Man kann jedoch davon ausgehen, dass sie es wären. Bis zur Harris-Verletzung im letzten Januar waren die Mavs auf 70% Kurs. Das sind umgerechnet 57 Siege! Allerdings verstehe ich es, wenn man als Mavs-Fan an dem Gedanken festhalten will, dass Cuban kaum eine andere Wahl hatte und der Trade für Kidd lediglich der falsche Weg aus der Misere war. Viel realistischer ist jedoch, dass Dallas mit Harris auch weiterhin ein Kandidat für das Heimrecht in der ersten Playoffrunde gewesen wäre... das ist jetzt auch nicht unbedingt die halbe Miete für den Titel, aber bedeutend besser als alles, was momentan mit den Mavs passiert.
Ja, sie waren auf einem besseren Kurs, unbestritten. Sie waren sogar im Jahr zuvor mit Harris auf einem noch besseren Kurs und flogen bekanntlich in der ersten Runde raus.
Ich mache meine Einschätzung eher daran fest, dass Harris in den erfolgreicheren Mavs-(Playoffs-)Jahren noch gar nicht der riesige Faktor war (siehe zum Beispiel die durchschnittlich gespielten 24mpg 2005/06), und wieso sich so viele darauf einschießen, dass Kidds Defense so viel schlechter sei, und wie Harris als Wundermittel dargestellt wird, kann ich eh in seiner Gesamtheit nicht nachvollziehen: Sicherlich hat Kidd ab und zu Probleme gegen die allerschnellsten gegnerischen PGs, aber das sah mit Harris doch oft auch nicht so viel besser aus. Von dem, was ich in der letzten und dieser Saison von Kidd gesehen habe, erledigt er einen mehr als grundsoliden Job, und die Statistiken (Wurfquoten der Gegner
07/08 und [URL="http://www.82games.com/0809/08DAL1C.HTM"]08/09[/URL]) sprechen auch dafür.
Ebenso hat Harris am traurigen Spiel in den Playoffs, wenn die Mavs unter Druck kamen, als Point Guard kaum etwas ändern können. Kidd war dafür in der letzten Saison zwar letztlich nicht die Lösung, wohl auch, weil Avery nicht von ihm überzeugt war, und das Opfern der Zukunft war im Nachhinein sicherlich ein zu hoher Preis, aber nichtsdestotrotz war zu diesem Zeitpunkt vielen klar, dass Dirk eine größere Persönlichkeit neben sich brauchte, und Kidd ist für mich als Spiellenker in der Theorie immer noch ein geeigneterer Mann, wenn zu viele Spieler ideenlos in Lethargie versinken.
Derzeit fruchtet dies leider immer noch nicht, wobei man streiten kann, ob es daran liegt, dass dieses Team insgesamt schon zu lange zusammen ist und an dem Scheitern nicht wachsen konnte (ergo: dass seine Zeit abgelaufen ist), oder ob es zur Zeit auch darauf zurückzuführen ist, dass Carlisle noch mit den Aufstellungen und Rollenverteilungen herumexperimentiert und dass etliche Spieler noch unterhalb ihrer Normalform spielen.