Ich ziehe das einfach mal hierüber
also um das deutsche damentennis etwas aufzubessern braucht es schon mehr als ein finale bei einem ganz kleinen wta-turnier. das scheint mir eher ift-stufe zu sein.
Natürlich ist das Finale eines 160er Turniers auf den ersten Blick nur bedingt geeignet, um in größere Beifallstürme auszubrechen. Allerdings schließe ich mich
@Fathi8 an, dass man halt in kleineren Schritten denken muss. Wir haben nun mal im Moment keine Spielerin wie eine Angie Kerber, eine Andrea Petkovic, eine Julia Görges. Und sowieso wird nicht in jedem Jahrzehnt eine Steffi Graf geboren.
Es ist halt immer die Frage, was ist meine Priorität? Will ich mir bei jedem Turnier in der ersten oder zweiten Runde eine Klatsche abholen oder will ich mich mit Spielerinnen auf meiner Augenhöhe messen, um auch durch Siege Selbstvertrauen zu erlangen? (Wobei ich ITF-Stufe schon arg untertrieben finde, wenn ich mir die Besetzung von Valencia ansehe...) Man muss es realistisch sehen, das Halbfinale war für Korpatsch eine tolle Geschichte.
Es muss in die Breite die Einstellung einer kuhl rein UND die Vorraussetzungen geschaffen werden, dass viel mehr Bälle pro Woche geschlagen werden können. Ein abiturkann auch noch später nachgeholt werden
Was unterscheidet denn die Einstellung einer Carolina Kuhl von der Einstellung einer Ella Seidel, einer Noma Noha Akugue, einer Mara Guth usw.? Mir fehlt dazu der genauere Einblick, um eine solche Behauptung aufstellen zu können. Daher würde ich mich freuen, wenn du da näher drauf eingehen würdest.
Natürlich muss man Trainingsmöglichkeiten und Strukturen immer wieder neu evaluieren. Ich kann mir nun aber auch nicht vorstellen, dass ein Großteil der Länder besser aufgestellt ist. Wenn, dann muss Talentsichtung und Talentförderung in den Blick genommen werden. Bei uns ist es so, dass es eine Kooperation des Tennisvereins mit der Kita und der Grundschule gibt, um Kinder an das Tennisspielen heranzuführen. Bei den vielen Angeboten für die Kinder bleiben allerdings kaum welche dabei.
Ich persönlich maße mir nicht an, für eine Athletin zu entscheiden, was der richtige Weg ist, um eine Tenniskarriere zu starten. Natürlich kann man später ein Abitur nachholen. Aber nicht jede bringt das Ausnahmetalent (und auch den finanziellen Background) mit, um die berufliche Perspektive hintenan zu stellen.
Ich habe mich schon öfter gefragt, was Spielerinnen wie Hobgarski, Papadakis oder aber auf ITF Ebene die Morderger Zwillinge, Schäfer, Siedliska... (die Liste lässt sich bei den Ü24 Spielerinnen beliebig fortsetzen) bewegt, auf kleineren Turnieren aufzuschlagen, wenn doch die Perspektive nach ganz oben nicht/nicht mehr vorhanden zu sein scheint. Ich habe da einen Wahnsinnsrespekt vor. Zumal diese Turniere ja eh meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden und selbst den Tennisfans die Namen oftmals unbekannt sind - siehe deine Frage "Who the **** is Papadakis?" von vergangener Woche. Und Papadakis ist eine Spielerin, die um die 300 klassiert ist.
Vielleicht kann ja jemand, der selbst Tennis spielt und/oder in einem Verein engagiert ist, etwas zu Nachwuchsförderung und Trainingsstrukturen sagen und auch vielleicht dazu, wie auch der finanzielle Ertrag im Vergleich zu den Ausgaben (Anreise, Unterkunft, evtl. Trainer...) ist, wenn man denn regelmäßig auf ITF Ebene unterwegs ist und sich Woche für Woche durch eine Quali ins Hauptfeld kämpfen muss. Muss man Geld mitbringen oder ist wirklich jeder durch Sponsoren oder Anstellung bei Bundesbehörden wie Zoll, Polizei,... (kenn ich vom Skispringen) abgesichert, um überhaupt eine wie auch immer geartete Karriere schon auf ITF Ebene starten zu können.