..."frauen können nicht auto fahren" und "frauen können nicht fußball spielen" usw.
Stimmt, die Wahrheit kann ermüdend sein. Frauenboxen steckt gegenüber dem Männerboxsport noch in den Kinderschuhen. Eine nicht gerade kleine Zahl der aktiven Sportlerinnen kommt aus anderen Kampfsportarten oder hatte nie eine Amateurkarriere.
Technisch sind die meisten Boxerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen eher unterirdisch, so dass so mancher Kampf eher an eine wilde Kirmesprügelei oder Schlammcatchen erinnert, als an einen Faustkampf. Und dies lässt sich sogar bei den sogenannten Weltmeisterinnen feststellen. Die Zahl technisch guter aktiver
und ehemaliger Boxerinnen in der Welt lässt sich derzeit wohl an zehn Fingern abzählen und so manche frisch erklärte, mittlerweile abgetretene Legende gehört unzweifelhaft nicht dazu. Ein weiterer Punkt ist die zum Teil bemerkenswerte qualitative Diskrepanz zwischen den Kontrahentinnen, d.h. Herausforderinnen sind in der Regel nicht besser als irgendwelche Zuschauerinnen in der Halle, die körperlich einigermaßen fit sind. Zumindest in Deutschland und Italien kommt dann auch noch die Angewohnheit dazu, einen einigermaßen ausgeglichenen Kampf oder einen Kampf gegen eine mal mehr oder minder überraschend überlegene Gegnerin der Heimboxerin zuzuschustern.
Natürlich ist der Tip nicht verkehrt, solche K(r)ämpfe einfach zu ignorieren - Ärgerlich wird es aber, wenn unansehnliche Zickenprügeleien inkl. eingebauter Fehlurteilgarantie auch noch als Hauptkampf dem Zuschauer aufgedrängt und im Fernsehen übertragen werden, obwohl der fachkundige Boxinteressent eigentlich lieber technisch gutes Boxen sehen möchte. Dass z.B. in der Vergangenheit sehenswerte Kämpfe eines Wladimir Sidorenko dem Zuschauer vorenthalten wurden und stattdessen irgendwelche Queens im Fernsehen zeigen durften, was sie alles nicht können, darf stellvertretend als Beispiel genannt werden.
Roberts