Auf der anderen Seite ist es doch eher unwahrscheinlich, dass das mal der Fall ist und ein deutscher Boxstall vor Weltmeistern platzt, dazu fehlt das Potential.
@Gorgonzola
Da hast du natürlich auch nicht ganz Unrecht, was die Folge angeht. Ich sehe nur die Begründung ein wenig anders als du. Denn ich finde schon, dass bei beiden großen Boxställen genug Potential vorhanden ist, das sich nicht vor der Weltspitze verstecken muss. Um jedoch mal Champion zu werden, muss auch das Drumherum stimmen. Von der Talentsichtung- und förderung, über Aufbau, über Schaffung einer Bezugsperson u.s.w. Daran hapert es gegenwärtig ein bisschen bei Sauerland, UBP und Spotlight.
Ansonsten eher allgemein gemeint:
Boxen ist ein Individualsport. Doch die einzelne Person und die Persönlichkeit kommt aufgrund der Masse, Organisation u.s.w. aktuell etwas zu kurz. Beispiel Blain: Der Mann ist technisch Weltklasse, aber bei seinen ersten Gegnern wurde ein wenig „geschlampt“ oder „Fehler bei der Auswahl“ gemacht. Dass der Mann nicht die „Hands of Stone“ eines Duran besitzt ist klar, aber Knockoutpower ist auch nicht 100%ig angeboren. So gilt Artur Abraham als Boxer mit hartem Schlag, doch er hatte früher auch keinen viel härteren Schlag als andere begabte Jugendliche oder Junioren. Ich „kenn“ ihn aus seiner Zeit bei Nürnberg und Eichstätt und Abraham verdankt seine Schlagkraft vor allem dem Umstand, dass Nürnberg viel auf „Kraft und Power macht“ und vor allem, dass sie bei sog. „Anfängerturnieren“ oder „Vergleichskämpfen“ gerne mit unsauberen Tricks was Gewicht, Startausweise, Kampfanzahl, Handschuhen etc. arbeiten und ihren Nachwuchs-Schützlingen so viele vorzeitige Siege „ermogeln“. Sowas setzt sich aber auch positiv in der Psyche der jungen Sieger fest und das ist der erste Schritt. Boxer wie Beyer, Ottke, Maske, DM, Bott u.s.w. wurden früher viel individuell betreut und das fing schon bei den Amateuren an. Die jeweiligen Trainer hatten viel Zeit für sie und investierten viel. Heute ist es ein wenig anders. Sauerland und UBP schielen zuviel auf fertige Boxer aus dem Amateurbereich statt sich besser auf die etwas jüngeren Talente bei den Amateuren zu schielen. Gut, es gibt ein paar Makulatur-Ausnahmen wie die Olympiaförderung von UBP oder diverse Sauerland-Kontakte bei Boxern wie Krause, Köber etc. Dennoch wird hier langfristig einiges verschenkt. Wenn man sich die Biographien diverser Boxgrößen ansieht, erkennt man, dass viele von ihnen ihren Erfolg vor allem einer wichtigen Vertrauensperson bzw. Bezugsperson und einem individuellen Aufbau und Training verdankten. Hier machen Sauerland und UBP ein wenig Abstriche und verzichten auf so manche „Kleinigkeit“. Allerdings spielt natürlich auch die Organisation und die Zielabsichten eine Rolle und das Ziel von „Spotlight“ ist ja nicht unbedingt aus allen Boxern einmal nen WM zu machen. Ähnlich verhält es sich bei Sauerland und UBP. Man wirft halt mal einige gute Boxer mit Potential wie Chagaev, Blain, Povetkin, Suarez und wie sie alle heißen ins Rennen und wartet mal ab, was passiert. Wenn sich plötzlich ne Chance ergibt, dann fängt man an erst richtig zu steuern und zu lenken und da kann es manchmal zu spät sein, aber ich schweife ab, sorry.
PS: Was ist eigentlich mit dem Schwergewichts-News-Thread passiert? Soviel Mist hab ich doch gar nicht dort geschrieben, oder? :confused: