Als wir neulich im Nizhny-Tagil-Thread über die Reisekosten der Damen gesprochen haben, habe ich einen Blick in die Weltcup-Reglemente der Damen und der Herren geworfen - und dabei ist mir an einer Stelle noch eine massive Ungleichbehandlung aufgefallen, die bislang noch gar nicht thematisiert wurde.
Die Springer und Springerinnen sowie die Betreuer bekommen ja (wenn innerhalb der Quote) Reisekostenzuschüsse von den Weltcup-Organisatoren. Dabei hängt die Höhe dieser Zuschüsse davon ab, von wo die Athleten anreisen müssen; die FIS-Mitgliedsländer sind dabei in fünf Gruppen (A [Nordeuropa], B [Osteuropa], C [Mittel- und Südeuropa], D [Übersee I] und E [Übersee II]) aufgeteilt. Aber offenbar hängen die Zuschüsse auch stark vom Geschlecht ab. Als Beispiel will ich hier mal notieren, wie hoch die Zuschüsse sind, die
Mittel- und Südeuropäer pro Person an die anderen Gruppen zahlen müssen.
Bei der Herren sind zu bezahlen:
- An Länder der Gruppe A: 400 CHF
- An Länder der Gruppe B: 400 CHF
- An Länder der Gruppe C: 250 CHF
- An Länder der Gruppe D: 600 CHF
- An Länder der Gruppe E: 700 CHF
Bei den Damen sind zu bezahlen:
- An Länder der Gruppe A: 100 CHF
- An Länder der Gruppe B: 100 CHF
- An Länder der Gruppe C: 80 CHF
- An Länder der Gruppe D: 150 CHF
- An Länder der Gruppe E: 175 CHF
Quelle:
Weltcup-Reglement Herren und
Weltcup-Reglement Damen, jeweils Artikel 6.2.2
Über eine ganze Weltcupsaison summiert sich das schon zu einem ziemlich ordentlichen Betrag. Andererseits haben die Veranstalter, die für diese Summen aufkommen müssen, bei den Damen eben im Schnitt auch deutlich geringere Einnahmen.