Das ist nicht albern, sonder bisher für mich ziemlich enttäuschend. Während der WM hat es deutlich besser funktioniert. Liegt also an der Umsetzung.
Ich war selbst großer Befürworter davon, aber so wie es bisher läuft kann ich auch gut darauf verzichten (Abseits ausgenommen, wie gesagt).
Das beste daran ist, dass man nicht mehr behaupten kann man hätte die Situation nicht gesehen.
Alleine gestern wieder Götze (kann man so oder so sehen, aber keine klare Fehlentscheidung) oder die Aktion in Freiburg.
Vor ein paar Wochen klares Foul von Delaney im Strafraum gegen Hannover und da wird nicht eingegriffen, obwohl das Foul für jeden vor dem TV erkennbar war, aber für die Videoschiris scheinbar nicht.
Ich habe ja selbst angeführt, dass vieles noch verbessert und möglichst vereinheitlicht werden muss. Allerdings gibt es dafür auch Grenzen, weil es im Fussball immer Entscheidungen geben wird, die man nicht absolut eindeutig auflösen kann. Wann man dann trotzdem ein "ruling on the field" kippen sollte, wird bspw. immer fraglich sein und da muss man überlegen, wie man da einheitlicher werden kann. Es bei minimalen Zweifeln trotzdem immer stehen zu lassen, wäre auch nicht gut, es gibt ja auch Leute, die meinen im Pokalfinale sei es kein Foul von Boateng gewesen.
Die Abseitssituationen von gestern, die Du ansprichst, wurden beide richtigerweise korrigiert. Götze beeinflusst den Abwehrspieler bei der Rettungsaktion, der Freiburger den Torwart der Wolfsburger ebenso. Beim letzteren sicher nicht stark und evtl. hätte es auch nichts am Tor geändert, wenn er nicht dagewesen wäre, das spielt aber für die Strafbarkeit des Abseits keine Rolle.
@Vega hat das völlig richtig beschrieben.
Kritik am VAR ist angebracht, keine Frage. Wenn es aber einen Aufschrei gibt, bei Entscheidungen, die einem nicht passen, obwohl sie regelkonform sind (Bsp. Freiburg), dann wird es albern und unsachlich.
Ebenso, wenn man meint etwas abzuurteilen und zu verdammen, ohne sich damit halbwegs eingehend zu beschäftigen. Man hätte dann bspw. mitbekommen, dass das fehlende Eingreifen bei Delaney gegen Hannover im Nachhinein als klarer Fehler erkannt wurde, übrigens ebenso wie die Abseitsstellung von Stindl beim Tor von Wendt.
Quelle:
http://www.kicker.de/741113/artikel_videobeweis_dfb-raeumt-zwei-fehler-ein.html
Wenn es so eng ist, dass man es nicht eindeutig auflösen kann (kenne die Szene jetzt nicht) wo liegt dann das Problem die Situation einfach so stehen zu lassen wie vom Schiedsrichterteam entschieden?
Klare Fehlentscheidung wird es ja wohl kaum gewesen sein.
Ab wann kann man es nicht mehr eindeutig auflösen? Genau das ist das große Problem.
Es gibt stetig Veränderungen und den Versuch es möglichst eindeutig zu regeln, auch solche, die vielen (ich behaupte den meisten) gar nicht bewusst sind. So gilt mittlerweile (schon seit letzter Saison) nicht mehr, wann der Ball den Fuss des Passgebers verlässt, sondern wann er ihn berührt.
Nun hat man kalibrierte Linien und setzt ein Lot ein, um zu ermitteln, welche Körperteile maßgeblich für eine Abseitsstellung wären. So versucht man einen Weg zu finden, um möglichst immer zu fairen Ergebnissen zu kommen. Natürlich ist es keine Option zu sagen "Ach, in dieser konkreten Situation ist es uns zu schwer/knapp, greifen wir mal nicht ein."
Man versucht es so einheitlich wie möglich zu machen, aber die Mär von den Schwarz-Weiss-Entscheidungen beim Abseits, die sich viele erzählen, ist trotzdem Unsinn.
https://www.faz.net/aktuell/sport/f...nauigkeiten-bei-abseitslinie-zu-16026326.html
Weil ich ja auch so viel gegen Abseits geschrieben habe
Es war ein aktuelles Beispiel von mir und ich habe auch schon ausgeführt, warum auch die Abseitsentscheidungen, die Du ja als einzig wirklich richtiges/wichtiges beim VAR benannt hast, nicht immer 100%ig klar sind.
Selbstverständlich gab und gibt es auch noch andere sehr krasse und entscheidende vermeidbare Fehlentscheidungen, die Spiele und Titelvergaben in der PL und CL beeinflussen bzw. beeinflusst haben, bzw. bei allen Spielzeiten ohne VAR in allen Ligen.
Das war also nichts weiter als ein schwacher Versuch der Ausrede Deinerseits.
Das Thema VAR bleibt ein komplexes, leider noch zu intransparent aufbereitetes Thema, was teilweise an den fehlenden Erklärungen und Beschreibungen der Entwicklungen durch den DFB liegt, aber auch am fehlenden Interesse der Fussballinteressierten, die mit Stammtischphrasen wie "es gibt genau so viele Fehlentscheidungen wie früher" daherkommen und noch nie etwas von Eingriffsschwelle gehört haben, geschweige denn sich mal informieren, wie strittige Entscheidungen im Nachhinein diskutiert und durch die Schiedsrichter bzw. den DFB aufgedröselt werden.
Ja, man kann gerne Fussballromantiker sein und den VAR grundsätzlich ablehnen. Ich gehe aber davon aus, dass nur ein verschwindend geringer Teil derjenigen früher bei krassen Fehlentscheidungen gesagt hat: "Naja, gehört halt dazu, Menschen machen Fehler und mein Fussball soll sich nicht verändern, mit technologischem Schnickschnack". Ebenso wenig würden sie bei einer Abschaffung sagen: "Naja, gewinnen wir eben nicht die CL, Pokal, Meisterschaft wegen einer Fehlentscheidung, aber mit dem VAR wäre es auch nicht besser gewesen."