Ich denke, die wissen das sehr wohl. Aber sind auch zur Neutralität verpflichtet. Es war richtig von ihm das gerade mal so einzureiben. Wir stehen ja tatsächlich sogar noch tiefer als sonst. Völlig unkoordiniert rückt dann mal einer von den jungen Spielern raus, dann ist sofort eine riesige Lücke.
Dazu diese viele Fehlpässe... Wirklich grausames Spiel. Unfassbar.
Ich gehe bei der generellen Kritik an Favres Fußballauffassung ja mit (gerade in der Liga, wo seine Übervorsicht in den allermeisten Fällen völlig unnötig ist). Heute ist
das aber mMn nicht das Hauptproblem. Erstes Gruppenspiel auswärts beim wohl stärksten Gruppengegner, da kann man ja durchuas erstmal kontrolliert defensiv auftreten, das ist singulär schon in Ordnung.
Aber die Umsetzung geht halt gar nicht. Wenn man dieses Spiel so angehen will, dann muss bei den eigenen Angriffen viel Bewegung ohne Ball stattfinden. Dann muss man defensiv auf den ballführenden Mann gehen (und es muss klar sein, wer das macht und wer wie absichert). Dann muss man defensiv stark auf die zweiten Bälle gehen, um in Umschaltsituationen zu kommen. Und dann müssen alle voll konzentriert sein, um zwar einfache, aber klare Strukturen zu haben. Dann muss jeder in mittelbarer Aktionsnähe voll da sein, um den unmittelbar Beteiligten unterstützen zu können.
Mann muss beim ersten Gruppenspiel in Rom kein Offensivfeuerwerk abbrennen, aber diese Basics müssen einfach stimmen - und das tun sie kein bisschen.
Ich will eigentlich nicht mit Bayern ankommen (die sollen hier nicht Thema sein), aber
diese Dinge stimmen unter Flick fast immer, unter Kovac war das nicht der Fall - und das zeigt eben, dass individuelle Qualität eben NICHT ausreicht, um wirklich im Spiel besser zu sein. Jetzt kann man darüber streiten, ob Favre keinen genauen Plan mitgibt, oder ob ihm die Mannschaft nicht folgt. Letztlich ist es auch schnuppe, beides ist ungefähr gleich schlimm. Das ist in der Favre-Ära zwar leider nicht wirklich neu, aber heute finde ich diese fast schon bräsige Belanglosigkeit schon noch erschreckender als sonst. Und ja, natürlich zeigt das, das Favre nicht die Zukunft des BVB sein kann und eigentlich auch nicht die Gegenwart sein sollte. Aber Alternativen gibt es jetzt natürlich keine, das hätte, wenn, dann im Sommer passieren müssen.
Trotzdem kann man für mich die Spieler nicht völlig aus der Schusslinie nehmen. Der Fehlpass Meuniers vor dem 1:0, das Verhalten beim Eckball zum 2:0, das ständige komplette Alleinelassen des Zweikampfführenden (allgemein diese Teinahmslosigkeit aller, die nicht direkt an Zweikampf/Duell/Kombination beteiligt sind) und - für mich am Schlimmsten - sowas wie der Außenrist-No-look-Ball direkt in die Beine des Gegners in der eigenen Hälfte in einem Spiel, wo man echt Probleme hat ... ich meine, es war Guerreiro). Sowas sind Dinge, für die man keinen Trainer brauch, da muss man in einem Berufsmannschaftssport einfach voraussetzen, dass man sich da anders, besser verhält.
Jetzt das Anschlusstor, die letzten 10-15 Minuten sehen ja auch besser aus...und dann wieder genau das Gleiche: ganz einfacherm flotter Spielzug und keiner denkt mit, alle sind physisch und gedanklich langsamer als der jeweilige Gegenspieler und keiner hilft dem anderen. Puuuh, schwere Kost und auch schwer zu verstehen, Favre hin oder her.