Australian Open 2017


Jones

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Der Autor scheint Tennis trotzdem nur nebenbei zu verflogen. Das Spiel ist in den letzten 10 Jahren eben nicht immer schneller sondern im Schnitt langsamer geworden, was primär an den zu hoch abspringenden Bällen lag.

Federers "Superückhand" hat sich nicht jetzt mit 35 entwickelt, die spielte er mit 25 ganz genau so, und sie stach in Melbourne auf Rebound Ace und bei den US Open + Indoor Hart Plätzen stets super.
Hab mir die letzten Tage viele Highlights alter Matches von 2003 bis 2009 in dem Dreh angeschaut, gerade von Federer auf Hartplätzen (AO, UO und Masters Finals), und da war die Rückhand genau die selbe wie letzten Sonntag, auch gegen Nadal, den er Indoor doch meistens ziemlich deklassierte (Ergebnisse wie 6:4 6:1 oder 7:5 6:0 kamen da vor), eben weil die Bälle dort keinen Spin annehmen und Federer einfach drauf zimmern kann wie letzten Sonntag.

Es soll ja nichts schmählern, aber das war doch wieder deutlich zügiger bzw. flacher springende Bälle als 2008-2016, was dem Roger doch sehr entgegen kam, besonders gegen Nadal. Wer s nicht glaubt einfach mal paar Matches von dieser Zeitspanne anschauen, z. B. hier:

Monfils vs. Simon 2013:
Djokovic und Murray lassen grüssen :crazy:

Monfils vs. Baghdatis 2007:

Klar kann man das nicht 1-1 vergleichen da Baghdatis anders spielt als Simon, aber das ein 5-Satz-Match (Finale 2017) 3:30 Std dauert und keine 4:30 (Finale 2009) oder knapp 6 (Finale 2012) geht in eine Richtung.

Keine Frage der Platz war etwas schneller als in den letzten Jahren, dass habe ich dir ja schon vor Wawrinka vs Federer geschrieben, aber es war auch nur Mittel schnell.
Ich fand es teilweise echt krass wie Federer an der Grundlinie stand und von hinten fast Halbvolleys gespielt hat. Normalerweise geht an der Stelle die Fehlerquote extrem hoch, aber dies hielt sich in Grenzen. Der Autor hat den Punkt mit einem Fuß an der Linie klebend gut getroffen ohne Frage steht Federer sehr gerne nah an der Linie, aber gegen Nadal konnte er die Position oft nicht halten, auch auf halbwegs schnellen Plätzen.

Nadal legt aus meiner Sicht auch nicht mehr ganz so viel Spin rein wie früher. Ob es an Nadals Körper liegt oder ob er sich etwas umgestellt hat um den Ball besser zu beschleunigen. Federer hat es jedenfalls nicht geschadet.

Dieser Sieg war für Roger so überfällig. Wenn man überlegt wie gut Federer 2015 in Wimbledon und noch mehr bei den USO war und auf welchem Niveau die beiden Titel 2016 weggegangen sind, da muss Federer sich doch in den Hintern gebissen haben.
 

Jones

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Es hat sich was getan. Für die Legacy von Djokovic und Murray ist es ziemlich verheerend, dass ein 35-Jähriger einen GS gewinnt und sie schlichtweg versagen. Ferner sollte die übrige Top 10 sich eine Woche nicht aus dem Haus trauen. Man stelle sich vor, während der Herrschaft von Sampras, wäre es plötzlich nochmal zu einem erfolgreichen Comeback von Ivan Lendl oder John McEnroe gekommen. Der Sieg von Federer spricht nur für ihn, die Legacy von Djokovic und Murray wird jedoch massiv beschädigt. Auf seinem Höhepunkt war Federer besser als sie und jetzt im Alter, wo der Weg für die beiden relativ frei ist, gewinnt Federer weiter, während die Monster-Pusher in einer Weise versagen, wie Federer und Nadal das nie getan haben, als sie an der Spitze waren.

Der Sieg von Cilic und gleich 3 Siege von Wawrinka sind aus meiner Sicht deutlich schlimmer für die Legacy von Djokovic. Federer hat in den letzten Jahren gezeigt, das er noch was drauf hat und er im fitten Zustand hinter Nole die Nummer 2 ist. Der Sieg blieb nur lange aus.

Als Connors mit fast 39 seinen letzten Run hatte wurde er 91 von Courier im HF gestoppt. Im gleichen Turnier hatte Lendl sein letztes HF, aber er scheiterte an Edberg. Sampras war im VF an Courier gescheitert.
Ein Jahr später hatte McEnroe damals 33 seinen letzten Run in Wimbledon, dort stand ihm Agassi im Weg. Während auf der anderen Seite Sampras an Ivanisevic scheiterte. Also allzu viel hat Sampras nicht geleistet, damit die alten Männer keinen Titel holen konnten. Aber er hatte andere Mitstreiter wie Edberg, Agassi Courier, Becker usw die alle Anfang Mitte 20 waren und es verhindert haben.
Da wären wir wieder beim alten Thema, dass die Generation, die jetzt das Tennis bestimmen sollte schwach wie selten oder nie eine Generation zuvor ist. Das hat es Djokovic in seiner Fabelsaison 2015 einfach gemacht, wo der einzige ernsthafte Konkurrenz auf schnellen Plätzen vom alten Mann kam und jetzt hat Djokovic gepatzt und der alte Mann durfte den überfälligen Titel einholen.
 

Drago

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Heinz Becker Land
Als Connors mit fast 39 seinen letzten Run hatte wurde er 91 von Courier im HF gestoppt. Im gleichen Turnier hatte Lendl sein letztes HF, aber er scheiterte an Edberg. Sampras war im VF an Courier gescheitert.
Ein Jahr später hatte McEnroe damals 33 seinen letzten Run in Wimbledon, dort stand ihm Agassi im Weg. Während auf der anderen Seite Sampras an Ivanisevic scheiterte. Also allzu viel hat Sampras nicht geleistet, damit die alten Männer keinen Titel holen konnten.

Das ist schon alles richtig.
Nur eine Sache ist mir noch zu genau im Gedächtnis da bei mir der Tennis-Boom bei den French Open 91 losging als Becker und Stich jeweils im Semi standen:

Sampras 90-92 war noch nicht der allerbeste Sampras. Die von Dir genannten Szenarien spielten sich alle 90-92 ab.
Petes absoluter Zenit war mMn ab 93 bis ca. 98, ab 99 ging es ganz langsam runter, wobei er in Wimby nach wie vor alles und jeden nieder machte, aber ausserhalb nicht mehr so häufig.
Und in der 93-98er Zeit ist es den damals Ü30 Jährigen nicht gelungen was großes zu reissen.

Aber er hatte andere Mitstreiter wie Edberg, Agassi Courier, Becker usw die alle Anfang Mitte 20 waren und es verhindert haben.

Das stimmt natürlich auch, wobei seine direkten Mitstreiter mMn am ehsten Agassi und Courier waren.

Als Pete im Sommer 93 zur absoluten Bestform fand, war Edberg 27 und Becker 25. Diese beiden hatten ihre absolute Bestzeit eher in jüngeren Jahren, ganz besonders Becker, den ich gern mit MIke Tyson diesbezüglich vergleiche (mit 20 besser als mit 25).
Die Bestzeiten von Sampras und Edberg/Becker haben sich mMn knapp überschnitten, die von Edberg war 88-92, die von Becker 86-91/92, und Sampras kam direkt danach.

Warum Edberg 93 nicht mehr? Glaube nicht dass ein 88-91er Edberg ein Wimbledon Match gg Courier verloren hätte.
Warum Becker 93 nicht mehr? Er gewann 5 seiner 6 GS Titel zwischen 85 und 91, nur noch einen 96. Allein 89 mit Wimby und UO in einem Jahr.

Becker und Edberg sind dann doch über den Daumen gepeilt 4-5 (Becker 3 Jahre und 9 Monate älter, Edberg 5 Jahre und 7 Monate älter) Jahre älter als Sampras, was heute fast wie Federer und Nadal ist.
 

Jones

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Das ist schon alles richtig.
Nur eine Sache ist mir noch zu genau im Gedächtnis da bei mir der Tennis-Boom bei den French Open 91 losging als Becker und Stich jeweils im Semi standen:

Sampras 90-92 war noch nicht der allerbeste Sampras. Die von Dir genannten Szenarien spielten sich alle 90-92 ab.
Petes absoluter Zenit war mMn ab 93 bis ca. 98, ab 99 ging es ganz langsam runter, wobei er in Wimby nach wie vor alles und jeden nieder machte, aber ausserhalb nicht mehr so häufig.
Und in der 93-98er Zeit ist es den damals Ü30 Jährigen nicht gelungen was großes zu reissen.



Das stimmt natürlich auch, wobei seine direkten Mitstreiter mMn am ehsten Agassi und Courier waren.

Als Pete im Sommer 93 zur absoluten Bestform fand, war Edberg 27 und Becker 25. Diese beiden hatten ihre absolute Bestzeit eher in jüngeren Jahren, ganz besonders Becker, den ich gern mit MIke Tyson diesbezüglich vergleiche (mit 20 besser als mit 25).
Die Bestzeiten von Sampras und Edberg/Becker haben sich mMn knapp überschnitten, die von Edberg war 88-92, die von Becker 86-91/92, und Sampras kam direkt danach.

Warum Edberg 93 nicht mehr? Glaube nicht dass ein 88-91er Edberg ein Wimbledon Match gg Courier verloren hätte.
Warum Becker 93 nicht mehr? Er gewann 5 seiner 6 GS Titel zwischen 85 und 91, nur noch einen 96. Allein 89 mit Wimby und UO in einem Jahr.

Becker und Edberg sind dann doch über den Daumen gepeilt 4-5 (Becker 3 Jahre und 9 Monate älter, Edberg 5 Jahre und 7 Monate älter) Jahre älter als Sampras, was heute fast wie Federer und Nadal ist.

Das ist ja alles gut und richtig, mir ging es um Erics Beitrag. Welche Auswirkung der Sieg von Federer auf Djokovics Legacy hat und was mit Pete gewesen wäre wenn McEnroe oder Lendl ein vergleichbarer Sieg gelungen wäre.

Es war eben nicht Pete der den großen Traum vom letzten großen Titel bei Connors, McEnroe und Lendl zerstört hat, sondern Courier, Edberg und Agassi, wo Pete schon verloren hatte. Von daher fand ich den Vorwurf gegenüber Djokovic ungerecht. Djokovic hat Federer bei den letzten AO im HF gestoppt, USO 15 im Finale, Wimbledon 14 und 15 im Finale. Nun ist er mal nicht in Form und Federer konnte im hohen Alter den Sieg holen, weil es keine top 10 gibt die aus Leuten wie Courier, Agassi, Becker, Edberg, Stich usw in ihren 20ern besteht, sondern Tsonga, Wawrinka, Berdych, Monfils, Nadal und co in ihren 30ern. Wenn man Sampras in Schutz nimmt, weil es nicht der allerbeste Sampras war, wer sagt denn das es noch den besten Djokovic gibt? So schön der Sieg von Federer ist, muss man festhalten, dass er es heute einfacher hat als Lendl und co vor 25 Jahren. Der Sieg von Federer ist aus meiner Sicht nichts negatives für die Legacy von Nole es ist eher die Tatsache, dass Wawrinka zu 3 GS Siegen gekommen ist und Cilic zu einem oder die Tatsache, dass die Konkurrenten der letzten Jahre meist schon past Prime waren.

Die letzten 5 GS Auftritte von Federer, endeten 2 im HF, zwei im Finale und einmal mit Pokal in der Hand. Dreimal war es Djokovic der ihn stoppte und einmal Raonic, wobei Federer da fern von einer ordentlichen Fitness war und dennoch 2:1 nach Sätzen geführt hat.
Also sind wir mal froh, dass Djokovic da ist, sonst hätte Federer 15-17 ja genauso dominiert wie 05-07;).
 
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