Anlage, so Macci, immer mit einem Lächeln auf den Lippen. „Einfach ein großartiger Mensch.“ Auch ihm traut der Star-Coach einen großen Coup zu. Ja, auch Rick Macci hat Carlos Alcaraz, Jannik Sinner und Holger Rune für die nächsten Jahre ganz oben auf der Liste. „Aber die sind alle schlagbar.“
- „Der Beste von allen ist aber Sebastian Korda“, so Macci, der für diese Einschätzung auch die volle Unterstützung von Patrick McEnroe bekommt. Er nehme mit seiner Art zu spielen den Gegnern Zeit weg, die Rückhand sei ein Gewinnschlag. Sorgen machen im Moment noch der Aufschlag („mit dieser Größe müsste mehr möglich sein“) und die Gesundheit.
Ein paar Anmerkungen hat Rick Macci auch zu den US-amerikanischen Frauen parat. Vor allem zu Coco Gauff, die er athletisch und in sachen Rückhand schon ganz nah an der absoluten Weltspitze sieht. Aber: Die Vorhand mache Sorgen. Worüber er, Macci, auch mit Corey Gauff, dem Trainervater von Coco gesprochen habe. Vielleicht schaut die immer noch erst 19-Jährige im herbst ja für ein paar Wochen in seiner Akademie vorbei, um dieses Problem zu lösen.
Geht es nach US-Trainerlegende Rick Macci, dann bringt Sebastian Korda unter all den US-amerikanischen Männern die besten Voraussetzungen für große Erfolge bei den Majors mit.
www.tennisnet.com