Der FC Bayern München-Thread 2023/24 – Thomas Tuchel und der Traum vom Triple


Zapator

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Tja, die Taktik abzuwarten ist voll aufgegangen, wie Müller es dann auch gesagt hat, man hat seine größte Stärke im Umschaltspiel und da kann man sich schon mal etwas tiefer fallen lassen.
Generell lief schon viel für Bayern, zum einen hat der VfB nicht wie Frankfurt sein bestes Spiel abgeliefert und zum anderen war das 1:0 in der 2. min natürlich auch der perfekte Start (mit Müllers starkem Pass eingeleitet)´.
Ist das jetzt der neue Stil? Man versucht gar nicht mehr hoch zu pressen, wartet im eigenen Drittel und lauert auf Umschaltmomente? Für die NM würde ich das auf alle Fälle begrüßen, bei Bayern hätte ich da schon Bedenken.
Klar ist, dass Upa und Kim da bestens zur Geltung kommen, auch Davies spielt immer besser wenn er viel Platz vor sich hat.
Auch für Pavlovic wars so einfacher, vielleicht sogar für Kimmich und Goretzka?
Ich bin schon gespannt wie man das gg Wolfsburg angehen wird.
 

Savi

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Gegen Frankfurt hatten aber auch nahezu alle Spieler ne offnight. Darf nicht der Maßstab sein und in der Form auch nicht (mehr) passieren.
 

MRB

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Wow das war grandios heute, habe ich im Leben nicht so erwartet. Ich würde sagen die Reaktion auf Frankfurt hat gesessen: 180 Minuten, 2 Siege, 0 Gegentore & praktisch keine nennenswerten Chancen für die Gegner. Und das waren ja nicht etwa Bochum und Köln.
 

MRB

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Ach ja, zu Pavlovic: Kommt da einfach aus dem Nichts und zeigt so solide Leistungen. Vielleicht einfach mal mit ihm hinter Kimmich probieren, der dann den 8er geben kann?

Was natürlich nicht heißt, dass man auf der Position im Winter nix machen sollte. Aber wenn jemand kommt, dann hat man vielleicht 2 6er wo vorher eigentlich gar keiner mit dem passenden Profil war.
 

Solomo

Hundsbua
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Ist das jetzt der neue Stil? Man versucht gar nicht mehr hoch zu pressen, wartet im eigenen Drittel und lauert auf Umschaltmomente? Für die NM würde ich das auf alle Fälle begrüßen, bei Bayern hätte ich da schon Bedenken.
Das ist einfach der Situation geschuldet, ist aber auch der Pragmatismus von Tuchel. Und wenn Ihr Euch zurück erinnert, Heynckes hat 2013 gegen Barca exakt so spielen lassen. Bayern tritt ja unter Tuchel (wenn man mal Frankfurt weg nimmt) deutlich kontrollierter auf, steht tiefer und presst eher situativ. Ich begrüße das. Ich habe zwar das extreme Pressing unter Flick oder auch "immer 5 Mann in der Box" unter Nagelsmann geliebt, aber wenn wir ehrlich sind, nachhaltig erfolgversprechend ist es für Bayern eher, wenn man nicht in die Extreme geht und sich auch mal nach dem Gegner richtet. Die Fähigkeit, zu Null spielen zu können, ist essentiell. Als Fan willst du 4:3 gewinnen, als Trainer 1:0.

Gestern war die Marschroute, Stuttgart kombinieren zu lassen, erst ab der Mittellinie richtig drauf zu gehen (dann aber wirklich richtig) und man ist das Risiko eingegangen, sich aus dem Pressing rauszuspielen, was mit den Achtern Musiala und Guerreiro auch super funktioniert hat. Wenn das Pressing ins Leere gegangen ist, ging es mit vollem Tempo ab. Wie Sané da mit Ball übers Feld gepflügt ist, war schon beeindruckend, auch Phonsie war gestern so gut wie lange nicht.

Gegen Wolfsburg wird eine andere Strategie gefragt sein, Kovac wird den Bus parken.
 

MRB

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Ich mag diesen pragmatischen Ansatz. Mir geht der dogmatische Ansatz immer hoch stehen, viel Ballbesitz haben, dominant auftreten usw. eh auf den Keks. Das macht das Spiel oft langweilig und unattraktiv, lustig ist dann noch die Heulerei, wenn der Gegner sich hintenrein stellt, obwohl man genau das ja forciert mit der Spielweise. Und auf der großen Bühne geht es dann regelmäßig schief. Ist schon kein Zufall, dass Guardiola gegen kleinere Teams alles rasiert und Ligen beherrscht, aber in der CL auch nur mit der mit Abstand höchsten Qualitätsdichte nur ausnahmsweise den Titel holt.
 

Savi

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Gehe ich mit. Da muss man dann auch mal Tuchel loben, gestern war, wie schon erwähnt, ein sehr guter Aufgritt. Pragmatisch, nüchtern aber hochkonzentriert und taktisch diszipliniert. Und die Spieler das und dort spielen lassen was sie in der aktuellen Verfassung und momentanen Zeitpunkt auch vielleicht am besten können. Der kicker beschreibt es treffend: Stuttgart sah kein Land. Diese Herangehensweise ist für die KO Runden in der CL in der Tat kein Nachteil. Punkt für Tuchel.
Die Trainerpersonalien Flick und Nagelsmann stellen scheinabr sowohl beim FCB als auch der N11 ein Problem dar. Beide stehen mehr oder weniger für "bedingungslosen" Offensivfußball.
@le freaque ja, wir haben uns in den Jahren seit (spätestens) 2023 ziemlich an Ballbesitz und dominaten Fußball gewöhnt. Das ist aber zu einem großen Teil abhängig vom Spielermaterial und das hat sich in der aktuellen Situation zumindest in eine andere Richtung entwickelt. City mal außen vor (und die rannten auch jahrelang dem großen CL erfolg hinterher und schafften es letztes Jahr auch nur, weil im entscheideneden Moment in überragender Form waren (Bernardo Silva) und im entscheidenden Moment (Finale) auch das nötige Quäntchen Glück hatten.
Will sagen: International ist es aktuell so, dass man offensiv in der Lage sein muss Akzente zu setzen (auch spielerisch) und dazu haben wir die Spieler vorne. Im Verbund muss man aber auch taktisch diszipliniert agieren können. Und das können weder der FCB noch die N11 seit einigen Jahren (einzelne Sopiele mal ausgenommen).
Deswegen bin ich vom spiel gestern, welches ich glücklicherweise doch verfolen konnte total begeistert.
Ja, das frühe Tor hat geholfen, aber es war von Beginn an die Taktik punktuell in den entscheidenden Situationen die Stuttgarter zu pressen und zu Fehler zu zwingen. Das man ihnen den Ball in der 1. Hz überlließ war mittel zum Zweck um sie zu locken.
Besser kann ein Plan nicht aufgehen und man hat es dann total kontrolliert runtergespielt und hätte höher gewinnen können ohne das man gefühlt auch nur eine brenzlige Situation zu ließ und das gegen einen VFB der eigentlich mit ganz breiter Brust ankam.
Daran muss man sich jetzt messen lassen, wozu das Team, wenn konzentriert in der Lage ist.
Und jetzt noch zu Pavlovic:
nochmal @le freaque absolut richtig, wie Du feststellst, wieso ein solches Talent in den U Mannschaften völlig unter dem Radar herlief. Aber gut, vlt klickt es bei einigen erst ab ca. 18/19. Der junge wird zweimal gegen Buli Spitzenteams ins kalte Wasser geworden und spielt das überragend sicher und kontrolliert ohne ängstlich zu sein. Wenn ma gar nicht merkt, dass ein solcher Newcomer auf der wichtigen zentralen Position spielt, hat er schon verdammt viel richtig gemacht. Gestern dann auffällig durch gefährliche Standards (y)
Klar, nicht zu früh hochloben, aber wenn man ein Talent erkannt hat, muss man es direkt fördern und nicht zögerlich sein. Belligham spielt bereits jetzt eine tragende Rolle bei Real und war schon beim BVB auch enorm wichtig. Und sind wir mal ganz ehrlich:
Was gibt es geileres als ein Rising Star aus der "eigenen Schmiede" der durchstartet :D
Bin richtig gespannt, wie es mit dem Jungen weitergeht. Zum Thema "Rekrutierung von Spielern aus dem ehemaligen jugoslavischen Raum" würde ich vlt im "Balkan" Thread mal was anmerken. vlt können @MS und @JL13 die These dann tlw. bestätigen?
 

Savi

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Natürlich geht das hochgelobe jetzt los :D , aber
Stimmen zum Newcomer
hört sich sehr vielversprechend an und die Tatsache, dass Thomas M. sagt: Der junge spielt, wie ich es mir vorstelle, zeigt auch, dass man mit Müller verlängern sollte/muss. Er ist als "Kaderspieler" immer noch sehr wertvoll. (speed ist langsam weg, aber mit seiner Erfahrung und skills kann er immer noch in einigen Spielen sehr wichtig sein. Vereinslegende und davon gibt es halt heutzutage nicht mehr viele
 

Schlonski

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Lazio ist das machbarste Los. Da ist ein Weiterkommen Pflicht. Die kacken komplett ab in der Liga. Da gibts keine Ausreden.
 
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Zapator

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Das ist einfach der Situation geschuldet, ist aber auch der Pragmatismus von Tuchel. Und wenn Ihr Euch zurück erinnert, Heynckes hat 2013 gegen Barca exakt so spielen lassen. Bayern tritt ja unter Tuchel (wenn man mal Frankfurt weg nimmt) deutlich kontrollierter auf, steht tiefer und presst eher situativ. Ich begrüße das. Ich habe zwar das extreme Pressing unter Flick oder auch "immer 5 Mann in der Box" unter Nagelsmann geliebt, aber wenn wir ehrlich sind, nachhaltig erfolgversprechend ist es für Bayern eher, wenn man nicht in die Extreme geht und sich auch mal nach dem Gegner richtet. Die Fähigkeit, zu Null spielen zu können, ist essentiell. Als Fan willst du 4:3 gewinnen, als Trainer 1:0.

Gestern war die Marschroute, Stuttgart kombinieren zu lassen, erst ab der Mittellinie richtig drauf zu gehen (dann aber wirklich richtig) und man ist das Risiko eingegangen, sich aus dem Pressing rauszuspielen, was mit den Achtern Musiala und Guerreiro auch super funktioniert hat. Wenn das Pressing ins Leere gegangen ist, ging es mit vollem Tempo ab. Wie Sané da mit Ball übers Feld gepflügt ist, war schon beeindruckend, auch Phonsie war gestern so gut wie lange nicht.

Gegen Wolfsburg wird eine andere Strategie gefragt sein, Kovac wird den Bus parken.
Barca war damals aber eine Ballbesitzmaschine, da haette man sich auch schwer getan denen den Ball abzunehmen.
Jetzt ist es aber so, dass man auch gg schwaechere Mannschaften gar kein echtes Pressing mehr macht und dann eben minutenlang zuschaut, wie die sich den Ball hin und her-schieben.
Was die Erfolgsquote betrifft - mit Flick hat man die CL gewonnen, insofern sehe ich ueberhaupt nicht wieso man mit einem 1:0 eher erfolgreich sein soll als mit einem 4:3.
Beides geht und ist halt eine Frage des Trainers und seiner Ausrichtung, die sich wiederum nach der Qualitaet und den Staerken der Spieler richten sollte.
Hat Bayern einen Umschaltspiel-Kader? Momentan sieht es so aus, offensiv haengt das aber zu sehr grossen Teilen an Sane.
Wenn er nicht spielen wuerde, saehe das komplett anders aus den Coman ist zwar schnell, hat aber nicht die gleiche Qualitaeten.
Defensiv sieht es auch so aus, dass Upa und Kim sich wohl fuehlen wenn sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren koennen und nicht grosse Verantwortung im Aufbauspiel tragen muessen.
Im MF ist auch Goretzka bei so einer Spielweise gut aufgehoben, einzig Kimmich ist am besten wenn er das Spiel vor sich hat und der Gegner tief steht.
 

LeZ

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Flick hat in der Regel auch nicht 4:3 gewonnen, sondern nach der Stabilisierung oft hoch gewonnen und wenig Tore kassiert. Aber er brauchte dafür ein Team was auf den Punkt funktioniert und bei dem alle an Bord und gesund sind. Mit einem Team wo jede Woche ne andere Formation spielen muss kam er dann nicht so zurecht, ist aber auch nicht ungewöhnlich. Ein System das von selbst spielt und funktioniert, gibt es nicht, außer "90 Minuten Ball wegbolzen und auf nen Standard hoffen". Das wird von den Zuschauern dann meist nicht so gut angenommen.
 

Solomo

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Was die Erfolgsquote betrifft - mit Flick hat man die CL gewonnen, insofern sehe ich ueberhaupt nicht wieso man mit einem 1:0 eher erfolgreich sein soll als mit einem 4:3.
Ernsthaft? 4:3 bedeutet in der Regel wildes Spiel, wenig Kontrolle, "hätte auch anders ausgehen können". Ich bin nun wirklich der letzte, der Flicks Erfolge mit Bayern klein reden will, aber ich glaube nicht, dass er den Erfolg reproduzieren könnte. Das war das Paradebeispiel von "richtiger Mann zur richtigen Zeit am richtigen Fleck". Im CL-Turnier hätte jedes Spiel auch anders ausgehen können. Natürlich war der Titel hoch verdient, aber der Gegner hatte in jeder Partie hochkarätige Torchancen. Selbst Barca hätte 2:1 oder 3:1 in Führung gehen können. Lyon hatte mehrere Hochkaräter, PSG auch.

Ein wildes Spiel spielt in der Regel dem schwächeren Team in die Karten, ein kontrolliertes dem stärkeren. 2013 hat man die CL in erster Linie gewonnen, weil man in Viertelfinale, Halbfinale und Finale ein einziges Gegentor gefangen hat und das war ein Elfer.

Ich bleibe dabei, so sehr ich Spektakel mag, taktischer Pragmatismus ist der deutlich planbarere Weg zum Erfolg und ich bin froh, dass Tuchel ihn geht.
 

Zapator

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Ernsthaft? 4:3 bedeutet in der Regel wildes Spiel, wenig Kontrolle, "hätte auch anders ausgehen können". Ich bin nun wirklich der letzte, der Flicks Erfolge mit Bayern klein reden will, aber ich glaube nicht, dass er den Erfolg reproduzieren könnte. Das war das Paradebeispiel von "richtiger Mann zur richtigen Zeit am richtigen Fleck". Im CL-Turnier hätte jedes Spiel auch anders ausgehen können. Natürlich war der Titel hoch verdient, aber der Gegner hatte in jeder Partie hochkarätige Torchancen. Selbst Barca hätte 2:1 oder 3:1 in Führung gehen können. Lyon hatte mehrere Hochkaräter, PSG auch.

Ein wildes Spiel spielt in der Regel dem schwächeren Team in die Karten, ein kontrolliertes dem stärkeren. 2013 hat man die CL in erster Linie gewonnen, weil man in Viertelfinale, Halbfinale und Finale ein einziges Gegentor gefangen hat und das war ein Elfer.

Ich bleibe dabei, so sehr ich Spektakel mag, taktischer Pragmatismus ist der deutlich planbarere Weg zum Erfolg und ich bin froh, dass Tuchel ihn geht.
Sehe ich komplett anders.
Je mehr Chancen es gibt auf beiden Seiten (und darauf laeuft es ja raus) desto wahrscheinlicher ist es, dass das bessere Team gewinnt.
Wenn das gute Team 2 Chancen mit 50% hat und das schlechte Team 1, ist es wahrscheinlicher dass die Schlechten gewinnen als wenn die guten 10 Chancen haben und die Schlechten 5.
Kannst du ChatGPT mal nachrechnen lassen.
In einem Spiel mit sehr defensiver Anlage spielen Standards eine noch hoehere Rolle (weil es schwieriger ist klare Chancen herauszuspielen), bei denen die Qualitaet wieder ganz anders verteilt ist wie insgesamt, was in der Regel auch den Underdogs in die Karten spielt.
 
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