CL Gruppenphase 20/21: Lazio Rom - Borussia Dortmund

[Mahoney_jr]

Was sind denn die modernen Neuerungen, die Wenger oder Favre nicht, aber alle anderen mitbekommen? Oder reicht es als Trainer jung zu sein?

Ich weiß nicht, ob es das hohe Alter ist, aber es geht um taktische Flexibilität. Alleine wie der Mannschaft schon der Arsch auf Grundeis geht, wenn sie sich mal ein Gegentor fängt. Diesen Ruf Ruckstände aufzuholen, haben wir uns doch nur während der absurden Paco-Joker-Phase erarbeitet. Danach hat das nie wieder geklappt. Favre-Fußball funktioniert, wenn wir nicht in Rückstand geraten, weil wir hinten raus noch paar Akzente setzen.

Alles andere ist der immergleiche Stiefel und (mal ein Beispiel) wenn man die Außen zugestellt bekommt, dann ist der gesamte Spielaufbau komplett für die Tonne. Das hat sich die Fußballwelt ein halbes Jahr angeschaut und seitdem ist es common knowledge wie man gegen uns spielt (auf die Füße treten, Außen zulaufen, im letzten Drittel dann weniger Druck und die Jungspunde das Tempo verschleppen lassen, während man die Räume zustellt, ansonsten den Ball nach vorne pölen und wieder pressen).

Dazu dann noch hier und da ein paar individuelle Nachlässigkeiten und tatsächlich auch nachvollziehbare Fehler der unerfahrenen Spieler und es läuft einfach nicht.

Favre an sich ist mir egal, d.h. ich glaube, der kann auch woanders noch coachen. Bei uns kann er das nicht. Wenn's nicht läuft tanzt keiner mehr nach seiner Pfeife und zusätzlich ist halt sein Kern-Konzept ausgeguckt. Ein anderes hat er nicht. Egal ob Viererkette oder Dreierkette.

 

[Epsilon]

Es mag sein, dass der Kader überschätzt wird und trotzdem habe auch ich als nicht-BVB-Fan schon lange den Eindruck, dass die Handbremse drin ist. Ich habe mir Kovac auch lange schön geredet bei Bayern. Stell statt Favre einen Trainer wie Flick hin, der positive Stimmung verbreitet, den Kader stark redet und sein bedingungsloses Pressing installiert und man wird ein ganz anderes Auftreten auf dem Feld haben. Natürlich wird man dann auch Gegentore fangen, weil man zu offen steht, aber ich bin mir sicher, man wird nicht weniger Punkte holen und der Fußball wird deutlich besser sein.
Ich halte Favre keineswegs für einen schlechten Coach, wahrscheinlich ist er sogar ein sehr starker Fußball-Lehrer. Aber sein Ansatz passt nicht zu Topteams, bzw. er geht nicht mit der Zeit. War z.B. bei einem Wenger am Ende auch so.

Ist alles richtig was du sagt und ich hätte liebend gern einen anderen Übungsleiter der die Truppe coacht nur ist mir das viel zu einfach immer alles auf den Trainer zu schieben. Hier kommt man sich manchmal vor als wären nur 12 Jährige unterwegs die zu viel Fifa zocken und meinen wenn man dort die Stärksten und Jungen mit enorm Potential aufstellt hat man immer Erfolg also muss das ja in Wirklichkeit auch klappen. Genauso liest sich dieser Thread, einfach immer Bashing gegen den Trainer.

 

[Brummsel]

Hier kommt man sich manchmal vor als wären nur 12 Jährige unterwegs die zu viel Fifa zocken und meinen wenn man dort die Stärksten und Jungen mit enorm Potential aufstellt hat man immer Erfolg also muss das ja in Wirklichkeit auch klappen.

Das meinen ja nicht die 12-jährigen hier, sondern augenscheinlich Watzke, Zorc und Favre. Sonst würde die Mannschaft akutell nicht so stehen, wie sie steht.
Also wer ist dafür verantwortlich? Trainer oder Mannschaft?

 

[LeZ]

Der Kader ist offensiv weltklasse besetzt, defensiv und im Mittelfeld halt nicht. Aber dass Favre kein funktionierendes Konzept hat, und ihm die Weltklassespiele in der Offensive nur ein ums andere Mal den Arsch über Ergebnisse retten, sollte inzwischen wirklich jedem aufgefallen sein. Das waren 2 vertane Jahre.

 

[Mahoney_jr]

Das meinen ja nicht die 12-jährigen hier, sondern augenscheinlich Watzke, Zorc und Favre. Sonst würde die Mannschaft akutell nicht so stehen, wie sie steht.
Also wer ist dafür verantwortlich? Trainer oder Mannschaft?

Natürlich beide. Aber es gibt nunmal auch den völlig logischen Prozess, dass ein Trainer ein schwächeres Glied in der ganzen Kette ist und das der ausgetauscht werden muss, wenn die Spieler nicht mehr als Mannschaft agieren. Das ist alles nur noch Stückwerk. Im Fußball gibt es dann ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch die folgerichtige Antwort, dass ein neuer Trainer kommen muss. Der alte ist durch. Und das ist halt schon lange der Fall.

Was mir natürlich auch nicht gefällt, ist der sehr eindimensionale Tenor, dass wir durch höhere Positionierung automatisch mehr Feuer und bessere Resultate erreichen. So einfach wird das nicht... der Trainer muss, wie hier auch schon gesagt, die Einzelkünstler mit den Arbeitern zu einer Einheit verbinden, offensiv wie defensiv. Dazu braucht man dann noch ein vielseitigeres Konzept für Ballbesitz im Köcher, was in Deutschland eine recht selten gewordene Praxis ist.

 

[nbatibo]

Ist alles richtig was du sagt und ich hätte liebend gern einen anderen Übungsleiter der die Truppe coacht nur ist mir das viel zu einfach immer alles auf den Trainer zu schieben. Hier kommt man sich manchmal vor als wären nur 12 Jährige unterwegs die zu viel Fifa zocken und meinen wenn man dort die Stärksten und Jungen mit enorm Potential aufstellt hat man immer Erfolg also muss das ja in Wirklichkeit auch klappen. Genauso liest sich dieser Thread, einfach immer Bashing gegen den Trainer.

Aber wo sind denn die Mentalitätsmonster, die gestandenen Neuzugänge und Soforthilfen?

Was leisten denn Spieler wie Schürrle, Schulz, Delaney, Wolf, jetzt Meunier usw.?
Wer zieht denn gefühlt seit ein paar Jahren (nicht erst seit Favre) für den Verein den „Karren aus dem Dreck?“, wenn mal wieder die Saisonziele in Gefahr sind oder man an den eigenen Ansprüchen zu scheitern droht - es sind mMn eben die Dembele‘s, Sancho‘s, Haaland‘s und bald vielleicht Bellingham‘s und daher ist zumindest die grundlegende Forderung, eher diese Kategorie auf den Platz zu bringen, deutlich nachvollziehbarer als andersrum...

...und wenn man davon überzeugt ist, dass man nicht nur Teenies brauch, dann sollte man mMn als Trainer die Fähigkeit haben, diejenigen einzubinden, die Leistung bringen (könnten) - z.B. Witsel, Can, Hummels - gerne auch auf den „richtigen“ Positionen und/oder sich für Transfers dieser Kategorie einzusetzen, die dem Verein bzw. eigenen System auch weiterhelfen. Das erwarte ich als naiver Hobbyexperte von einem (erfolgreichen) Trainer.

Ob Favre jetzt bspw. einen Meunier von oben „angedreht“ wurde, weiß ich nicht (Zorc bzw. das Scouting muss man bei solchen Transfers natürlich auch hinterfragen) - ich saß nicht mit am Tisch. Die Schulz-Nummer in der amazon-Doku war dahingehend ja ganz amüsant...
Selbst wenn es sogar so war, muss ich doch als Trainer recht schnell erkennen, dass ich diese 1,90m Bahnschranke nicht in einer Dreierkette als Hakimi-Ersatz planen oder spielen lassen kann..

Der Versuch mit Hazard nahm/nimmt Favre dahingehend zwar etwas aus der Schusslinie, aber am Ende des Tages ist Morey jetzt auch wieder im Kader oder man lässt nach der 134ten. Meunier-Flanke ins Nirvana mal einen Sancho dort spielen - wie fast immer - wenn man mit dem Rücken zur Wand steht und mal wieder mit zwei Buden hinten liegt...

 

[Gelöschtes Mitglied 352]

Es erwartet doch niemand, dass der BVB mit einem neuen Trainer die Meisterschaft gewinnt oder ins CL-Finale einzieht. Verstehe nicht, warum diese Überspitzungen in die Diskussion als "Argumente" eingebracht werden müssen, wenn das nie jemand so geschrieben hat.

Favre hat 2 Möglichkeiten, wie die Kritiker verstummen würden. Erfolgreichen oder attraktiven Fußball spielen zu lassen, aber er schafft jetzt in seinem 3. Jahr weder das eine noch das andere, obwohl der Kader Jahr zu Jahr stärker wurde. Man kann die Homogenität vom Kader häsicherlich bemängeln, aber das spricht Favre ja nicht frei, sondern letztlich gegen ihn, wenn er Schwächen sieht, diese aber nicht mit genügend Nachdruck bei den Verantwortlichen vertreten kann.

Glaube, der Großteil, einschließlich mir, wäre hier schon zufrieden, wenn wir halbwegs aktiven Offensiv-Fussball spielen würden und nicht wie aktuell ein 0 - 0 gegen jeden Gegner als gutes Ergebnis und eine Torchance pro Halbzeit als ausreichend ansehen.

 

[Michael der Echte]

Ich verstehe nicht warum das alleine an Favre festgemacht wird, ich sehe die gesamte sportliche Führung in der Verantwortung. Die Spieler die zur Verfügung stehen sind ja nicht von Favre alleine gewählt, auf wessen Mist sind die Verpflichtungen der letzten Jahre gewachsen ? Meunier zum Beispiel oder Can oder Akanji ? Man kann nur mit den Material arbeiten das man zur Verfügung hat.

 

[NcsHawk]

Ich verstehe nicht warum das alleine an Favre festgemacht wird, ich sehe die gesamte sportliche Führung in der Verantwortung. Die Spieler die zur Verfügung stehen sind ja nicht von Favre alleine gewählt, auf wessen Mist sind die Verpflichtungen der letzten Jahre gewachsen ? Meunier zum Beispiel oder Can oder Akanji ? Man kann nur mit den Material arbeiten das man zur Verfügung hat.

Es geht um die Einstellung...
Es geht darum, dass Zweikämpfe bis an den eigenen Strafraum vermieden werden.
Es geht darum, dass nach Ballverlust Rückzug in die eigene Hälfte angesagt ist.
Es geht darum, dass starke Offensivspieler aus der Mannschaft genommen werden damit eine unsichere Abwehr nicht sicherer gemacht wird.

 

[KOH76]

Blödsinn ist es, einem dekorierten Trainer zuzutrauen, 20 hochbegabten Spielern aufgrund vermeintlich eigenwilliger Taktik das Talent aussaugen und sie konstant schlecht spielen und underperformen lassen zu können.

Der Kader spielt seit Jahren das, was er kann. Es ist ziemlich arrogant zu glauben, mit einem anderen Trainer würde man so viel erfolgreicher sein. Was soll das Ziel sein? Meister vor Bayern und CL HF? Dafür sind die Spieler zu schlecht. Die Marktwerte auf tm.de sind Augenwischerei, was Fans die Sinne vernebelt. Bellingham ist ein Kind, sein MW ist aufgrund seines Potentials so hoch, nicht wg seiner aktuellen Spielstärke.

Meunier, Witsel, Delaney, Can, Pischzek, Hazard sind doch absolut 0815, aber Stamm bei euch, weil es keine besseren gibt. Sancho ist geil, Haaland denkt er wäre es. Reus ist done. Keine Ahnung, was ihr erwartet. Für Schalke reicht es aktuell natürlich.

Wie @Tony Jaa richtigerweise geschrieben hat kommt es natürlich auf die Perspektive an. Ausgehend von der öffentlichen Meinung/Berichterstattung liegst du richtig. Für dieses Forum nicht, jedenfalls weitgehend.

Wie gesagt ist der Kader immer noch nicht wirklich ausgewogen zusammengestellt und enthält einige in der breiten Öffentlichkeit überschätzte Spieler. Und natürlich kann die Erwartungshaltung nicht sein in der Liga vor Bayern zu landen oder das CL-HF zu erreichen. Marktwerte von transfermarkt.de sind selbstverständlich Quatsch. Bei all diesen Punkten wird dir hier aber - abseits emotional aufgeladener Posts bei Live-Spielen - wohl die Mehrheit zustimmen.

Auch ist Favre an sich kein schlechter Trainer. Er bzw seine Spielweise passen aber nicht zu dem Team. Das ist, wenn man die Spiele regelmäßig verfolgt, auch völlig offensichtlich. Gleichzeitig scheint er aber nichts aus den immer gleichen, vorhersehbaren Fehlern, sondern hält im Großen und ganzen stur an seinem Plan fest - was ihm ja auch schon bei vorherigen Stationen zum Verhängnis wurde.

Ich finde es auch völlig richtig das aus Fansicht festzustellen und sich aus diesem Grund eine Änderung auf der Position zu wünschen. Die Platzierungen in Bundesliga und CL entsprechen zwar tatsächlich den Erwartungen (das war bei Bayern unter Kovac z.B. aber auch der Fall). Sowohl die Art der Auftritte, bei denen man zu oft mit Ansage und komplett unnötig Punkte verschenkt hat, die schwache Punktezahl der letzten Saison (insbesondere in der Vorrunde) sowie das komplett enttäuschende Auftreten im Pokal sprechen allerdings dagegen. Der Kader ist zwar deutlich schwächer als der von Bayern, gleichzeitig aber der klar zweitstärkste der Liga.

Bei dem Verweis auf durchschnittliche Spieler - wobei die von dir aufgezählten eher über dem Bundesliga-Durchschnitt liegen - lässt du außer acht, dass kaum ein Team durchgehend weltklasse besetzt ist. Das ist doch auch gar nicht der Anspruch des BVB. Deshalb würde hier doch auch kaum jemand erwarten, dass man mit einem anderen Trainer zwangsläufig Titel gewinnt oder um den CL-Sieg spielt. Man könnte aber zumindest versuchen eine Schwächephase der Bayern zu nutzen, den Pokal zu holen oder in der CL weiter als das AF zu kommen. Mit Favre wird das aber sicher nicht passieren, weil er zwar in Liga und CL-Vorrunde insgesamt die erwarteten Platzierungen erreicht, mehr aber eigentlich ausgeschlossen scheint. Das wirkt ambitionslos. Und da der BVB für ein Team dieses Regals sowohl in der Spitze als auch der Breite eigentlich ziemlich gut besetzt ist, die Spitze mit den zu erwartenden Transfers von Sancho und Haaland aber bald wieder deutlich schwächer sein wird ist es natürlich enttäuschend, dass man überhaupt nicht versucht die statistischen Erwartungen zu übertreffen, solange man die entsprechende individuelle Klasse im Kader hat.