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Liegt aber an Kovac.
Ist an sich natürlich nicht weiter schlimm, letztes Mal hat er nach seiner Einwechselung ja sehr gut abgeliefert. Trotzdem muss der Junge endlich mal kapieren, wie der Hase läuft und da hat Kovac ja wirklich ausnahmsweise mal völlig Recht: im Training aufdrängen (und dazu gehört
natürlich auch unbedingte Pünktlichkeit, wie bei allen anderen Terminen des Clubs auch und allgemein top professionelles Verhalten - dazu gehört auch, den Berater nicht stänidg Wasserstandsmeldungen über die eigene Befindlichkeit lancieren zu lassen) und sich dadurch erstmal überhaupt Einsatzzeiten verdienen. Bei diesen Einsätzen dann überzeugen (regelmäßig) und sich dadurch eben ein gewisses Standing
erarbeiten. So und nur so funktioniert das bei jedem Club, egal, wie ausnahmetalentiert man ist.
Völlig egal, ob Bayern ihn nun im Sommer kauft, er überhaupt bleiben will oder seine Zukunft woanders liegt: wenn er das nicht begreift, wird er nie bei einem größeren Club eine größere Rolle spielen. James hat prinzipiell die Fähigkeiten, bei jedem Topclub eine gute Rolle zu spielen. Er hat natürlich etwas Pech, dass es seine Paradeposition immer seltener im heutigen Fußball gibt, aber trotzdem ist da genug
eigentliche Qualität, um da auch mal die Taktik entsprechend zu ändern oder ihn eben etwas anders einzusetzen. Aber wenn er nicht begreift, dass in einem Geschäft, wo Verlässlichkeit und Bereitschaft in Bezug auf Mannschaft, Trainer und Club absolute Grundtugenden sind (eben weil man in einem kaum planbaren Business die paar Parameter, die man als Club direkt und dauerhaft beeinflussen kann, voll ausnutzen
muss) zuallererst
er gefordert ist und nicht der Club oder der Trainer, dann wird das nichts. In einem Mannschaftsleistungssport muss der Einzelne gegenüber dem Team inkl Trainer in Vorleistung gehen, nicht umgekehrt - egal wie toll man am Ball ist und egal wieviele Follower man irgendwo hat. Messi und Ronaldo machen das seit unzähligen Jahren. Obwohl sie sich alle Extrawürste leisten könnten, sind sie in Bezug auf ihren Beruf auch heute noch ultraprofessionell, ebenso ein Robben, wenn man den FC Bayern nimmt, und in Bezug auf den rein sportlich professionellen Aspekt selbst ein Ribery. Da gibt es keine Lustlosigkeit nach Einwechselungen und keine Verspätungen bei Training oder Abfahrten. Ich kann mich auch in all den Jahren bei keinem der vier genannten auch nur an eine derartige Situation erinnern.
Und genau da muss James auch hinkommen, dann kann kein Trainer auf Dauer an ihm vorbei. Aber auch nur dann. Wenn man sich bei zwei Topclubs nacheinander trotz so großer Fähigkeiten so schwer tut, liegt das nicht an der zu großen Konkurrenz, aber eben auch nicht an den Trainern, sondern meistens eher an einem selbst.