Blutdoping in der Bundesliga


Buster D

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Ich habe mich ja schon immer gefragt, wie dieser enorm auf Laufarbeit basierende "moderne Fußball" möglich wurde (das fällt vor allem auf, wenn man sich in Rückblicken mal wieder Spiele aus den 90igern anschaut, wo eigentlich - im Vergleich zu den 70igern - schon sehr professionell trainiert wurde). Zumal die Laufleistungen ziemlich sprunghaft anstiegen sind, der "moderne Fußball" vom Dopingparadies Spanien aus Europa beglückte und das zufällig fast genau mit dem verbreiteten Auftreten von Epo und anderen Blutdopingmethoden zusammen traf.

Jetzt gibt es eine erste Studie, die zumindest starke Indizien für Blutdoping liefert. Hämatokritwerte von von über 50% sind anscheinend keine Seltenheit und extrem hohe Werte von 54 Prozent kannte man bislang nur aus dem Radsport. Wenn der DFB über Nacht flächendeckend Blutkontrollen einführen würde, hätten wir wahrscheinlich sofort einen riesen Skandal.

Doping: DFB-Arzt misst auffällig hohe Blutwerte bei Fußballprofis

Von Daniel Drepper und Jonathan Sachse

Blutdoping im Fußball? Kein Thema! Das ist die Position des DFB. Doch jetzt deuten die Ergebnisse einer Studie des Nationalteamarzts auf Manipulationen hin: Bei Profis wurden in der Saison 2008/2009 auffällig hohe Blutwerte festgestellt.

Die verdächtigen Blutwerte tauchen in einer Studie von Tim Meyer, dem Teamarzt der deutschen Fußballnationalmannschaft, aus dem Jahr 2011 auf. Diese wissenschaftliche Untersuchung wurde bislang nur in medizinischen Datenbanken veröffentlicht und kann von der breiten Öffentlichkeit nicht sofort eingesehen werden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zu den Studienergebnissen bislang keine Nachforschungen angestellt und öffentlich weiter argumentiert, Blutdoping sei im deutschen Fußball kein Thema. Das darf nun zumindest angezweifelt werden.

Denn die Werte sind außergewöhnlich hoch: Hämoglobin bis zu 18,5 Gramm pro Deziliter, Hämatokrit bis zu 54,9 Prozent. In vielen Ausdauersportarten gibt es Grenzwerte für diese Blutparameter, oft liegen diese bei 17 Gramm für Hämoglobin und 50 Prozent für Hämatokrit. Bei den Weltverbänden im Radsport, Triathlon und der Leichtathletik führt ein Wert darüber zu Konsequenzen wie weiteren Untersuchungen oder Schutzsperren...

http://www.spiegel.de/sport/fussbal...ellig-hohe-blutwerte-bei-profis-a-919354.html
 
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le freaque

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So richtig überraschen kann das ja nicht. Ich finde 6 oder 7 aus fast 500 sogar noch vergleichsweise wenig, wenn man bedenkt, dass aufgrund fehlender Kontrollen sicher deutlich weniger verschleiert wird als in so manch anderer Sportart. Aber wahrscheinlich leiden die eh alle nur unter der gleichen seltenen Krankheit wie Claudia Pechstein.
 

Aldis

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So langsam fällt die Maske....bin gespannt, ob die ÖR Sender sich dann auch von dieser Sportart abwenden, oder ob es beim Radsport nur eine passende Ausrede war, weil Zugpferde wie Ulle und Zabel nicht mehr dabei waren. :licht:
 

le freaque

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Jaja....auf das sofortige :cry: der Radsportfans quer durch sämtliche Internetforen, sobald irgendwo etwas zum Doping in anderen (TV-)Sportarten erscheint, kann man aber auch sämtliche Körperteile verwetten. Das Risiko eines Gliedmaßenverlusts geht gen Null.
 

Jerry

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Es müssten jetzt bestenfalls konkrete Doper überführt werden. Im Radsport bzw. in den Einzelsportaten ist ein Dopingfall viel konkreter und wird subjektiv vom Zuschauer als schlimmer eingestuft. Die Fussballer können sich zurzeit auf der Masse an Spielern ausruhen. Bei der Tour de France fahren ca. 200 Fahrer mit von denen vielleicht 30-40 im Fokus stehen. Beim Fussball hatten wir jetzt in der Champions League Quali 10 Begegnungen und bei denen allein waren schon 200+ Sportler am Start.

Ein postiver Dopingnachweis (bzw. mehrere) von Leistungsträgern würde den Stein vielleicht endlich mal ins Rollen bringen. Zurzeit muss kein Spieler konkret Angst haben, dafür sind die Kontrollen auch zu lasch.


So langsam fällt die Maske....bin gespannt, ob die ÖR Sender sich dann auch von dieser Sportart abwenden, oder ob es beim Radsport nur eine passende Ausrede war, weil Zugpferde wie Ulle und Zabel nicht mehr dabei waren. :licht:

Ist zwar arg polemisch und macht das Gedope im Radsport sicherlich nicht besser, jedoch ist natürlich klar, dass der Fussball nicht fallen gelassen wird. Hier im Forum wird doch auch jedes Mal wieder behauptet, dass man durch Doping ja nicht eine bessere Technik oder Übersicht bzw. Spielintelligenz bekommen würde.
 

Aldis

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Jaja....auf das sofortige :cry: der Radsportfans quer durch sämtliche Internetforen, sobald irgendwo etwas zum Doping in anderen (TV-)Sportarten erscheint, kann man aber auch sämtliche Körperteile verwetten. Das Risiko eines Gliedmaßenverlusts geht gen Null.

Natürlich. Aber nicht, weil ich mit dem Finger auf die Fussballer zeigen will (bin selber leidenschaftlicher Fan und Dauerkartenbesitzer), sondern weil das Auftreten der Medien, insbesondere der ÖR, scheinheilig ist.

Generell denk ich: Wo gutes Geld verdient werden kann, wird immer probiert einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu bekommen. Daher geh ich davon aus, dass in sämtlichen "großen" Sportarten nachgeholfen wird (in unterschiedlichem Umfang). Flächendeckendes "Doping" würde mich auf jeden Fall nicht überraschen.
 

heiko2183

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Ist zwar arg polemisch und macht das Gedope im Radsport sicherlich nicht besser, jedoch ist natürlich klar, dass der Fussball nicht fallen gelassen wird. Hier im Forum wird doch auch jedes Mal wieder behauptet, dass man durch Doping ja nicht eine bessere Technik oder Übersicht bzw. Spielintelligenz bekommen würde.

Man kann doch nicht ignorieren, dass Doping in den konditionell geprägten Sportarten einen größeren Einfluss hat. Ob das jetzt die Sprinter oder Radfahrer sind... Christian Streich hat sich erst kürzlich gut dazu geäußert und erklärt, dass Doping zur kurzfristigen Leistungsverbesserung im Fussball nicht wirklich Sinn macht. Das ist dann wirklich das Glück der Mannschafts/Ballsportarten wobei da mit Sicherheit auch nicht alles sauber ist.

Spannender ist das dann schon beim Thema Muskelaufbau, Regeneration, Trainingsummfänge und bei Reha nach Verletzungen. Zumal in der Vorbereitung vermutlich auch weniger kontrolliert wird...
 

theGegen

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Das ist zwar richtig, aber mindert oder mildert nicht die unterschiedliche Betrachtungsweise, die überführten Grenzwert-Übertretern entgegen gebracht wird.

Bei den Radsportlern gilt eine Grenzwert-Verletzung als sportspezifisch und betrügerisch ursächlich. Den Fußballern wird ein höchstens durch Dummheit entstandener oder allemals marginaler Leistungsvorsprung zugestanden. Das ist heuchlerisch.

Das, was Streich da zu kommentieren genötigt wurde oder zu beurteilen meinte, ist doch auch recht naiv gedacht. Als ob es nix bringen würde, wenn eine komplette Mannschaft über 90 Minuten pressen und Gas geben kann gegenüber einer, deren Spieler nach 70 Minuten kaputt sind.
 

Jerry

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Man kann doch nicht ignorieren, dass Doping in den konditionell geprägten Sportarten einen größeren Einfluss hat. Ob das jetzt die Sprinter oder Radfahrer sind...

Ich habe das schonmal in einem anderen Thread geschrieben. Wenn ein Fussballer dopt, dann ist es komplett unerheblich, ob es ihm mehr bringt als einem Radfahrer. Er be*******t die anderen sauberen Fussballer und verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil.

Spannender ist das dann schon beim Thema Muskelaufbau, Regeneration, Trainingsummfänge und bei Reha nach Verletzungen. Zumal in der Vorbereitung vermutlich auch weniger kontrolliert wird...

Das "Hauptdoping" findet doch auch im Radsport in der Vorbereitung etc. statt.


Christian Streich hat sich erst kürzlich gut dazu geäußert und erklärt, dass Doping zur kurzfristigen Leistungsverbesserung im Fussball nicht wirklich Sinn macht. Das ist dann wirklich das Glück der Mannschafts/Ballsportarten wobei da mit Sicherheit auch nicht alles sauber ist.

Irgendwie vergessen viele in der Diskussion, dass Fussball ein extrem intensives Laufspiel ist. Im modernen Fussball wird Fitness immer wichtiger (siehe BVB). Klar werden die fussballerischen Fähigkeiten durch das Doping nicht besser, jedoch kann man sie besser, verlässlicher abrufen.
 

Bischoff

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Das, was Streich da zu kommentieren genötigt wurde oder zu beurteilen meinte, ist doch auch recht naiv gedacht. Als ob es nix bringen würde, wenn eine komplette Mannschaft über 90 Minuten pressen und Gas geben kann gegenüber einer, deren Spieler nach 70 Minuten kaputt sind.

Genauso ist es. Gute Techniker im Fußball, die mit Doping ihre Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit verbessern können, sind immer klar im Vorteil.
 
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Man kann doch nicht ignorieren, dass Doping in den konditionell geprägten Sportarten einen größeren Einfluss hat. Ob das jetzt die Sprinter oder Radfahrer sind... Christian Streich hat sich erst kürzlich gut dazu geäußert und erklärt, dass Doping zur kurzfristigen Leistungsverbesserung im Fussball nicht wirklich Sinn macht. Das ist dann wirklich das Glück der Mannschafts/Ballsportarten wobei da mit Sicherheit auch nicht alles sauber ist.

Was so nicht stimmt, wenn man im Fußball die technischen Entwicklungsstufen eines Spielers explizit darstellt. Ich bezweifel, dass Kids im Alter zwischen 8-14 Dopingpräparate verwenden. Die Profis "trainieren" keine spezifischen technischen Aspekte mehr. Bissi Torschuss, heute mal Ballmitnahme, aber der Lerneffekt ist äußerst gering -wissen auch der Unfehlbare oder Pep. Natürlich kann ich keinen Fußball-IQ erlernen und Spielübersicht ist auch nicht durch Doping ausbaufähig, aber alles andere schon. Im Fußball ist die Leistungsexplosion in den letzten Jahren nicht von der Hand zu weisen. Laufstrecken, Sprints, Ausdauer, Härte und Physis haben sich exorbitant weiterentwickelt, mehr als z.Bsp. im Radsport. Ernährung, Trainingsmethoden, medizinische Betreuung usw. haben selbstverständlich ihren Anteil daran, aber erklären in keiner Weise die Steigerungen. In allen anderen Sportarten wird zynisch und kritisch jede neue Bestleistung aufs Korn genommen, im Fußball augenscheinlich nicht, sondern noch über den Klee gelobt.

Ob in der Vorbereitung oder während der Saison ist Doping unglaublich effektiv, fördert die Regeneration und dadurch die Leistungsfähigkeit. Mehr Trainingsumfänge = mehr Leistung.

Hämatokrit bis zu 54,9 Prozent

Entweder die Guten waren im Höhentraining, haben Polyglobulie oder 3 Tage kaum Flüssigkeit zu sich genommen. In anderen Sportarten wird ein Sportler bei solchen Werten aus dem Verkehr gezogen.

Es sind gar keine Flächendeckenden Kontrollen gewünscht, weil der Schaden extrem hoch wäre. Kosten und Aufwand sind aufgrund der Masse an Spielern und Mannschaften alles andere als gering. Aber frage mal Schweinsteiger, Messi, Rooney oder Ronaldo wie oft sie auf Blutdoping kontrolliert wurden.
 

Big d

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Was so nicht stimmt, wenn man im Fußball die technischen Entwicklungsstufen eines Spielers explizit darstellt. Ich bezweifel, dass Kids im Alter zwischen 8-14 Dopingpräparate verwenden. Die Profis "trainieren" keine spezifischen technischen Aspekte mehr. Bissi Torschuss, heute mal Ballmitnahme, aber der Lerneffekt ist äußerst gering -wissen auch der Unfehlbare oder Pep. Natürlich kann ich keinen Fußball-IQ erlernen und Spielübersicht ist auch nicht durch Doping ausbaufähig, aber alles andere schon. Im Fußball ist die Leistungsexplosion in den letzten Jahren nicht von der Hand zu weisen. Laufstrecken, Sprints, Ausdauer, Härte und Physis haben sich exorbitant weiterentwickelt, mehr als z.Bsp. im Radsport. Ernährung, Trainingsmethoden, medizinische Betreuung usw. haben selbstverständlich ihren Anteil daran, aber erklären in keiner Weise die Steigerungen. In allen anderen Sportarten wird zynisch und kritisch jede neue Bestleistung aufs Korn genommen, im Fußball augenscheinlich nicht, sondern noch über den Klee gelobt.

Ob in der Vorbereitung oder während der Saison ist Doping unglaublich effektiv, fördert die Regeneration und dadurch die Leistungsfähigkeit. Mehr Trainingsumfänge = mehr Leistung.



Entweder die Guten waren im Höhentraining, haben Polyglobulie oder 3 Tage kaum Flüssigkeit zu sich genommen. In anderen Sportarten wird ein Sportler bei solchen Werten aus dem Verkehr gezogen.

Es sind gar keine Flächendeckenden Kontrollen gewünscht, weil der Schaden extrem hoch wäre. Kosten und Aufwand sind aufgrund der Masse an Spielern und Mannschaften alles andere als gering. Aber frage mal Schweinsteiger, Messi, Rooney oder Ronaldo wie oft sie auf Blutdoping kontrolliert wurden.

Das stimmt schon. mit 16 ist die technische entwicklung so gut wie abgeschlossen (bis auf ein paar feinkorrekturen), danach steigert man sich hauptsächlich über die physis sowie erfahrung. da hilft doping natürlich.

das problem im fußball (und tennis) ist aber auch, dass sich die leistungen nicht messen lassen. selbst wenn das spiel 30% schneller geworden ist, was sehr verdächtig wäre würde sich das nicht auf der uhr zeigen.

bei nem 100m läufer, der sich von 10.1 auf 9.7 steigert ist es dagegen relativ offensichtlich.
 

xEr

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Das mit der abgeschlossenen Technik ist aber nur zur Hälfte richtig bzw. es kommt ein bisschen auf die genaue Definition von Technik an. Im Profifußball hast du einfach viel weniger Zeit und Raum und dann sehen viele Edeltechniker aus der Jugend schnell auch mal stümperhaft aus. Durch Training von Reaktionsschnelligkeit, Konzentrationsfähigkeit und Spielintelligenz/Erfahrung werden dann die Fähigkeiten herausgearbeitet, die von äußeren Eindruck oftmals den Unterschied als guten/schlechten Techniker ausmachen. Und diese Skills kannst du tatsächlich noch im Erwachsenenalter verbessern. Insbesondere Konzentrationsfähigkeit wie mir oft auffällt. Aber klar, die Basis wird definitiv in der Jugend gelegt. Exzellente Ballannahme, -mitnahme, -führung kann man später ohne entsprechende "Vorbildung" kaum noch wirklich erlernen. Auf der anderen Seite gibt es wie gesagt zig gute Techniker aus der Jugend, die es im Herrenbereich nicht wirklich schaffen umzusetzen und das hat trotzdem oft nur sehr bedingt mit physis zu tun.

das problem im fußball (und tennis) ist aber auch, dass sich die leistungen nicht messen lassen. selbst wenn das spiel 30% schneller geworden ist, was sehr verdächtig wäre würde sich das nicht auf der uhr zeigen.

bei nem 100m läufer, der sich von 10.1 auf 9.7 steigert ist es dagegen relativ offensichtlich.

Das ist ein guter Punkt. Es lässt sich im Fußball grundsätzlich ja schon messen (Anzahl km im Spiel, Anzahl Sprints, durchschnittl. Sprintgeschwindigkeit usw.), aber der Fußball hat sich taktsch halt auch extrem entwickelt. Früher haben Trainer gar nicht erwartet, dass die Mannschaft so ein krasses Pressing spielt, Offensivspieler aktiv nach hinten arbeiten usw.. Die Anforderungen war einfach nicht so hoch, deswegen ist imo ein 30% schnelleres Spiel auch nicht per se verdächtig. Außerdem lässt sich im Fußball nicht generell sagen, welche Spielvariante das Optimum darstellt. Ginge es vorrangig nur im Kilometerleistung oder Schnelligkeit, würden viel mehr Leichtathleten ausgebildet.
Bei Ausdauersportarten sind die Anforderungen hingegen gleich geblieben (z.b. 1000 m lauf) und das Optimum stellt die beste/schnellste Zeit dar, da lassen sich Leistungssprünge eben besser erfassen.
 
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Das mit der abgeschlossenen Technik ist aber nur zur Hälfte richtig bzw. es kommt ein bisschen auf die genaue Definition von Technik an. Im Profifußball hast du einfach viel weniger Zeit und Raum und dann sehen viele Edeltechniker aus der Jugend schnell auch mal stümperhaft aus. Durch Training von Reaktionsschnelligkeit, Konzentrationsfähigkeit und Spielintelligenz/Erfahrung werden dann die Fähigkeiten herausgearbeitet, die von äußeren Eindruck oftmals den Unterschied als guten/schlechten Techniker ausmachen.


Konzentration kann man verbessern, die Reaktion auch, jedoch hat das wenig mit Grundlagentechnik am Hut. Der Sprung zu den Senioren ist der mit Abstand größte Schritt in der fußballerischen Entwicklung. Da fallen genau so viele Edeltechniker durchs Raster wie auch physisch überlegende Kicker. Das hat viele Gründe, aber eine Patentlösung wird es niemals geben. Willen, Einsatz, Selbstreflexion, Psyche, Lernbereitschaft usw. spielen eine elementare Rolle. Der Rest ist zum Großteil Erfahrung. Körper zwischen Ball und Gegenspieler zügig stellen, richtiges Timing im Zweikampf ect.pp und natürlich auch die physische Weiterentwicklung. Einen starten Techniker erkennt jeder Blinde mit dem Krückstock, aber die Umsetzung eben nicht.

Auf der anderen Seite gibt es wie gesagt zig gute Techniker aus der Jugend, die es im Herrenbereich nicht wirklich schaffen umzusetzen und das hat trotzdem oft nur sehr bedingt mit physis zu tun.

Siehe oben. Die körperliche Härte und Schnelligkeit ist bei den Senioren im Vergleich zur A-Jugend eine andere Welt. Daran scheitern extrem viele gute Kicker, auch weil der unbedingte Wille fehlt.

bigD schrieb:
das problem im fußball (und tennis) ist aber auch, dass sich die leistungen nicht messen lassen. selbst wenn das spiel 30% schneller geworden ist, was sehr verdächtig wäre würde sich das nicht auf der uhr zeigen.

xEr hat es schon geschrieben. In der heutigen Zeit ist es kein Problem Laufstrecke, Sprints und Tempo zu messen.

xEr schrieb:
aber der Fußball hat sich taktsch halt auch extrem entwickelt. Früher haben Trainer gar nicht erwartet, dass die Mannschaft so ein krasses Pressing spielt, Offensivspieler aktiv nach hinten arbeiten usw.. Die Anforderungen war einfach nicht so hoch, deswegen ist imo ein 30% schnelleres Spiel auch nicht per se verdächtig. Außerdem lässt sich im Fußball nicht generell sagen, welche Spielvariante das Optimum darstellt. Ginge es vorrangig nur im Kilometerleistung oder Schnelligkeit, würden viel mehr Leichtathleten ausgebildet.

Früher Tannenbaum, heute andersrum...ganz pragmatisch die taktische Entwicklung im Fußball. Die Anforderungen im Fußball waren auch früher hoch, weil mehr Tempo im Spiel und Geschwindigkeit mit dem Ball immer einen großen Vorteil darstellt. Es gab auch früher schon Pressing oder eine anspruchsvolle offensive Ausrichtung. Bei der letzten Damen WM war das Tempo nicht geringer als Anfang/Mitte der 70er Jahre bei den Herren.

Die Spieler werden technisch besser, weil mehr Tempo eine bessere Technik erfordert, und haben in allen athletischen Aspekten riesige Schritte gemacht. Dazu die nicht vorhandenen regelmäßigen Dopingkontrollen und jeder kann sich sein eigenes Bild machen. Mittlerweile haben wir genügend Fußballer die auch als Leichtathlet durchgehen würden.
 

kumshooter

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In der BL ist so gut wie jeder gedopt. Regenartionsdoping, Schmerztabletten usw.

Wurde früher gemacht und wird auch heute gemacht. Warum sollte man auch aufhören? Man wird ja sowieso nicht bloßgestellt und alle anderen machen es auch. (wobei die Spanier das noch viel besser können.. Was die aus Spielern wie Xavi und Iniesta an Ausdauer und Zähigkeit rausholen ist das Meisterwerk der Dopingkunst). Wer nicht die letzten 10% durch leistungsfördernde Mittel herausholt, fällt womöglich durchs Raster und wird kein gefeierter Sportmillionär. Wenn man sich mal anschaut, was die Leute in Fitnessstudios so alles zu sich nehmen, nur um vermeintlich besser auszusehen, bekommt man einen guten Eindruck. Profisportler müssen Erwartungen erfüllen, stehen im ständigen Konkurrenzkampf mit Mitspielern wie Gegnern und dürfen nicht ewig verletzt sein. Wenn ein Vater seine Gesundheit opfert, um die Familie zu ernähren, ist es ein blue collar drama. Aber die bösen Profis sollen uns 1. tolle Unterhaltung bieten und 2. kein Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln machen.

Tolles Gespräch neulich gehört.

Person A: "Guckst du noch die Tour?"
Person B: "Nee, totale Freakshow. Alle nur gedopt."

Person B ist ein stadtbekannter Privatleben Doper: An jedem Wochenende bis zur Oberkante besoffen oder mit synthetischen Drogen zu.

Finde ich Doping super schlimm?

Geht so. Wird sich sowieso nicht ändern lassen, weil viel zu viel Geld verdient wird. Allerdings werden die Spätfolgen von Doping massiv überschätzt. Es ist mit Sicherheit massiv schädlicher von 18 bis 33 jeden Tag ins Bergwerk einzufahren, als unter hochprofessioneller medizinischer Betreuung zu dopen. In den unteren Ligen sieht es selbstredend anders aus.
 

heiko2183

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@ricard

Alles was du zur Entwicklung der (Jugend) Spieler schreibst ist richtig aber ich sehe keinen Zusammenhang zur Aussage von Streich zur kurzfristigen Wirksamkeit von Doping...

Er sagt, dass kurzfristig leistungsfördernde Substanzen die Konzentration und damit die Technik eines Spielers negativ beeinflussen während das konditionelle Leistungsniveau ausgebaut wird. Und so habe ich das auch in der Uni gelernt.

@kumshooter.... Xavi und Iniesta als Beispiele? Weil die ihre Gegner förmlich in Grund und Boden rennen oder was? :) Mal ernsthaft: Die beiden stehen bei Barca oder Spanien für Ballbesitz, Intelligenz und Technik. Nach dem Gegenpressing gibt es typischerweise lange Erholungsphasen wo wenig passiert. Man läuft im Schnitt weniger als der Gegner und hat auch weniger Sprints mit hoher Belastung...

Wenn man da schon rumspekuliert müsste man sich Mannschaften mit dem athletischen Profil von Dortmund oder Freiburg ankucken wo wirklich über 90 Minuten in vollem Tempo gepowert wird...
 
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Gelöschtes Mitglied 141

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@ricard
Er sagt, dass kurzfristig leistungsfördernde Substanzen die Konzentration und damit die Technik eines Spielers negativ beeinflussen während das konditionelle Leistungsniveau ausgebaut wird. Und so habe ich das auch in der Uni gelernt.

Das ging nicht gegen Dich, sondern um die Aussage von Streich.

In erster Linie ist Doping langfristig angelegt. Kurzfristiges dopen ist im Leistungssport wenig sinnvoll und erzielt selten den gewünschten Effekt. Mehr Training, mehr Leistung. Doping ist dafür prädestiniert. Der im Eingangspost erwähnte Hämatokritwert ist allerdings ein klares Indiz für Blutdoping und sorgt auch kurzfristig für eine bessere Leistung (Regeneration). Im Fußball keine unwichtige Komponente, wenn die englischen Wochen anstehen. Gerade in Freiburg sollte die Wirkung bestens bekannt sein. ;)

Kurzfristig fördernd sind vor allem Schmerzmittel oder ein Cortison Spray. Nicht umsonst, wie es der Zufall so will, leiden viele Sportler unter Asthma. :rolleyes:

Bei Xavi und Iniesta stimme ich dir zu. Da gibt es bessere Beispiele für vielleicht Doping.
 

kumshooter

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@kumshooter.... Xavi und Iniesta als Beispiele? Weil die ihre Gegner förmlich in Grund und Boden rennen oder was? :) Mal ernsthaft: Die beiden stehen bei Barca oder Spanien für Ballbesitz, Intelligenz und Technik. Nach dem Gegenpressing gibt es typischerweise lange Erholungsphasen wo wenig passiert. Man läuft im Schnitt weniger als der Gegner und hat auch weniger Sprints mit hoher Belastung...

Nice Try.

Xavi bestreitet seit einen Jahrzent zwischen 65 und 80 Spiele pro Jahr. Es geht im Fußball vor allem um Regenerationsdoping / Verletzungsprävention (+ konditionelle Aspekte). Technik hin oder her, Xavi kann rennen ohne Ende (126m / Minute bei der WM 2010 (Spitzenwert bei Spanien) - Khedira hatte 129m/min), obwohl er athletisch alles andere als außergewöhnlich ist. Es ist mehr als offentsichtlich, dass die spanischen Großclubs beim Dopen groß mitmischen.
 
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