Depth Chart - Teil IV (Shooting Guards)
Meine Gedanken zur neuen Saison anhand des derzeit zu erwartendem Rosters ...
C Diop / Damp / DJ
F Nowe / Croshere / Pops
F J-Ho / Stack / George
G Jet / Buckner / Ager
G Harris / Johnson
Jason Terry
JET war einer der Player, mit denen man in der vergangenen Saison down sein konnte: Mister "Ich nehme nur die Schüsse die ich muss", Mister "Ich bin Clutch", Mister "Ich bin das two im one-two-punch mit Dirk", Mister "Ich bin ein Leader, der auch in Sachen Einstellung, etc. ein Vorbild gibt", einfach Mister "Nice guy". ... Auch in den Finals blieb der Eindruck bestehen, dass man auf Terry zählen kann. Während Dirk, J-Ho und Co. struggelten, stand Terry seinen Mann: er verbesserte seinen Punkte-Schnitt auf 22,0PPG (fünf mehr als in der RS bzw. den vorherigen Playoff-Runden), hielt die Quoten konstant auf einem hohem Niveau (47,7% aus dem Feld waren bessere Zahlen als während RS und den anderen Serien gegen Memphis, San Antonio und Phoenix), dazu kommen noch 1,8 Steals und ein solider Assists-Schnitt. Vor allem Spiel II und V der Heat-Serie verdeutlichten, dass man sich auf Jason in der Offensive verlassen kann. In beiden Spielen knackte er die 30-Punkte-Marke.
Spiel V verdeutlicht jedoch auch die Kehrseite des Point Guards Jason Terry: er schaffte es zwar, seine eigene Offense am Laufen zu halten, jedoch stockte der Motor bei seinen Mitspielern. Terry war der einzige, der heiß gelaufen war. Am Ende reichte dies nicht, um das Spiel zu gewinnen. Am Ende hatte man auch keinen PG auf dem Feld, der die anderen Mitspieler in Szene setzen konnte. Terry verteilte einen Assist bei vier Turnovern.
Bei dem Spielverlauf von Game Five mit all seinen Downs (
http://sports.espn.go.com/nba/recap?gameId=260618014) möchte ich die Niederlage nicht Terry anhängen. Jedoch ist und bleibt er bei all seiner Offensive Power kein Playmaker, jemand der für andere ein "make things happen" ermöglicht. Eine gute Offense braucht erfahrungsgemäß diesen Spielertyp. Ansonsten hat man den stockenden Motor, wenn auch nur phasenweise. Diese Phasen kosten jedoch am Ende die Serie, in diesem Fall sogar den Ring.
Diese Saison soll Terry öfter auf zwei Starten. Das bringt in einerseits aus der Verantwortung der Playmaker-Rolle und ermöglicht zweitens Harris mehr Minuten auf der eins. Letztlich also eine gute Lösung - offensiv betrachtet. Was am anderen Ende des Courts auf Dallas wartet, wenn Terry und Harris den Backcourt übernehmen müssen, bleibt abzuwarten. Gegen physisch starke Gegner scheint jedenfalls eine Anfälligkeit zu bestehen. Verstärkt wird die Problematik dadurch, dass weder Terry noch Harris bisher als DIE Defensiv-Spezialisten galten. Diesen Job übernahm in der letzten Saison ein anderer ...
Best Case <-> Worst Case: befreit von der PG-Last offensiv noch effektiver, konserviert Quoten bei mehr FGA per Game, weiterhin Clutch <-> Auflaufen auf der Zwei verführt Terry zum überdrehen, Defensive Probleme gegen SG
Greg Buckner
Fortsetzung des letzten Satzes vom Terry-Teil: ein anderer sollte zunächst Doug Christie sein, letztlich entwickelte sich jedoch die "Notlösung" Adrian Griffin zum idealen Team-Fit: brachte Defense, nahm offensiv keine schlechten Würfe, guter Bball-IQ, Erfahrung. Alles Eigenschaften, die nach dem schmerzvollen Abgang Griffins nun von Buckner verlangt werden. Ob er sie erfüllen kann, bleibt abzuwarten. Positiv ist jedoch, dass er die Tools besitzt, um die Rolle des Defensiv-Spezialisten anzunehmen ... (und noch positiver bleibt festzuhalten, dass Buck immer noch besser ist als eine Verpflichtung von Mike James, der Defensiv wohl noch weniger hätte beitragen können, dafür jedoch ne Menge Fragezeichen a la Einstellung, Teamchemie, Wurfauswahl, Unterordnung, etc. aufgeworfen hätte). In diesem Sinne: Buck, Willkommen an Board!
Best Case <-> Worst Case: schnelle Eingliederung ins Team, Defensiv-Qualitäten gegen Zweier, konstanter Dreier, bringt Erfahrung ein <-> Alter macht sich bemerkbar, nicht der erhoffte "Fit" in Sachen Defense
Maurice Ager
Von einem #29-Pick erwartet man nicht die Welt. Vor allem nicht als Finals-Teilnehmer, der über ein tiefes Team verfügt. Dallas hat zwar mit Josh das Parade-Beispiel eines Steals gelandet, jedoch war damals sofort nach dem Draft klar, dass man sehr gut gepickt hatte (mehr noch: eigentlich war unverständlich, warum Josh derart tief fallen konnte). Ager's Draft-Position entspricht seinen Fähigkeiten und Talenten.
Durch die Verpflichtung von Buck ist zudem klar, dass er nicht zwangsläufig viele Minuten sehen muss, sofern nicht Verletzungen auftreten sollten, die das Team über einen längeren Zeitraum dezimieren.
Langfristiger best-case wäre sicherlich nen scoring-option von der bank und die rolle des stack-light-light-light. defensiv erwarte ich diese saison und auch in der nächsten keine wunderdinge. hauptproblem in diesem jahr wird wohl sein, wie er mit der geringen spielzeit umgehen wird. ager braucht und will den ball. ager will scoren. die gefahr besteht, dass er in der garbage time überdreht und so die wall relativ schnell trifft
Best Case <-> Worst Case: verbessert Bball-IQ, lernt, schlägt als Offensiv-Waffe ein, arbeitet an Wurf (Dreier) <-> kein westentliches Upgrade, Rookie-Mistakes, irgendwann Marshall / Powell - Schicksal
Positions-Bewertung
Zwischenzeitlich (nach dem Abgang von Griffin und vor der Verpflichtung von Buckner) sah ich für die zwei ganz schwarz: kein Griffin, kein Daniels, dafür nen offensiv ausgerichteter Rookie (kein Team-Need) und nen Tweener, der defensive Probleme bereitet. Durch die Verpflichtung des Ex-Nuggets sieht die Sache nun etwas besser aus (vor allem da von Ager nichts kommen muss), jedoch bleibt das Problem Defense gegen große Zweier. Nach dem Abgang von Quiz wird hier - falls Buck nicht einschlagen sollte wie erhofft - vor allem auf J-Ho eine Menge zukommen. Problematisch könnte sich dies auf dessen Offensiv-Leistung auswirken. In dem Fall wäre wieder Terry als Punkte-Lieferant mehr gefordert. Es schließt sich der Kreis.
Ich denke, dass es durchaus auf Zustimmung stößt, wenn man behauptet, dass die Zwei als Position (nach konservativen Maßstäben / Definitionen) am schlechtesten besetzt ist im Vergleich zu den anderen Positionen. Man hat eine funktionierende Center-Rotation, die Höhe, Schwere und Defense bringt. Man hat Dirk auf der Vier und J-Ho auf der Drei, begleitet von gestandenen Spielern wie Croshere, Stackhouse und George. Auf der Zwei hat man einen Tweener, einen offensiv-lastigen Rookie und einen neu hinzugekommenen Veteranen, der seine Rolle erst noch finden muss.
Kritisch betrachtet heißt das: die Zwei ist die Schwachstelle der Mavs. Sie ist / war mit dafür verantwortlich, dass Wade sein Katz und Maus Spiel machen konnte. Sie wurde in der Off-Season nicht etwa geziehlt verstärkt, sondern nur punktuell ersetzt (Buck für Griff, Ager für Daniels), wobei diese Spieler-Transfers nicht mit dem Wort "Upgrade" zu beschreiben sind.
Die Trade-Politik wirkte teilweise konfus und es lies sich nicht der rote Faden erkennen. Dazu geisterten einfach zu viele Namen im Backcourt umher, die verpflichtet werden sollten. Jetzt, da das Roster steht, kann man Bilanz ziehen. Je nachdem, ob man das Glas lieber als halb voll oder halb leer betrachtet, fällt diese Bilanz unterschiedlich aus. Sicher ist nur, dass das Optimum auf der Zwei noch nicht ausgeschöpft wurde