Sammer gefällt mir als Experte auch, ist mir aber mitunter zu rechthaberisch in seinen Analysen, die er dann, wie es ihm vom Spielverlauf her passt, angleicht.
Beckenbauer find' ich gut. Der redet nicht lange um den heißen Brei, geißelt blödsinnige Aktionen als Solche, wägt zwar manchmal herumschwafelnd ab, jedoch aus reiner Impulsivität immer für einen guten Spruch zu haben. Sieht als reiner Instinktfußballer Dinge, die reinen Theoretikern vielleicht verborgen bleiben.
Reifs Gelaber finde ich unerträglich. Der kann sich manchmal nicht entscheiden, ob er lieber Experte sein will oder für einen Literatur-Nobelpreis nominiert werden.
Was der sich immer an missglückten Wortspielen und nacherklärenden Selbstberichtigungen leistet, geht auf keine Kuhhaut mehr. Als Experte allerdings korrekt, wie auch TuT, der dafür durch andere Dinge furchtbar nervt (vor allem damit, dass er konsequent jeden ausländischen Namen extra falsch ausspricht).
Effenberg mag ich teilweise (gute zusammenfassende Analysen), aber er hat diesen Sprachtick (ja?!, nee?!) und gefällt sich in der Beurteilung von Einzelsituationen zu sehr in seinem Ruf, dass zu einem guten Spiel immer ordentlich auf die Socken gegeben werden muss ("war nix!" - bei Todesgrätsche von hinten in zerbröselnde Wadenbeine).
Olli Kahn finde ich furchtbar, mit seiner "Chakka" - "Ja, Du schaffst das!" (Bob, der Baumeister) - Lyrik aus dem BWL-Fernstudium. Gerade im Gespann mit KMH unerträglich. Man kann beinahe zu jeder Alltagssituation eine Titan-Platitüde erfinden. Es gibt ja nur 3 oder 4. "Als Weltklassesportler bist Du immer hochfokussiiert und wenn Du raus gehst auf den Platz, dann MUSST du....." blablabla. Kann man bringen, wenn's läuft und auch, wenn es nicht läuft.
Wie erwähnt: ""Weltklasse"-Lehmann gefällt mir von den "Experten" (ungleich Reporter) am Besten. Der vertritt auch mal einen unpopulären Standpunkt und weist auf Fehler hin, die er beobachtet hat. Ist halt nur blöd, wenn er leider allzuoft im Gespann mit dem obligatorischen Kai Dittmann auftritt, wo es dann nur darum geht, dass Dittmann immer darum bettelt, wenigstens einmal eine Situation besser beurteilt zu haben, als der wirkliche Experte Lehmann.