Das "ausschließlich" halte ich für falsch. Natürlich gibt es Erkrankungen und unerwartete Todesfälle, die auf Schicksal oder Erbanlagen zurückzuführen sind und somit kaum beeinflussbar sind. Aber das heißt doch nicht, dass ein gesunder Lebensstil und vor allem eine positive Lebenseinstellung keinen Effekt auf Gesundheit und Lebenserwartung haben.
Das stimmt. Aber wenn diese Menschen vielleicht auch noch gesund gelebt hätten, wären sie vielleicht noch älter geworden. Wer weiß das schon? Vielleicht wäre Helmut Schmidt heute noch unter uns, hätte er nie mit dem Rauchen angefangen. Schicksal und Erbanlagen sind nun mal nicht gerecht.
Absolut richtig!
Klar werden gewisse Lebensverhältnisse einen großen Unterschied bei der Lebenserwartung auf die Gesamtbevölkerung gesehen machen. Sieht man ja heute noch, wenn man einige "westliche" Länder mit 3.-Welt-Ländern vergleicht.
Individuell kann das aber sehr unterschiedlich sein und sogar unabhängig vom "äußeren Lebenswandel" (- damit meine ich ein vermeintlich gesundes und medizinisch gut betreutes Leben). Ich denke, die Menschen in vielen buddhistischen (auch armen) Ländern werden oft ziemlich alt, weil sie das Leben entspannter betrachten und dementsprechend genügsamer leben.
Ich würde auch mal gerne Statistiken sehen, wie sich die Lebenserwartung in Deutschland in den letzten 40 Jahren so verändert hat.
Habe leider in den letzten 15 Jahren viele "vor ihrer Zeit" gehen sehen müssen.
Die Kriegsgeneration war noch sehr genügsam. Die waren glaube ich einfach froh, dass sie den Mist überlebt hatten. Da kannte ich auch noch kein Mobbing auf der Arbeit oder sowas, und ich war als Kind viel mit unterwegs mit Opa oder Großonkel auf der Arbeit rein aus Interesse.
Die sind fast alle Ü-80 geworden. Viele Frauen 90 oder älter.
Ernährung wird auch noch einiges ausgemacht haben, da immer frisch gekocht wurde, - bis auf den Sonntagsbraten meistens Eintöpfe frisch.
Aber die Leute waren auch entspannt und pflegten ihre Sozialkontakte. - Es gab ja eh maximal 3 Fernsehprogramme.
Ansonsten wurde eben "einfach" gelebt und gearbeitet, aber ohne die Hetzerei wie heutzutage.
Sie hatten den Krieg irgendwie überlebt (einige auch nicht) und erfreuten sich in Zufriedenheit ihres Daseins. Videorekorder und so nen Kram gab es nur für "Freaks" Anfang der 80er. Und selbst ein Fernseher war bis Mitte der 70er noch nicht selbstverständlich.
Die Familien hielten noch zusammen.
Ich denke, all dies hat viel dazu beigetragen, dass die meisten aus den 20ern und 30ern, die es geschafft hatten, durch den Weltkrieg zu kommen, "steinalt" geworden sind. Und das oft sehr lange recht gesund. (Und das oft trotz Maloche auf Zechen und Werken und bei wesentlich stärkerer Umweltverschmutzun z.B. hier im Ruhrgebiet...)