Hier mal mein QB Ranking. Vorsicht, nicht geeignet wenn man gerade keinen Bock auf lesen hat.
Anmerkung: ich habe nur klare Starter geranked. Alles andere macht keinen Sinn. Ich habe weiterhin alle Rookie QBs ausgelassen, also die erfolgreichen wie Prescott und Wentz, aber auch Goff. Mir ist ein Jahr einfach zu wenig, um Vergleichspunkte zu ziehen. Noch dazu das Rookie Jahr…
Meine grundsätzliche Bewertungsgrundlage ist: welchen QB würde ich draften, um ausschließlich die 2017er Saison zu spielen? Die Leistungen in 2016 spielen also eine Rolle, selbstverständlich, aber es ist nicht die einzige Bewertungsgrundlage. Das Alter spielt logischerweise kaum eine Rolle, wenn es um 2017 geht.
Ich habe die QBs in 4 Kategorien unterteilt und in Klammer erklärt, was ich damit im Detail meine. Wobei im Kern die Bezeichnungen schon die Richtung vorgeben.
Elite (they can carry their Team on their back, even when you don’t surround them with elite talent)
#1 Tom Brady
Die ewige Frage – Brady oder Rodgers. Von all den Sachen, die man von einem QB wollen kann, kann Rodgers mehr. Er ist der komplettere QB. Aber Brady ist in seinem Spielstil einfach Perfektion. Kein aktuell aktiver QB kann Defenses so gut lesen und kein anderer QB hat so eine herausragende accuracy. Brady ist zu knacken, wenn du mit 4 Defendern Pass Rush erzeugen kannst, aber gleichzeitig bewegt er sich unheimlich gut in der Pocket. Und siehe das 4th Quarter im Super Bowl – wenn er mal in the zone ist kann ihn niemand stoppen. Dazu Clutch ohne Ende. Der GoaT wäre daher auch meine erste Wahl, wenn ich einen QB für 2017 suchen würde.
#2 Aaron Rodgers
Der talentierteste QB der Liga – und das nicht einmal zu knapp. Ihn an #2 zu setzen ist auch keineswegs Kritik an ihm, sondern vielmehr Bradys Genialität selbst im hohen Alter geschuldet. Was auch immer du von deinem QB willst, Rodgers hat es.
#3 Ben Roethlisberger
So gut Big Ben auch ist (über seine HoF Chancen müssen wir uns wohl nicht lange unterhalten…), zwischen Brady & ARod und den anderen gibt es schon ein Gap, mMn. Big Ben ist allerdings ganz ohne Frage elite und mMn auch der best of the rest. Ja, die Steelers haben ihm einen Gefallen getan und ihn mit den besten weapons in Football ausgestattet. Aber Big Ben gibt den Steelers all the throws you can want, die Fähigkeit, Defenses zu lesen und viel toughness.
#4 Russell Wilson
Wenn er halbwegs gute Protection von seiner OL bekommt (letzte Saison selten der Fall) und wenn er 100 % fit ist und seine komplette Athletik ausspielen kann für mich knapp vor Brees an #4. Das Besondere an ihm ist, dass er wirklich der ultimative dual threat QB ist. Immer mit dem Fokus aufs passen und wenn er rennt ist er (a) unglaublich stark und (b) gleichzeitig unheimlich vorsichtig. Dazu ein sehr guter deep thrower. Mit noch mehr Erfahrung wird auch ein noch besseres lesen der Defenses und ein noch besseres Spiel in der Pocket kommen. Outside the pocket, bei broken plays, spielen er und Rodgers sowieso in einer Liga und sind unerreicht.
#5 Drew Brees
Bei ihm fehlt seit 2013 natürlich der Playoffs Erfolg (und richtiger Playoffs Erfolg seit dem Super Bowl Sieg). Aber man kann nur schwerlich behaupten, dass das an ihm liegt. Mieses Salary Cap Management und schlechte Draft Picks haben die Defense vor allem in den letzten zwei Jahren zur totalen mess werden lassen. An der Saints Offense liegt die Erfolglosigkeit sicher nicht. Ein wenig Abzug gibt es dafür, dass er in einem Dome spielt und dass er dort signifikant stärker spielt als in Stadien. Das ist auch der kleine Unterschied zu Russell Wilson und der Grund, weshalb der vor ihm geranked ist. Ich weiß, dass Brees die besseren Stats hat, aber ich sehe Wilson mittlerweile einfach minimal stärker.
Franchise QB (you can build your team around them without spending any thoughts about if you should/need to replace them to win a Super Bowl)
#6 Matt Ryan
Ich habe mir die QBs erst in die Kategorien gegliedert, um sie danach innerhalb der Kategorie in eine Reihenfolge zu bringen. Ryan und Carr waren lange Zeit sogar in der „elite“ Gruppe. Ich halte es, um ehrlich zu sein, sogar für wahrscheinlich, dass ich sowohl ihn, als auch Carr, nächste Saison unter Elite einstufen würde. Der Grund weshalb es bei beiden „nur“ die ersten Plätze unter den Franchise QBs wurde ist der Faktor Konstanz. Sowohl Carr, als auch Ryan waren letzte Saison ganz ohne Frage elite QBs. Beide waren in 2015 und davor nicht schlecht, ja nicht falsch verstehen. Aber eben noch nicht so verdammt gut wie 2016. Wenn beide jetzt, ohne ihre Offensive Coordinators, nochmal eine ähnlich starke Saison spielen muss man sie zur Elite zählen. Beide behalten ja den Großteil ihrer weapons.
#7 Derek Carr
siehe Matt Ryan.
#8 Matthew Stafford
Seit Jim Bob Cooter (ich liebe diesen Namen
) sein Offensive Coordinator ist mit eigentlich konstant sehr guten Leistungen, wenn er nicht gerade Probleme mit seiner Hand hat. Ganz klar einer der Gewinner der 2016er season, zumindest bei mir. Er hatte schon immer die tools (rocket arm, gute Athletik), aber sein decision making hat sich deutlich verbessert. Dass er ohne Megatron seine vielleicht beste Saison gespielt hat (ich glaube nicht statistisch, aber vom Eye Test her) spricht sowohl für seine Weiterentwicklung, als auch für seinen OC. Ich denke mal, dass Cooter nächstes Jahr einen HC Posten bekommt, wenn Stafford weiterhin auf dem Level spielt. Hinzu kommt, dass er nicht gerade von einem guten Running Game unterstützt wird – einen Faktor, den man bei QBs nicht unterschätzen sollte.
#9 Phillip Rivers
Schwierig zu bewerten. Gibt schon Argumente, ihn noch einen Tick höher einzustufen. Die Wins sind seit 2 Jahren nicht da, er wirft viele INTs. Aber man muss halt auch sehen, mit was er arbeiten muss. Das ist verdammt wenig, vor allem in der Offense (letzte Saison auch bedingt durch Verletzungen). Schlechte OL, WR they signed straight from the street (and he still makes it work somehow). Gibt sicher auch Leute, die ihn tiefer ranken würden, aber tiefer kann ich nicht mit mir vereinbaren.
Und nichts gegen Matt Ryan, bspw., überragende Saison, keine Frage. Aber wenn du Rivers in das 2016er Falcons Team steckst liefert er mMn nicht viel weniger als Ryan. Von einem Julio Jones kann Rivers doch nur träumen, von der RB Kombo auch.
#10 Andrew Luck
Dass ein junger QB von Jahr zu Jahr fällt ist an sich kein gutes Zeichen. Luck hat schon bewiesen, dass er ein limitiertes roster ins Championship Game führen kann. That’s how good he can be. Er hat in den letzten zwei Jahren dieses Niveau nicht erreicht, ja. Aber er bekam von seinem Coach und seinem GM auch nicht viel Hilfe. Ähnlicher Fall wie Rivers, letztendlich. Man kann ihm nur wünschen, dass der neue GM ihm ein talentierteres roster mit an die Hand gibt – und von Luck selbst muss dann auch wieder mehr kommen. Das Talent für einen Platz in der Top 3 hat er.
#11 Cam Newton
Sicher einer der Verlierer der 2016er Saison. Er war 2015 zurecht MVP. 2016 war dann eher wieder das Niveau, das er 2014 und 2015 hatte. Er ist natürlich weit davon entfernt, der Alleinschuldige für die doch enttäuschende 2016er Saison der Panthers zu sein, aber er hat auch nicht gerade an seinem Limit gespielt. Bin gespannt, wie es jetzt mit weniger QB Runs für ihn läuft. Das war schon seine große Waffe. Könnte durchaus fallen, nächstes Jahr, aber ein bounce back year ist auch absolut drin.
#12 Jameis Winston
Gibt im Vergleich zu den bisherigen (und einigen, die noch folgen werden) natürlich nicht allzu viel Grundlage, nur 2 volle Jahre. Aber auch wenn er sich noch weiter entwickeln muss, ich denke er hat gezeigt, dass er ein QB ist, um den du bedenkenlos deine Franchise aufbauen kannst. Vielleicht knackt er nie die Top 3 (oder Top 5), wobei ich ihm das schon auch zutrauen würde. Aber er ist ein guter NFL QB, der voraussichtlich erst einmal nur besser wird.
#13 Marcus Mariota
Siehe Winston. Sehe Winston leicht vor ihm, weil er den etwas besseren Arm hat und in der Pocket ein Tick besser ist, aber viel trennt die beiden nicht. Man kann nur hoffen, dass Mariota verletzungsfrei bleiben kann. Wer weiß, vielleicht hätte man die Titans dann sogar in den Playoffs gesehen letzte Saison.
Solide Starter (you can win with them, but you need to surround them with very good talent if you want to win games in the Playoffs)
#14 Kirk Cousins
Statistisch ganz ohne Frage ein Franchise QB. Statistisch sogar an der Kante zu elite. Aber ich sehe ihn als einen sehr guten System QB. Er hat bei den Redskins unheimlich viel Unterstützung bekommen (traumhafte weapons, gute OL, gutes Coaching) und geliefert. Die Sache ist: sobald du Cousins einen Franchise QB Vertrag gibst (den er früher oder später bekommen wird) hast du nicht mehr das Geld für die tollen weapons, zumindest nicht dauerhaft. Ich will Cousins mal ohne elite weapons sehen. Wenn er dann immer noch in der Form liefert wird er in der Liste aufsteigen. Ein großes Minus bei ihm: der record gegen Teams mit einem winning record (gegen Teams mit 9+ Siegen: 2-11).
#15 Eli Manning
Für mich in der decline mittlerweile. Die Giants waren mMn jedenfalls nicht wegen ihm in den Playoffs. Auch nicht trotz ihm, aber die Offense war insgesamt nicht gut. Daran ist Eli nicht alleine Schuld. Schlechte OL, quasi kein Running Game, dazu auch kein guter, weil ausrechenbarer scheme in der Offense (zu 95 % 3 WR, 1 RB, 1 TE – come on). Aber Elis Arm hat schon stark nachgelassen. Er hat immer noch einen hohen Football IQ, keine Frage, aber er braucht mittlerweile schon einige starke pieces um sich herum, um auf höchstem Level zu spielen. Dafür, dass die Giants einen Top 3 WR haben war das Offensiv jedenfalls mau. Die Defense hat die Giants in die Playoffs getragen.
#16 Joe Flacco
Sein Coach hat sich für Kontinuität entschieden und Mornhinweg als OC behalten. Ich weiß nicht, ich finde Flacco ist in der klassischen WCO eher verschenkt. Er hat nicht gerade die höchste accuracy, vor allem bei short throws. Eine Bruce Arians Offense (oder eben die Kubiak/Shanny Offense…) würde seine Stärken beim deep ball mMn eher unterstreichen. Allerdings ist eines klar: auch wenn Flacco hier „nur“ an #16 geranked ist, in den Playoffs willst du nicht gegen ihn spielen. An seiner Nervenstärke (road wins in den Playoffs) und seinen Clutch Fähigkeiten kann es keinen Zweifel geben. Aber um ihn höher zu ranken waren die letzten zwei reg seasons für meinen Geschmack nicht gut genug.
#17 Carson Palmer
Einer der größten Verlierer der 2016er Saison, war er doch 2015 noch fast auf MVP Level. Bei ihm glaube ich ehrlich gesagt, dass er ziemlich rapide in die decline geht. Vielleicht straft er mich Lügen, aber ich glaube das wird seine letzte Saison und die Cardinals wären gut beraten, in diesem Draft einen Nachfolger zu finden, der ein Jahr in Ruhe sitzen und lernen kann und dann übernimmt. Die Offense sollte um David Johnson aufgebaut werden. Vielleicht hat Palmer in einer run first Offense nochmal einen Run in sich, darauf wetten würde ich eher nicht. Für eine gute letzte Saison für ihn spricht, dass er ein gutes Gerüst um sich hat: Top 3 RB, Fitzgerald, ein sehr guter HC, gute Defense mit Potential, sich weiter zu verbessern.
#18 Andy Dalton
Auch einer, der zurück auf den Boden geholt wurde. Hat mMn schon sehr von Hue Jackson profitiert. Wobei man natürlich sagen muss, dass er auch Sanu und Marvin Jones verloren hat. Aber nach einer schlechten Offseason für die Bengals müsste der Draft schon sehr gut laufen, um wieder auf 2015er Niveau zu kommen. Und ich sehe Dalton einfach nicht, wie er ein limitiertes Team trägt – he needs those pieces around him.
#19 Alex Smith
Das gute bei Smith ist, dass er weiß was er kann und in der Regel auch nur das macht. Das führt auch dazu, dass er nur wenig INTs wirft. Das schlechte ist eben, dass du dich selbst limitierst in deinem scheme und deinem Playcalling mit ihm als QB. Sicherlich der schlechteste deep ball thrower von allen QBs, die bisher genannt wurden – und wohl auch von denen, die noch kommen werden. Man kann natürlich für ihn argumentieren, dass er einen hervorragenden win-loss Record hat. Aber er hat eben auch für überragend gute Coaches (gerade als Offensive Minds, unter Harbaugh war Kaepernick im Super Bowl, Andy Reid hat aus Michael Vick und Jeff Garcia alles herausgepresst, was ging) und mit genialen Defenses gespielt. Ich hoffe für Andy Reid, dass er sich in diesem Draft eine long term answer auf der Position holt und Smith dann spätestens 2018 auch absägt.
#20 Tyrod Taylor
Ich halte von ihm mehr als sein genereller Ruf ist. Vor den genannten QBs kann man ihn zwar mMn nicht ranken, aber er hat schon so ein poor man Russell Wilson skill set. Wobei die Betonung da schon auf poor man liegt.
Gute Athletik, guter deep ball. Er braucht halt ein gutes Running Game (und generell viel Unterstützung), aber er ist aus meiner Sicht ein guter bridge QB. Im Gegensatz zu einem Alex Smith könnte bei ihm aber noch etwas unentdecktes Potential schlummern. Er ist zwar schon lange in der NFL, aber er hat erst zwei Saisons als Starter hinter sich. Man wird aus ihm keinen super accurate QB mehr machen können, aber seine Fähigkeiten, Defenses zu lesen und in der Pocket zu spielen können sich, theoretisch zumindest, noch verbessern. Das dürften auch seine größten Schwächen sein, die eine höhere Bewertung verhindern.
#21 Ryan Tannehill
Um ehrlich zu sein war Tannehill am Anfang sogar in der letzten Kategorie. Das wäre dann aber schon zu hart gewesen. Aber ganz ehrlich, außer über Taylor oder wegen mir Alex Smith kann man mMn fast nicht wirklich argumentieren, dass er höher geranked sein sollte. Ich glaube einfach nicht, dass du mit ihm den Super Bowl gewinnen kannst. Da bräuchtest du schon eine historische Defense, Broncos 2015 oder Ravens 2000 like. Für ihn war 2016 ein do or die Year und man muss ihm lassen, dass er sich verbessert hat und jetzt, erst einmal, vermutlich weiter in den Plänen der Dolphins ist. Er hat ein gutes support system um ihn herum (Gase ist ein gutes offensive mind, dazu drei talentierte WR und eine starke OL). Vielleicht kann er in der Liste weiter steigen. Für mich persönlich hat er allerdings kein Top 10 ceiling. Andy Dalton, best case der Dalton 2015, sehe ich als das Maximum, was er erreichen kann. Aber wer weiß schon, wäre nicht das erste Mal, dass ich mich täusche.
You aren’t set for the long run with those guys
#22 Trevor Siemian
Besser als (von mir) erwartet in 2016. Aber ein wirklich relevantes ceiling sehe ich bei ihm nicht. Guter Back-up – ja. Solider bridge QB – ja. Für einen 7th rounder, der nicht einmal bei Northwestern University unumstrittener Starter war ist das allerdings auch schon eine passable Karriere.
#23 Blake Bortles
Do or die Year für ihn. Ich würde auf Die (als Starter in der NFL) tippen. Vielleicht überrascht er mich ja. An Waffen mangelt es ihm nicht. Aber viele, viel zu viele seiner (passabel aussehenden) Stats kommen einfach in der Garbage Time zustande.
#24 Sam Bradford
Der Gewinner schlechthin in dem Geschäft Football. Als Bridge QB vielleicht halbwegs tauglich, aber er konnte seine überragenden Ansätze im College einfach nie auf die Platte bringen. Viel zu viel checkdown Charlie. Wie Bortles ebenfalls ein Meister darin, Garbage Time Stats anzusammeln, die ihn besser aussehen lassen als er ist.
Nicht gelistet:
wg Rookie QBs: Eagles, Cowboys, Rams
wg nicht feststehendem Starter: 49ers, Jets, Browns, Texans, Bears (Glennon sollte der Starter sein, aber für ihn gilt wie für die Rookies, dass ich ihn nicht seriös bewerten kann – allerdings liegt die Vermutung, dass er in der letzten Kategorie eingestuft werden würde, sehr nahe. Immerhin wissen die Bears das, wahrscheinlich zumindest, und sehen ihn auch als Bridge QB für den wohl hoch gepickten Rookie).
Ich hoffe ich komme noch dazu, eine HC Liste zu schreiben. Ich war auch mal so frei und habe den Threadtitel leicht umgeändert, ich hoffe, das ist OK, Germanwunderkin.