Das finde ich üblicherweise sehr konstruktiv. Ich mag es ja sogar selbst nicht, dass ich auf der Tuchel-Saga rumreite, aber die ist halt unheimlich verworren und bedarf schon einer Aufarbeitung. Gerade auch wegen dem Ausblick (denn das interessiert mich am meisten).
Denn wir wissen zwar, dass Zorc und Watzke und Teile des Mannschaftsrats gegen Tuchel waren, aber es gibt anscheinend ein paar neue Spieler, die ihn als Coach zumindest akzeptierten und respektierten (Bürki, Bartra, Ginter). Und daher ist die Diskussion über Tuchel auch eine Zukunftsdiskussion. Tuchel geht, aber der Rest ist noch da. Und die Art und Weise wie Tuchel gegangen wurde, lässt halt etwas Sorge übrig, wie der Rest vom BVB diese Trennung insgesamt bewertet und wie sehr sie ebenfalls nach vorne schauen können.
Fußball ist ein Mannschaftssport und im Profibereich auch ein echt hartes Business. Der neue Coach stellt wieder etwas anders auf und da wird es immer wieder diese Subtext geben, dass es "unter Tuchel aber anders gelaufen wäre". Und das kann eine Mannschaft doch schon ziemlich belasten, wenn der Abgang sehr fraglich war.
Oder wie steht es mit der Frage nach diesem Mannschaftsrat? Da sind Schmelzer, Sahin, Piszczek, Bender und Reus drin, korrekt? Was passiert nun, wenn ein, zwei neue (Dembele, Guerreiro, Pulisic, Weigl, Bartra) nächste Saison ein größeres Anliegen hätten und nicht gehört werden, weil sie Tuchel-Jungs sind? Gibts dann eine zweite Lobbyvereinigung? Einen Guerrilla-Rat? Die French-Connection? Für mich gibt es derzeit größere Tendenzen, dass das Team sich in mehrere Cliquen aufteilt und das ist üblicherweise ein Problem.
Das ist auch Spekulation, klar, aber bisher hatte ich in dem Thema recht. Der Anschlag gab einen Bruch im Verein, Watzke hätte nicht vom Dissenz sprechen dürfen, blablabla. Alles erstmal so gelaufen wie vorhergesagt. Daher hoffe ich einfach mal, dass ich nun falsch liege und Bosz sein Ding durchziehen kann und 11 Spieler auf dem Platz gemeinsam angreifen und gemeinsam verteidigen.