Natürlich ist genau das das große Problem gewesen. Ich habe nie verstanden, warum das bei den Alpinen so wunderbar geklappt hat und bei den Skispringern nicht - sind doch beide gemeinsam im selben Dachverband organisiert. Ski Alpin wurde im Jahr 1936 olympisch - und zwar sofort sowohl für die Damen als auch für die Herren. Dabei ist diese Sportart bestimmt nicht weniger gefährlich als das Skispringen. Natürlich fahren die Damen bis heute leichtere Pisten (was aber berechtigt ist - die körperlichen Voraussetzungen sind andere), so dass die ganz große Aufmerksamkeit auch hier eher den Herren geht - Rennen wie Kitzbühel gibt es eben nur da. Aber die Unterschied in der Aufmerksamkeit dürften doch weit weniger groß sein.
Für mich persönlich ist es eben so: Skispringen der Herren schaue ich seit rund 30 Jahren - und hätte es damals schon Damenskispringen gegeben, hätte ich das auch geschaut. Seit rund 15 Jahren verfolge ich die Ergebnisse im COC und zum Teil sogar im Alpencup, so dass ich die Namen, die neu im Weltcup auftauchen meist schon kenne. Ich könnte zu fast jedem Skispringer im Weltcup eine kleine Geschichte erzählen - und das macht den Wettkampf eben noch interessanter. Das ist bei den Frauen anders, wo ich über den Großteil nichts weiß, da sind das nur Namen mit Fähnchen dahinter.
Natürlich würde sich das ändern, wenn ich die Frauen einschließlich des Nachwuchses regelmäßig verfolgen würde - aber irgendwann stößt man da einfach auch an zeitliche Beschränkungen. Irgendwann möchte man ja auch noch was anderes tun, als Sport zu schauen. Und da sieht es bei mir dann eben so aus, dass ich die Herren auf jeden Fall anschaue - und die Frauen, wenn ich Zeit und Lust habe. Und wahrscheinlich geht es einigen ähnlich.