DBB-Team nach Nowitzki - ist Bauermann der Richtige?


Barea

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Nach dem morgigen Spiel gegen die USA wird Deutschland wohl nicht mehr Dirk Nowitzki in einem DBB-Trikot erleben. Mit seinem Abschied wird dabei ebenso Wahrscheinlich, dass Chris Kamans Auftritt für das deutsche Team nur ein zeitlich sehr beschränkter war. Kaman wird ohne Dirk nicht bei der Euro auflaufen wollen.

Auch andere Spieler des aktuellen Kaders, welche in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt haben, werden bald ihren Rücktritt erklären bzw. haben dies schon getan: für Rekordnationalspieler Femerling ist nach dem USA-Spiel Schluss, Okulaja hat derzeit andere Sorgen als die NM (Wirbel-OP; Ursache ein Tumor); Roller hat ein Alter erreicht, wo mit dem Abbau der Kräfte zu rechnen ist.

Die beiden jüngsten Spieler im diesjährigen Kader waren Ohlbrecht und Zwiener (Jahrgang 88 bzw. 85), danach kommt lange Zeit nichts. Unser Drittjüngster Spieler war: ......... Chris Kaman! Einen Monat Älter als dieser ist Konrad Wysocki. Dieser wird beim nächsten Großereignis (EM in seinem Geburtsland Polen) 27 sein. "Nachwuchshoffnung" Jagla ist dann 28.

...


Wenn man sich diese Zahlen durch den Kopf gehen lässt und sie mit anderen Nationen vergleicht, wird deutlich, dass Deutschland ein massives Altersproblem hat.
Die große Aufgabe der nächsten Jahre wird es sein, im Jugendbereich etwas zu bewegen und das Maximal noch mögliche aus dem Nowitzki-Schwung mitzunehmen. Der Cheftrainer der A-Nationalmannschaft steht dann in der Verantwortung, eine Mischung aus perspektivischer und aktuell bestmöglicher Mannschaft zu finden, und diese zum Erfolg zu führen - wobei jedem klar sein sollte das Träume vom Halbfinale etc. ausgeträumt werden können.

Für mich sollte in naher Zukunft vor allen der Aspekt "Perspektive" ausschlaggebend sein. Der Schnitt, den man nun machen muss, ist so oder so hart. Wenn man also gezwungen ist, ihn zu unternehmen, kann man ihn gleich komplett vornehmen.

Leider habe ich meine absoluten Zweifel, ob Bauermann an dieser Stelle der richtige Mann am richtigen Ort ist. Sowohl bei Bamberg als auch beim DBB-Team arbeitete er eher mit fertigen Spielern als mit jungen Talenten. Im Zweifelsfall holte er bei Bamberg einen Okulaja bzw. Demirel, als diese ihre Prime-Phase bereits deutlich überschritten hatten. Für den DBB reaktivierte er einen Arigbabu, und ließ dafür einen sich von der Konstellation geradezu aufdringenden Sensley unberücksichtigt.

Ich traue ihm nicht zu, den Schnitt vollziehen zu können, junge Spieler zu integrieren, und dann noch gewisse Erfolge zu feiern. Um ehrlich zu sein halte ich ihn als Nationaltrainer sogar für schlechter als Dettmann. Dieser erreichte mit einem sich noch eintwickelnden Nowitzki 2001 das Halbfinale einer EM (incl. dem Wahnsinns-Sieg über Griechenland), wurde Dritter bei der WM in den USA (und vom Leistungsniveau war man auf Augenhöhe mit den Argentiniern) bevor mit der Verletzung und dem Unfitten Nowitzki und der unglücklichen Niederlage gegen die Türkei in Schweden des Ende Dettmanns bevorstand.
Im Vergleich dazu hat Bauermann zwar das Finale gegen Griechenland 2005 vorzuweisen, anschließend waren die Jahre 2006 (WM mit Zittersiegen über Nigeria und Angola sowie einem Platz 8 nach desolatem Auftritt in der Platzierungsrunde) und 2007 (EM mit Zittersieg gegen Tschechien und Klatschen gegen Frankreich und Slowenien) enttäuschend. Ebenso kann man es nicht als Erfolg werten, wenn man mit dem Duo Nowitzki-Kaman gegen China verliert und Gruppenfünfter bei Olympia wird.

Für mich hat es Bauermann weniger als Dettmann geschaft, dass Optimum aus dem jeweiligen Kader herauszukitzeln.

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Wie beurteilt ihr die Leistung Bauermanns in der Ära Nowitzki? Ist er der richtige Mann für die Zukunft? Wie wird diese Aussehen?
 

sapp99

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Deine Argumente scheinen allesamt logisch und woh auch richtig zu sein...ich fand auch das Dettman, gerade in der Offensive, mehr aus dem Team rausgeholt hat. Das soll aber natürlich nicht heißen, das Bauermann ein schlechter Trainer ist, seine Erfolge sprechen für sich. Aber vielleicht wäre ein kompletter Umbruch samt Trainerwechsel wirklich besser. Wie du richtig gesagt hast, arbeitet Bauermann vor allem mit gestandenen Spielern.
Auf der anderen Seite setzt sich wohl kein anderer Trainer so sehr für die Jugendarbeit in Deutschland ein und kaum ein andere erkennt die Probleme so gut und versucht auch Lösungen für eben diese zu finden. Von daher könnt ich ihm mir in einer Art Managerrolle ganz gut vorstellen, obwohl das wohl eher unrealistisch ist...egal mit welchem Trainer weitergearbeitet wird, ob es die richtige Entscheidung war werden wir wahrscheinlich dann eh erst in 2,3 Jahren sehen.
 

presidentsamy

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mMn fällt Bauermanns teilweise fragwürdige Kadertaktik nach Rücktritt Nowitzkis, Femerlings, Rollers und wohl auch Kamans gar nicht mehr so sehr ins Gewicht.
Die klare 1 auf der 1 ist jetzt Hamann, der sich momentan auch offensiv zu steigern scheint und ein sehr guter 1-gegen-1 Defender ist, auf den großen Positionen stehen jetzt ein halbfertiger Jagla und ein Rohdiamant Ohlbrecht bereit, die es zu schulen gilt.
Dazu werden Sensley und Idbihi ihre Chancen bekommen.
All diese Spieler können und werden unter Bauermann und v.a. national in den Ligen in den nächsten 3 Jahren große Schritte nach vorne machen, grade die Tatsache dass niemand irgendwelche Erfolge erwartet, helfen dabei, den Druck vom Team zu nehmen.
Zudem wird Bauermann nun gezwungen sein, eine komplett neue, teamorientierte Offense zu installieren, da niemand aus dem neuen DBB-Team in irgendeiner Weise selbst Chancen kreiiren kann wie ein Nowitzki (der sogar oft hilflos wirkte).

Wenn danach ein neuer Coach kommt, der ein fertiges, defensiv sehr gut geschultes TEAM übernimmt und aus den jetzigen 90-er und 91-er Jahrgängen was nachkommt (durchaus zu erwarten mit einer langsam etablierten NBBL) dann sind in 4, 5 Jahren auch wieder größere Erfolge drin.
 

liberalmente

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@ barea

guter post, gute argumente.



wie sieht es eigentlich mit donte green aus? ich weiß nicht wie weit seine bereitschaft, für deutschland zu spielen geht, aber ich denke es wäre unheimlich wichtig alles zu versuchen, um ihn zu überreden, für uns zu spielen. vielleicht, neben der förderung ohlbrechts, die wichtigste aufgabe des trainers und der funktionäre.

denn mit ihm, ohlbrecht, hamann, wysocki, zwiener und jagla hätte man in mittelfristiger zukunft immerhin ein team, das sich ziemlich sicher für die großveranstaltungen qualifizieren sollte. und das sollte auch in der nach nowitzki ära das ziel sein, denn ohne großveranstaltungen entwickeln sich auch die spieler nicht großartig weiter.


wie sieht es denn mit nowitzki aus? es heißt ja immer, das er sich offiziell nur eine auszeit gönnen wird. ist das einfach der offizielle sprachgebrauch oder könnte er in ein oder zwei jahren tatsächlich zurückkommen?
denn ich würde trotz aller umstrukturierungen niemals freiwillig auf nowitzki verzichten wollen. wenn er irgendwann wirklich keine lust mehr hat - gut. aber das heißt nicht, das wir nicht alles tun sollten, ihn solange wie möglich bei laune zu halten, denn auch ein 34 jähriger nowitzki wird dem team noch sehr helfen, seine rolle im team (also system nowitzki) könnte man ja entsprechend verändern, wenn dies sein müsste.
 

Stibolino

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Vllt sollte man im DBB ein Art Matthias Sammer Modell installieren, d.h. dass Bauermann fortan als Sportdirektor fungiert, so hätte er mmn noch mehr Zeit und Kompetenzen sich verstärkt um Jugendförderung zu kümmern.

Jedoch könnte dies auch eine Art Degradierung für Bauermann sein, denn er ist einer der renommiertesten Trainer in Europa, hat auch schon etliche Erfolge vorzuweisen und hat sicher auch noch einiges vor zu erreichen....
 

lordoftheboard1

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guter Post von Barea.


Unser Problem ist die Nachwuchsföderung bei uns. Die Teams aus der Bundesliga wollen ja lieber fertige Spieler als irgendwelche Talente die sie erst entwickeln müssen. Das wird sich jetzt langsam ändern, aber viel zu spät.

Man sieht es ja in den anderen Europäischen Ligen wo schon 16 und 17 jähirge spielen. Weil sie vertrauen bekommen von ihren Teams das fehlt bei uns.
 

Stibolino

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Ja aber dann kommen halt wieder die verständlichen Vereinsargumente, den größtmöglichen Erfolg zu bekommen, zwecks wirtschaftlichen Gründen etc.
Ich denke diese Diskussion ist wurde schon x-mal geführt und sollte an dieser Stelle nicht weitergeführt werden, sondern man sollte sich wieder lieber um die Person Bauermann kümmern...
 

De Dreier

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Jedoch könnte dies auch eine Art Degradierung für Bauermann sein, denn er ist einer der renommiertesten Trainer in Europa, hat auch schon etliche Erfolge vorzuweisen und hat sicher auch noch einiges vor zu erreichen....


:confused:

Also außerhalb Deutschlands hat Bauermann eher weniger geglänzt und was hat er in Deutschland geleistet? Mit Leverkusen Serienmeister, allerdings auch mit Teams die teilweise meilenweit über dem Rest der Liga standen. Die Leistung in Bamberg war da schon eher eine Leistung, allerdings fällt einem da auch eher die tolle Team-D ein und keinesfalls schöne oder wenigstens gute Offensivsysteme.

Richtig überzeugt bin ich von ihm nicht und wie Barea auch geschrieben hat, ist seine Wirken in der Nationalmannschaft auch nicht gerade dolle.

Da er aber auf absehbare Zeit Coach bleiben wird, immerhin hat er deshalb den Job in Bamberg abgegeben, erledigen sich Personaldiskussionen eigentlich.

Positiv ist immerhin, dass er in längeren Interviews (etwa FIVE) einen ziemlich konkreten Plan darlegt, mit dem die Nachwuchsproblematik gelöst werden soll.


Wenn ich aber so in die Zukunft mit Bauermann schaue, dann wird mir schon ein wenig Angst und Bange. Wenn ich sehe wie mies er einen Jagla ins Team eingebaut hat (der mich aber auch sehr enttäuscht hat), dann habe ich wirklich große Zweifel, ob Bauermann in der Lage ist ein Team ohne überragenden Einzelspieler (Nowitzki, Jacobsen) aufzubauen.
Immerhin hat er sich überwunden und Wysocki und Zwiener :)D ) nominiert, da war ich schon fast überrascht.
 

t0rchy

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Kann dir im Großen und Ganzen zustimmen bis auf:


Wenn ich sehe wie mies er einen Jagla ins Team eingebaut hat (der mich aber auch sehr enttäuscht hat), dann habe ich wirklich große Zweifel, ob Bauermann in der Lage ist ein Team ohne überragenden Einzelspieler (Nowitzki, Jacobsen) aufzubauen.

Da. Ich weiß nicht was alle immer mit Jagla wollen... in der Olympia Quali sowie dem Turnier war er der gut und gern schlechteste Spieler der Deutschen. Unter'm Korb ist er (trotz seiner Größe) nie zu finden und seine Wurfquoten sind unterirdisch, von seiner Defense mal ganz zu schweigen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mit 25 Minuten Spielzeit höchstens bei den TOs zweistellige Ziffern abliefern könnte :p

Bei der EM hat Jagla wirklich einige gute Momente gehabt, aber das ist lang vorbei.
 

De Dreier

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Ich weiß nicht was alle immer mit Jagla wollen... in der Olympia Quali sowie dem Turnier war er der gut und gern schlechteste Spieler der Deutschen. Unter'm Korb ist er (trotz seiner Größe) nie zu finden und seine Wurfquoten sind unterirdisch, von seiner Defense mal ganz zu schweigen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mit 25 Minuten Spielzeit höchstens bei den TOs zweistellige Ziffern abliefern könnte :p

Bei der EM hat Jagla wirklich einige gute Momente gehabt, aber das ist lang vorbei.

Jagla kann mehr, als dieses konstante gar nichts, was er jetzt abgeliefert hat. Das war absoluter Müll.
Deswegen haben ich ja auch geschrieben, dass ich von ihm sehr enttäsucht bin.
Aber ich finde es auch offensichtlich, dass Bauermann überhaupt keinen Plan hat, wie er ihn einsetzen soll. Hier spielt Bauermanns Offensivsystem (haha) eine Rolle.
Außerdem hat der große Motivator es auch gar nicht geschafft Jagla mental klar zu kriegen. Hinter Nowe kommt er überhaupt nicht klar, das sieht doch wirklich jeder.
Insgesamt finde ich Bauermann in der Affäre Jagla total planlos.
 

NY-Knicks

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Ich schaue die Spiele der Nationalmannschaft erst seit 2004, leider. habe also nur Bauermann als Coach erlebt. Meine Frage hierbei ist, gibt es denn jemanden, der mehr vom coachen versteht als Bauermann, bzw. jemanden der besser für den Posten des Cheftrainers geeignet wäre? Deutschland ist ja nunmal keine Basketballnation. So mau wie es mit jungen Spielern aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, dass es bei den Trainern besser aussieht. Gerade im Nachwuchsbereich wird gepennt. Ein Land wie Slowenien hatte oder hat um die 6 NBA Akteure auf 2 Millionen Einwohner. Da kann mir doch keiner erzählen, dass Deutschland mit über 80 Millionen nur Einen alle zehn Jahre hervor bringt.
 

mariofour

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Ich wäre in der Nationalmannschaft für einen radikalen Aufbaukurs, der in Kauf nimmt, dass man die nächsten zwei Europameisterschaften richtig abstinkt.

Ich würde jetzt schon Leute wie Elias Harris, Christian Standhardinger, Robin Benzing, Nico Simon einbauen und die Finger weg lassen von allen Spielern jenseits der 28. Bauermann wird aber schauen, dass er den größtmöglichen Erfolg (bzw. das kleinstmögliche Versagen) erreicht. Und das kann sich bis zum nächsten Nowitzki hinziehen, bis wir international wieder was gelten.
 

T-Mike

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Ich wäre in der Nationalmannschaft für einen radikalen Aufbaukurs, der in Kauf nimmt, dass man die nächsten zwei Europameisterschaften richtig abstinkt.

Ich würde jetzt schon Leute wie Elias Harris, Christian Standhardinger, Robin Benzing, Nico Simon einbauen und die Finger weg lassen von allen Spielern jenseits der 28. Bauermann wird aber schauen, dass er den größtmöglichen Erfolg (bzw. das kleinstmögliche Versagen) erreicht. Und das kann sich bis zum nächsten Nowitzki hinziehen, bis wir international wieder was gelten.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Wir haben ja in den Jugendteams ganz nette Spieler, spontan fällt mir da noch der junge Schaffarzik oder Luca Staiger ein.

Der neue Go-to-guy muss in den nächsten Jahr Ohlbrecht werden, er hat das Zeug zum Superstar.

Ansonsten spricht in meinen Augen auch nichts gegen Donte Green, vorausgesetzt der will wirklich und dauerhaft.

Jagla war eine einzige Enttäuschung, aber man muss ihm zu gute halten, dass das System der Deutschen auch offensiv dermaßen einfälltig ist. Außer den backdoor cuts und einem pick&pop mit Nowitzki geht da ja gar nichts.

So oder so, müssen wir uns in den nächsten Jahren darauf einstellen, dass unsere Nationallmannschaft vorübergehend drittklassig sein wird.
 

reggae24

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Ein Land wie Slowenien hatte oder hat um die 6 NBA Akteure auf 2 Millionen Einwohner. Da kann mir doch keiner erzählen, dass Deutschland mit über 80 Millionen nur Einen alle zehn Jahre hervor bringt.
Solche Vergleiche bringen nichts, da Basketball in vielen anderen Ländern einfach mal einen unvergleichlich höheren Stellenwert hat. Man muss sich doch nur mal Litauen anschauen.

Ich habe auch manches Mal mit Bauermann gehadert, vor allem mit seinem unflexiblen Offensivspiel, aber am Ende glaube ich nicht, dass ein anderer Coach großartig mehr aus dem Team rausgeholt hat. Man darf z.B. bei der WM 2002 nicht vergessen, dass man im Spiel um Platz drei gegen Neuseeland angetreten ist, die auch völlig überraschend ins Halbfinale gerutscht waren.

Viele Mannschaften haben in den letzten Jahren entscheidende Schritte nach vorne gemacht, einfach auch, weil bei ihnen neue Spieler sich zu Leistungsträgern entwickelt haben. In Deutschland ist hingegen nichts passiert. Auch Dettmann hätte aus ******e kein Gold machen können. Vor allem die deutschen Guards haben bei dem Turnier oft bewiesen, dass sie internationalen Top-Ansprüchen nicht genügen. Keiner ist ein wirklicher Playmaker, sondern Roller mehr der Schütze und Hamann zieht ab und zu mal zum Korb. Da keiner in der Lage ist, dass Spiel von sich aus zu lenken und für Überraschungen zu sorgen, ist es auch kein Wunder, dass Bauermann lieber auf altbekannte, aber leicht ausrechenbare Systeme setzt.

Sicherlich könnte Bauermann jetzt den ganz großen Cut wagen und auch Mißerfolge einkalkulieren, um dann in ein paar Jahren einen Haufen junger, aber dennoch erfahrener Spieler zur Verfügung zu haben. Aber auf der anderen Seite muss Bauermann versuchen, den maximalen Erfolg rauszuholen, denn wenn Nowitzki aus der NM ausscheidet und dann ein Neuaufbau mit Nobodys passiert, dann findet der DBB-Basketball unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Ich denke, dass Bauermann schon eine Herkulesaufgabe vor sich hat und es in den nächsten Jahren so oder so nicht einfach wird. Und es macht mir auch Angst, dass manche Leute den Jagla mit 27 noch als Talent bezeichnen (wohlgemerkt nicht hier).
 

Les Selvage

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Ich wäre in der Nationalmannschaft für einen radikalen Aufbaukurs, der in Kauf nimmt, dass man die nächsten zwei Europameisterschaften richtig abstinkt.

Ich würde jetzt schon Leute wie Elias Harris, Christian Standhardinger, Robin Benzing, Nico Simon einbauen und die Finger weg lassen von allen Spielern jenseits der 28. Bauermann wird aber schauen, dass er den größtmöglichen Erfolg (bzw. das kleinstmögliche Versagen) erreicht. Und das kann sich bis zum nächsten Nowitzki hinziehen, bis wir international wieder was gelten.

Exakt. Habe leider die schlimme Befürchtung, dass Greene, Garrett, Schultze auch im nächsten Jahr wieder auflaufen, wahrscheinlich sogar Starting Five, damit wir nicht alles verlieren. Dann können wir uns damit trösten, nur Vorletzter oder so geworden zu sein und eine, Zitat Bauermann "ordentliche Leistung" abgeliefert zu haben. Und Ohlbrecht und co versauern hinter den drei oben genannten Startern auf der Bank und müsse, achtung, "langsam herangeführt werden und sich erstmal beweisen, im Club internationale Erfahrung sammeln".
Aber damit man all die Probleme nicht hat und möglichst weit hinausschiebt bürgern wir einfach noch einen Donte Greene ein und suchen uns noch ne Sensley Kopie in der NCAA, irgendeiner wird schon noch ein deutsches Elternteil haben...
 

Dorian Gray

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mich erinnert das an bisschen an den fall ribbeck bzw. völler. vermutlich auf etwas höherem niveau, aber grundlegend ist die gleiche problematik zu erkennen, die sich anscheinend in deutschland durch viele sportarten zieht. man setzt auf ältere durchschnittspieler und lässt die jungen spieler keine erfahrungen sammeln, was sich nachhaltig negativ auf die zukunft der nm auswirkt.

ich finde, das ist einfach traurig, denn was haben wir von schlechten großen turnieren, bei denen wir schadensbegrenzung betreiben, aber so die zukunft verspielen? 0,nichts.
 
M

Missmatch

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s

ich halte es für schwachsinnig auf junge leute in der nationalmannschaft zu setzen wenn im verein keiner nachkommt. Zwiener, der jüngste, kann sich noch nicht einmal bei alba berlin duchsetzen. Da finde ich Demond Green schon noch ein stückchen besser und ich bin der meinung dass die besten spielen solten die ein land vertreten können. es macht ja nun gar keinen sinn spieler spielen zu lassen, die sich nicht mal in durchschnittlichen erstligamannschaften einen stammplatz erkämpfen können.

keine nm auf der welt verfolgt so eine taktik. wer in der nm spielen will muss sich erst im klub behaupen, deren aufgabe die nachwuchsarbeit ist und nicht die des bundestrainers!

rubio spielt nicht weil er jung ist, sondern weil er gut ist.
 

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Solche Vergleiche bringen nichts, da Basketball in vielen anderen Ländern einfach mal einen unvergleichlich höheren Stellenwert hat. Man muss sich doch nur mal Litauen anschauen.

Natürlich bringt der Vergleich etwas. Er passt nämlich genau auf die von dir genannte Problematik.
 

Dorian Gray

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du tust ja so, als sei das alter und das potential gar kein faktor. das ist leider auch die ansicht vieler trainer in deutschland. ich finde das, wie gesagt, sehr traurig. wie sollen sich spieler entwickeln, wenn sie nicht eingesetzt werden? und in berlin und anderen vereinen wird nun mal auf gestandene spieler gesetzt, gegen die sich ein junger spieler im normalfall nur schwer behaupten kann. das ist auch ein grundlegendes problem, was im moment aber nicht zu ändern ist. und so lange gewisses talent da ist, muss die nm diese aufgabe übernehmen.

und es gibt genügend beispiele für nationalmannschaften, die kurz- und mittelfristig misserfolge in kauf genommen haben, indem sie junge spieler einsetzten., um später große bzw. größere erfolge zu feiern. was erzählst du da eigentlich? bspw. frankreich im fußball. dort wurde konsequent auf die jugend gesetzt und erst war auch nichts von den großen stars zu sehen. dies ist auf die meisten sportarten übertragbar, wenn auch nicht 1 zu 1. und wenn man in dieser sitaution steckt, dass man viele ältere durchschnittspieler (wenn überhaupt) besitzt, halt ich es fahrlässig, einen anderen weg zu gehen.

es gibt genügend junge, talentierte spieler, die nicht besonders weit vom niveau eines rollers, eines schultze entfernt sind. teilweise spielen die wirklich unterirdisch. sprich, wenn wir sehr junge spieler einsetzen, würden nicht viel schlechter abschneiden. schon etwas schlechter, klar. aber ob wir 9. oder 11. werden, hat dann auch keine relevanz.
 

reggae24

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Natürlich bringt der Vergleich etwas. Er passt nämlich genau auf die von dir genannte Problematik.

Ja, aber man muss einfach bedenken, dass in anderen Ländern Basketball eine wesentlich größere Rolle spielt. Da kreigen die Kids eher den orangenen Fußball in die Hand gedrückt und nicht gleich den Fußball. Klar, dahinter verbirgt sich dann auch das Geheimnis des höheren Niveaus, das Nachwuchsspieler in vielen Ländern haben. Aber leider ist das eine Sache, die sich nicht so einfach ändern lässt. Und wenn Nowe erstmal geht, könnte es um die öffentliche Wahrnehmung des Basketballs noch schlechter bestellt sein. Denn selbst mit einem NBA-Star war das teils sehr mau.
 
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