Beste Komponisten?


PhilIvey

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Ich brauch mal etwas neue Inspirration zum Mozart-Hören:

Bisher kenne ich folgende Werke ganz gut bis sehr gut:
Sinfonien: 40 und Jupiter
Kleine Nachtmusik
Requiem
Klarinettenkonzert kv 622
Klavierkonzerte 9 und 21
Türkischer Marsch
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mehr fällt mir gerade nicht ein. Welche Werke findet ihr hörenswert?

Sinfonien von 36-39, Klavierkonzert Nr. 20, Konzert für zwei Klaviere, Zauberflöte, Figaro, Don Giovanni...gibts einiges was man sich noch reinziehen kann.
 

Gast00

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Ich höre nicht viel Mozart, aber es gibt einige interessante Werke von ihm, die auch ich kenne. Zu den hier noch nicht erwähnten gehören für mich die Sinfonia Concertante und das Klavierkonzert Nr. 23 mit seinem wunderschönen Adagio.
 

Devil

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Die Sinfonien 38, 39 und 36 habe ich jetzt gehört. Den restlichen Tipps wende ich morgen zu.:rocky:
 

Gordo

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habe von einem bekannten den tipp bekommen, khatchaturians sinfonie mit der glocke zu hören. absolut beeindruckendes werk, aber auch komplex. youtube-aufnahmen kann man leider knicken - wobei, aufnahme ist bei dem stück eh schwer, die sind alle übersteuert weil das ding stellenweise so laut ist :D

ich wollte demnächst mal ne sinfonie von schostakowitsch hören. wer kann mir eine empfehlen, es gibt so viele davon? ich kenne nur die neunte un das ist ne satirische/parodistische.
 

Devil

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Ich hab mir ben das 23. Klavierkonzert von Mozart angehört. Ich fands schon gut, wenn auch es mir irgendwie etwas zu tempofixiert und hektisch war. Der 2. Satz wurde in meiner Box komischerweise garnicht mit adagio bezeichnet.
 

PhilIvey

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ich wollte demnächst mal ne sinfonie von schostakowitsch hören. wer kann mir eine empfehlen, es gibt so viele davon? ich kenne nur die neunte un das ist ne satirische/parodistische.

1. und 7. sind aus meiner Sicht sehr zu empfehlen. Eigentlich haben alle Sinfonien von Schostakowitsch etwas parodistisches an sich. Bei den jeweiligen Sinfonien macht es zumindest auch Sinn, sich über die Entstehungsgeschichte und Hintergründe bekannt zu machen.
 

Devil

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Die New York Times hat sich mit der Frage des größten klassischen Komponisten beschäftigt und Bach auf Platz 1 gewählt: http://www.nytimes.com/2011/01/23/a...anted=1&_r=3&sq=Top 10 Composers&st=cse&scp=1

Beethoven auf 2, Mozart Dritter und Schubert Vierter. Im Grunde also nix Neues.

1.Johann Sebastian Bach (1685-1750). From top left, 2. Ludwig van Beethoven (1770-1827), 3. Wolfgang Amadeus Mozart (1756 — 91). 4. Franz Peter Schubert (1797-1828). From middle left, 5. Claude Achille Debussy (1862 — 1918), 6. Igor Stravinsky (1882 — 1971), 7. Johannes Brahms (1833 — 97). From bottom left, 8. Giuseppe Verdi (1813 — 1901), 9. Richard Wagner (1813 — 83), 10. Bela Bartok (1881 — 1945).
 

PhilIvey

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Die New York Times hat sich mit der Frage des größten klassischen Komponisten beschäftigt und Bach auf Platz 1 gewählt: http://www.nytimes.com/2011/01/23/a...anted=1&_r=3&sq=Top 10 Composers&st=cse&scp=1

Beethoven auf 2, Mozart Dritter und Schubert Vierter. Im Grunde also nix Neues.

1.Johann Sebastian Bach (1685-1750). From top left, 2. Ludwig van Beethoven (1770-1827), 3. Wolfgang Amadeus Mozart (1756 — 91). 4. Franz Peter Schubert (1797-1828). From middle left, 5. Claude Achille Debussy (1862 — 1918), 6. Igor Stravinsky (1882 — 1971), 7. Johannes Brahms (1833 — 97). From bottom left, 8. Giuseppe Verdi (1813 — 1901), 9. Richard Wagner (1813 — 83), 10. Bela Bartok (1881 — 1945).

hmm über Schubert kann man sich ja schon streiten. Die Kunstlieder als Genre hat er ja salonfähig gemacht, das ist ein großer Verdienst seinerseits, aber als Sinfoniker hat er sich nicht wirklich einen Namen gemacht und als Opernkomponist ist er ja auch nicht in Erscheinung getreten. Rein vom Impact her sehe ich da andere Komponisten deutlich weiter vorne.
Dass Debussy soweit vorne steht, ist ebenso für mich überraschend. Wenn es der Impressionismus als Epoche der Grund sein soll, dann müsste Ravel statt Debussy da stehen.

Strawinsky kann man durchaus nachvollziehen. Brahms, Verdi, Wagner ebenso. Wobei ich Wagner weiter vorne sehen würde, alleine vom Einfluss her. Bartok auf der 10 ist ebenso streitbar wie noch gerade so vertretbar, ich glaub in den USA ist auch sein Einfluss größer als hier in Deutschland, da er ja auch vor allem zum Schluss dort gearbeitet hat.

Dann gibt es natürlich auch Komponisten wie Mahler, Strauss, Schumann, Schostakowitsch die es ebenso verdient hätten in den Top 10 zu stehen. Da spielt aber natürlich auch der Geschmack mit eine Rolle. Dass Tschaikowsky hier nicht dabei ist, find ich richtig, denn so schön seine Musik auch ist, mehr als das ist sie auch nicht womit für mich das wichtige Kriterium "Einfluss auf die heutige Musik und die Musikwelt damals" nicht erfüllt wäre.
 

Devil

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Also ich kenne mich da nicht so aus. Aber soviel ich weiss hatte Schubert ca 1000 (!) Werke veröffentlicht, ca 600 waren Lieder. Er steht im Ruf der beste Liederschreiber der Geschichte zu sein.Und zumindest seine 8. Sinfonie ist wohl sehr bekannt. Bach hatte ja glaube ich auch keine Opern geschrieben und Beethoven nur eine. Und Mahler hatte insgesamt nur 16 Werke, auch wenn die wohl ziemlich lang waren.
 

PhilIvey

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Zu Mahlers Verteidigung muss man ja auch sagen, dass er hauptsächlich mit dem Dirigieren beschäftigt war und das Komponieren meist in spielfreien Zeiten unternahm.

Herausgekommen ist eine deutlich geringere Anzahl an werken, die jedoch auch an Inhalt so komplex sind und praktisch der Geschichte der Sinfonik einen Höhepunkt gesetzt hat, wie er nicht wiedergekommen ist.

Aber ich tue sicherlich Schubert auch ein wenig unrecht, wenn ich ihn auf die vielen Kunstlieder, die er schrieb, reduziere, schließlich hat er auch Kammermusik geschrieben, die wirklich von der Schönheit unglaublich ist, an die mMn vielleicht nur noch Brahms herangekommen ist.


Um mal auf einen anderen Komponisten zu kommen, der hier in der Diskussion natürlich untergeht, da er zu wenig relevante Werke geschrieben hat, jedoch sind die wenigen Werke, die auch bekannt sind, unglaublich tolle Musik.

Von ihm kann ich das Cellokonzert und die Enigma-Variationen nahelegen, die Rede ist von Edward Elgar.
 

le freaque

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Die Top10 kann ich persönlich nur schwer nachvollziehen, da ich sehr russisch/slawisch geprägt bin, wohl auch wegen meiner Herkunft. Wagners Werk erkenne ich sicher an, in meine Top 10 käme er nie und nimmer. Dafür ganz sicher Shostakovich, Prokofiev (vor allem), wohl auch Mjaskovsky/Kabalevsky(die ganze Prokofievlinie halt) und sicher auch Mahler, allein wegen seines immensen Einflusses auf viele Komponisten dieser Zeit - das ausgehende 19./beginnende 20. Jahrhundert ist schon so ziemlich meins, was die Klassik angeht und dann möglichst russisch/slawisch.

Von Elgar kenne ich nur dieses Land of hope and glory Ding, was ich nicht sooo toll finde, werde mir aber gerne mal die genannten Beispiele anhören. Für positive Überraschungen bin ich immer zu haben.
 

PhilIvey

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Elgar wird natürlich ob des Bekanntheitsgrades gerne auf dieses von dir erwähnte Ding reduziert, was ihm aber nicht gerecht wird.

Vielleicht etwas unbekannt und auch unorthodox aber auch mMn ein gutes Werk ist sein Violinkonzert, ist aber doch etwas unter dem Cellokonzert und den Enigma-Variationen anzusiedeln. Wer sich aber für spätromantische Violinkonzerte interessiert, dem kann ich das Konzert von Carl Nielsen empfehlen. Tolles Stück, besonders der 2. Teil des 1. Satzes.

Mjaskovsky ist ja hierzulande nahezu ein weißer Fleck, ich habe mal vor einigen Jahren sein Cellokonzert gehört. Soweit ich weiß, zeichnete sich dieses Stück doch gerade durch die melodische Qualität aus, wie viele der russisch - slawischen Kompositionen der Spätromantik.
Dass diese Komponisten etwas in Vergessenheit geraten sind, liegt vielleicht auch daran, dass sie mit ihrem Stil bereits dem Zeitgeist etwas hinterher waren. Es war immerhin die gleiche Zeit, wo der Impressionismus in Frankreich aufblühte und Strawinsky mit seinen Werken für Furore sorgte ebenso wie die Wiener Schule um Alban Berg, Schönberg etc.

Dennoch, "schön" sind auch die Werke der von dir genannten Komponisten allemal, gerade Rachmaninoffs Klavierwerke, Konzerte und auch die 2. Sinfonie von ihm sind ja wirklich tolle Musikstücke. Oder auch Prokofjews Sinfonien, Romeo und Julia usw.

Wo wir bei Mjaskowsky vorhin waren - auch aus der Zeit und gleicher Herkunft stammend und ebenfalls nahezu in Vergessenheit geraten ist Reinhold Glière - sein Hornkonzert ist zumindest in der Gattung der Hornkonzerte für mich das schönste existierende.
 

Gordo

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Dass Tschaikowsky hier nicht dabei ist, find ich richtig, denn so schön seine Musik auch ist, mehr als das ist sie auch nicht womit für mich das wichtige Kriterium "Einfluss auf die heutige Musik und die Musikwelt damals" nicht erfüllt wäre.
tschaikowsky hat mehrere werke geschrieben, die man wohl als referenz für die jeweilige gattung nehmen kann, z.b. sein klavierkonzert, violinkonzert und seine ballette. dazu noch weitere symphonische glanzleistungen und auch kammermusikalisch breit aufgestellt. rein subjektiv würde ich ihn als den besten russischen komponisten sehen, auch vom einfluss her, und daher in meine top 10 aufnehmen.

solche listen sind aber nicht wirklich angebracht, dazu sind die werke viel zu unterschiedlich. wie devil richtig schrieb: wie kann ich 1000 schubert-lieder mit 10 mahler-sinfonien vergleichen?

achja, dvorak fehlt natürlich auch. alleine schon wegen cello-konzert und aus der neuen welt.
 

le freaque

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"Aus der neuen Welt" mag nicht zu den strenggenommen besten Werken der Musikgeschichte gehören, eines der unterhaltsamsten ist es aber allemal - ich liebe es. Die Geschichte des klassischen Western-Soundtracks hätte es ohne ihn nie so gegeben.
 

le freaque

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Dass diese Komponisten etwas in Vergessenheit geraten sind, liegt vielleicht auch daran, dass sie mit ihrem Stil bereits dem Zeitgeist etwas hinterher waren. Es war immerhin die gleiche Zeit, wo der Impressionismus in Frankreich aufblühte und Strawinsky mit seinen Werken für Furore sorgte ebenso wie die Wiener Schule um Alban Berg, Schönberg etc.

Das ist ganz sicher so, aber ich bin zwar musikalisch nicht unbedingt konservativ, aber eben doch ein "Melodienhansel" und wenn dann noch die russische Melancholie hinzukommt, bin ich leicht zu kriegen. Für mich ist es immer noch die grösste aller Künste, Melodien/Harmonien zu (er-)finden, die "schön" sind, gleichzeitig Melancholie und Leichtigkeit versprühen und trotzdem nicht banal oder billig sind (und eben nicht nach ein paar Wochen nerven, sondern auf Jahre bis hin zu Jahrzehnten/-hunderten halten).
Und das konnten die Russen jener Zeit schon ziemlich gut. Letztlich schlagen meine Vorlieben in der Popmusik wie McCartney, Brian Wilson oder Burt Bacharach vom Grundansatz in die gleiche Kerbe, zielen auf den gleichen Nerv - wenn auch auf anderem Niveau und eben auf 3-4 Minuten komprimiert.
So gesehen könnte man schon sagen, dass ich eigentlich immer das Gleiche höre, nur in unterschiedlichen Kunstformen. Naja, natürlich nicht "nur", aber am Ende des Musiktages komme ich immer wieder auf diese Dinge zurück, die bei mir einen klar bestimmten Punkt treffen.

Glière habe ich noch nie gehört, wollte ich aber schon oft - sollte ich vielleicht wirklich mal in Angriff nehmen.
 
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