Ich hätte übrigens überhaupt kein Problem mit Kimmichs Gehabe, wenn der nunmal einfach so drauf wär - also eben ein old school Fußball-Asi. Abseits des Platzes ist der aber ja recht reflektiert, sozial engagiert und ja überhaupt nicht blöd. Für mich wirkt das immer so ein bisschen wie "Karrierentscheidung aggressive leader", was a) selten funktioniert und b) seiner eigenen Leistung auch nicht gut tut. Es wirkt halt immer irgendwie aufgesetzt, ähnlich wie bei Emre Can. Der ist auch dann am besten, wenn er einfach konzentriert seine Arbeit macht und auf das Rumgebrülle und die Feldherrnposen komplett verzichtet.
So echte aggressiv leader können schon wichtig sein. Und dann ist es auch egal, wenn es Fans anderer Vereine ankotzt: solche Typen, die wirklich so sind, liebt man bei sich selbst, hasst man beim Gegner.
Aber man kann das nicht verordnen. Und schon gar nicht können Spieler sich das selbst verordnen. Das wirkt dann eben doof.
Kimmich ist ein hervorragender Fußballer, der sich nicht vor Verantwortung drückt. Das ist gut und das reicht auch völlig aus. Alles andere ist Quark. Er ist aber beileibe nicht der einzige Spieler, der der Selbstinszenierung anheim gefallen ist.