Zum Zeitspiel:
Ich wäre einfach dafür, dass man lediglich 5 sekunden zur ausführung hat, wenn der Schiedsrichter den ball freigibt (und pfeift). Wird der Ball nicht innerhalb von 5 sekunden gespielt, bekommt der Gegner Ballbesitz. Das würde zeitspiel bei freiwurf und freistoß massiv einschränken, zumal man sogar den ballbesitz verliert.
Freigabe erfolgt bei einer Ecke oder Freistoß, da könnte man es so praktizieren. Beim Einwurf könnte die Regel so lauten, dass der Spieler X-Sekunden Zeit hat seit er den Ball in die Hand genommen hat, aber wer soll das schon konkret überprüfen? Wenn die Mitspieler gut zugestellt worden sind, ist es überhaupt nicht einfach den Ball einzuwerfen, wenn da noch irgendwelche 5 Sekunden im Hinterkopf den Spieler belasten/bedrohen, dann ist das vielleicht suboptimal. Eine Netto-Spielzeit würde da auch Entlastung schaffen für den einwerfenden Spieler.
Was man vielleicht viel strikter kontrollieren muss sind inkorrekte Einwürfe. Die werden teilweise nur sporadisch gepfiffen, obschon sie deutlich häufiger anzutreffen sind.
Grundsätzlich kann man etliche Regeln bestimmen, nur wer soll sie umsetzen? Der Schiedsrichter hat viele Aufgaben, er kann da nicht noch die Zeit anhalten. Alternativ könnte man einen externen Beobachter installieren der ein Signal dem Schiedsrichter übermittelt, sofern eine Zeitangabe überschritten ist laut Regelwerk. Kleines Beispiel bei den Torhütern wo es exakte Regelvorgaben schon gibt.
Um den Ball also spielbar zu halten, darf der Keeper ihn höchstens sechs Sekunden lang in den Händen halten, dann muss er den Ball wieder freigeben. Mit dieser Bestimmung soll einem eventuellen Zeitspiel Einhalt geboten werden. Dementsprechend ist es dem Torhüter auch nicht erlaubt, den Ball, den er freigegeben hat, erneut mit der Hand zu berühren, bevor ihn nicht ein anderer Spiel berührt hat - sonst könnte der Torwart das Sechs-Sekunden-Spiel ja munter den ganzen Nachmittag betreiben.
Der Torwart und die Fußballregeln :: DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V.
Nun stellt sich die Frage, wie häufig wird das so angewendet im Profifußball? Zum Beispiel sieht man sehr häufig, dass ein langer Ball in der Schlussphase gespielt wird, der Torwart pflückt den Ball runter, stürzt sich heroisch zu Boden, liegt mit dem Ball 10 Sekunden begraben - steht dann wackelig auf und schaut sich infolgedessen gemütlich erst einmal um.
Jarstein wurde 2018 Mal mit einer gelben Karte dafür belangt, seine Reaktion war auch eindeutig. Vermutlich werden viele Regelverstöße im Alltag überhaupt nicht geahndet:
Unbeeindruckt von den starken Auftritten von Vertreter Thomas Kraft vereitelte der Norweger zweimal glänzend gegen Retsos und Pohjanpalo - obwohl er unfreiwillig für das größte Kuriosum des Spiels gesorgt hatte.
In der 70. Minute hatte Jarstein den Ball im eigenen Strafraum unbedrängt erst mit den Händen kurz kontrolliert, sich das Spielgerät dann auf den Fuß gelegt, um ihn anschließend wieder in die Hände zu nehmen. Schiedsrichter Patrick Ittrich entschied daraufhin zu Recht auf indirekten Freistoß. Eine Feinheit im Regelwerk, die Jarstein bislang nicht geläufig war. "Diese Regel kannte ich nicht. Das habe ich mein ganzes Leben lang so gemacht", sagte er "Sky" nach Abpfiff.
Herthas Torhüter Rune Jarstein erstaunt: "Diese Regel kannte ich nicht" - kicker