Ich habe bis auf das Lauternspiel alle gesehen. In welchem waren wir denn nicht die bessere Mannschaft (nicht nur bzgl. des Ballbesitzes, sondern auch der Torchancen)? Solange wir trotz erheblicher (aber verständlicher) Formschwäche unserer Führungsspieler noch dominant sind, mache ich mir keine Sorgen. Und irgendwann kommen ja auch noch Robbery zurück.
Beim Lautern-Spiel und insbesondere beim Mainz-Spiel könnte man gut dafür argumentieren, dass die Gegner jeweils besser waren. Wenn man trotz 70 % Ballbesitz nur ein paar Chancen mehr rausholt als der Gegner, davon aber weniger verwertet, dann war man nicht die bessere Mannschaft. Schließlich soll das Tore schießen auch zum Fußball dazugehören.
Und auch bei allen anderen Saisonspielen fällt es mir schwer die Bayern als die bessere Mannschaft (im Sinne von gut gespielt) zu sehen. Wenn z.B. Köln es schafft über 90 Minuten ein Tor der Bayern zu verhindern, dann haben sie nicht viel verkehrt gemacht. Sie wollten ja nichts anderes - sie mussten das Spiel nicht gewinnen. Deswegen war Bayern natürlich näher am Sieg als Köln - aber das heißt nicht, dass sie besser waren.
Worin außer im Ballbesitz besteht denn unsere "Domianz" die Dich beruhigt? Diese "Dominanz" ergibt sich doch allein daraus, dass spielerisch schwächere Gegner sich
freiwillig zurückziehen (sie werden nicht durch unseren unglaublichen Druck hinten reingedrängt) und dem Treiben unserer Spieler zusehen, weil dies nunmehr selbst von so gnadenlos unterlegenen Teams wie Köln als ebenso einfaches wie effizientes Mittel für einen Punktgewinn erkannt worden ist. Es ist ganz natürlich, dass dabei meist auch ein Chancenplus rauskommt.
Gegen richtig starke Gegner haben wir zudem bisher kaum gespielt. Gegen Teams wie Mainz und Lautern hat es Niederlagen gesetzt. Gegen Bremen gab es ein Unentschieden. Und die Siege gegen Hoffenheim und Wolfsburg waren lediglich Last-Minute-Treffern zu verdanken. Gegen Rom hat man zwar auf dem Papier souverän gewonnen - das war aber das Spiel, bei dem ich diese Sasion erstmals richtig sauer war, weil die ersten 60 Minuten eine absolute Zumutung waren und bereits das zeigten, was in den Spielen danach folgen sollte. Ohne Geniestreich von Müller hätte auch das Spiel gut und gerne unentschieden ausgehen können.