Klar, alleine das Verhalten bei Standards rechtfertigt ein Vorsprechen des Trainers beim Management. Schmeiß den halt raus. Und ich sehe das größte Problem bei Favre's tatsächlich in seiner Motivationsfähigkeit.
Unsere Truppe ist trotzdem der Kern des Problems.
Seh ich auch so.
Favres Hauptschwäche liegt wohl tatsächlich genau in seiner Motivationsfähigkeit. Da müsste er einfach mehr rauskitzeln können und genau wies Marcel Reif sagte, das kriegste von Favre nicht. Period. Vom Fussballsachverstand wird er vermutlich so gut wie alle hier im Forum in die Tasche stecken. Allerdings ist leider der Titel dieses Threads mit dem Zögerli nicht so falsch. Da werden "schwächeren" Gegnern zuviele Chancen eingeräumt, ihnen zuviele Möglichkeiten geboten, sich gegen den BVB Punkte zu ergattern. Man tritt einfach nicht überzeugend und nachhaltig genug auf, setzt den Gegner zuwenig unter Druck, besonders wohl in den Auswärtsspielen. Nenn es Mentalität, nenn es Einstellung, aber solch ein Auftreten muss man von einem BVB mit dieser Mannschaft verlangen können.
Die Standards sind wohl wirklich eine Schwachstelle und gemäss Dir (wenn ichs denn noch richtig in Erinnerung habe) bekommt man zuviele Gegentore bei diesen Spielsituationen.
Wenn man sich hier die Kommentare mitunter durchliest, bekommt man trotzdem ab und an den Eindruck, als hätte man irgendeinen Taxifahrer aus dem Auto gezerrt und ihm die Leitung des Teams übergeben.
Was mir hier viel zu kurz kommt ist die für mich erwiesene Tatsache, dass die Spieler viel zu wenig in die Pflicht genommen werden. Wenn ich sehe, wie "Leistungsträger" oder solche, welche den Anspruch haben es zu sein, mit passabler Regelmässigkeit nicht abliefern oder minutenlang abtauchen und mitunter deutlich unter ihren Möglichkeiten bleiben, scheint mir auch das ein Punkt zu sein. den man ansprechen muss.
Ein Favre kann nix dafür, wenn die Chancenauswertung gegen Barcelona unter aller Sau war. Deshalb interessiert mich auch die Frage, wieviele klarste Chancen auch in den anderen Bundesligaspielen versiebt wurden und würde mir das ergebnisoffen ansehen.
Die Mannschaft ist individuell nicht schlecht, ja ist imo gar hinter den Bayern deutlich an 2 anzusiedeln. Allerdings liefern gleich einige "Cracks" nicht genug ab, oder bleiben unter ihren Möglichkeiten.
Mir fehlt auch die Konsequenz, nach einem 2:2 wirklich äusserst entschlossen und dominant das Ding umzubiegen ZU WOLLEN. Ich seh diese "Grinta" wie die Italiener sagen nicht genug/nicht.
Für sowas hat man als Spieler keine Anweisungen von aussen nötig. Das hat man in seiner Fussballer DNA oder eben nicht. Die Anmerkung, bei Standards besser zu verteidigen ist sehr wichtig, aber genauso ist es wichtig, vorne viel dominanter und konsequenter zu agieren, bzw. viel weniger in die Situation zu kommen, Gegner Chancen zu erlauben. Dass da teilweise im Spiel auf den letzten 30 metern die Präzision dermassen fehlt, hat imo auch mit fehlender Klasse, mit fehlender Kreativität zu tun.
Man braucht in einem Team 2-3 Leute, welche in kritischen Momenten andere mitreissen können. Solche, welche die anderen mitziehen, früher hätte man wohl von "Leadern" gesprochen. Ich seh die beim BVB nicht und falls doch trau ich das Hummels zu oder verhalten Bürki. Aber die sind in der Regel zu weit weg von der Zone, wo das in den Spielen, wo die Punkte auf der Messerklinge tanzen eine Rolle spielen. Witsel ist ein Taktgeber und ich bin sehr dankbar, dass er beim BVB spielt. Delaney ebenso. aber beide haben das nicht, was ich meine. Ich kann sie nicht als solche Typen sehen.
Wenn man den Meisterschaftszug nicht abfahren sehen will, muss man da schleunigst mit neuem Setup antreten. Sonst ist diese Messe schnell gelesen. Die Krux ist, dass im Moment wenig Anlass zur Zuversicht besteht. Das Team wirkt verunsichert, hängt in den Seilen und eine Ende scheint nicht in Sicht. Das ist für mich das eigentlich Alarmierende.