Natürlich bin ich genauso enttäuscht über den Verlauf der Rückrunde wie die anderen auch. Zu behaupten es wäre alles ganz normal wenn man einen 9 Punkte Vorsprung aufgebraucht hat wäre ja töricht. Nur ich wehre mich dagegen zu sagen, dass man die Meisterschaft verloren hat. 1) sollte man immer noch bedenken, wo die Mannschaft letzte Saison stand und 2) kann man sie immer noch sogar aus eigener Kraft erreichen.
Aber ich erinnere mich noch wo vor der Rückrunde noch lebhaft von vielen BVB Fans ausgesprochen wurde, dass der Vorsprung schneller aufgebraucht sein wird als einem lieb ist, während ein paar schon einen Platz am Borsigplatz für die bevorstehende Meisterfeier reserviert haben.
Und klar ist es psychologisch vorteilhafter wenn man von Anfang auf Augenhöhe mit den Bayern agiert und jetzt immer noch punktgleich ist als wenn man im Laufe der Saison einen 9 Punkte Vorsprung verspielt. Aber die Ausgangssituation jetzt ist nunmal die gleiche und man sollte im Hinblick auf die Zukunft offensiv rangehen und hoffen, dass das beste bei rauskommt. Dass spielerisch längst nicht alles so zufriedenstellend ist wie es sich für einen Meisterschaftskandidaten gehört, sehe ich auch. Aber:
Wenn die Fans schon auf Zeichen Resignation stellen (so wirkt es jedenfalls), wie soll die Mannschaft den nötigen Optimismus in ihr Spiel bringen, der sie in der Hinrunde mit nach oben gebracht hat (plus viele andere Faktoren)?
Es ist auch einfach lustig zu sehen, wie hier vieles in der Mannschaft schlechtgeredet wird und viele Baustellen bescheinigt werden, aber gleichzeitig verflucht man die Situation und z.T. die Mannschaft selber, dass sie einen 9 Punkte Vorsprung verspielt haben und sehr wahrscheinlich die Meisterschaft auch „verloren“ haben.
Dass die Probleme die zur Zeit herrschen Luxusprobleme sind im Vergleich zu Bosz/Stöger haben längst nicht alle kapiert.