Versteh ich nicht wie du das meinst.
Den Campus gibt es ja schon laenger, soll das heissen, dass
a) keine Spieler ganz nach oben gekommen sind weil die Trainer dort Luschen waren und die Ausbildung schlecht war?
b) die sehr guten Nachwuchsspieler keine Chancen bei den Profis bekamen und daher ihre Karrieren versaut wurden, weil sie soweit ich weiss ja auch in anderen Vereinen nicht gross rausgekommen sind?
Dass hoert sich so an als ob Mueller und Schweinsteiger mehr durch "Formen" als durch Talent ihre Erolge und ihren Status erreicht haetten.
Fuer mich sind beide genauso absolute Ausnahmetalente, nur dass sie halt nicht so krass auffaellig und spektakulaer sind.
Natuerlich gehoert es zu einer Karriere dazu, dass man gute Trainer und ein gutes Umfeld hat das einen foerdert, aber 10 Jahre bei Bayern spielst du nur wenn du ein absolutes Toptalent bist.
a) nicht nur die Trainer. Da gibts ja noch mehr, Konzept, Klima, Durchlässigkeit nach oben. Aber eben auch Trainer. Wer da so alles in den vergangen Jahren rumgeturnt ist, ist abenteuerlich. Das fängt ja spätestens bei der U15 an, eigentlich schon früher. Da holt man dann irgendwelche Sportstudenten, die auf 450 EUR Basis Talente formen sollen. Der U17 oder U19 Coach wundert sich dann, was er alles so zur Verfügung hat....
Alleine wenn man bedenkt, wie der Rassismusfall am Campus (nicht) aufgearbeitet wurde, zeigt ja auf, wie egal den Vereinsoberen der Campus war. Leider zählte da zum Schluß auch Gerland dazu, der jahrelang ein Glücksfall für den FCB war.
Und ja - Müller wurde geformt. Dem musste man vieles erst beibringen, weil er es (auch zum Teil heute nicht) nicht mitbringt. Schweinsteiger ebenso. Der hat zwar das Spiel schon früh besser verstanden als andere aber musste erst geformt werden (auch zu einem guten Teil außerhalb des Platzes, was ja dazu gehört und in den letzten Jahren schlichtweg nicht mehr statt fand).
Ich hab mich mal 2022 mit einem ehemaligen Bayernspieler/trainer unterhalten. Nicht weil ich in solchen Kreisen verkehre, sondern weil er zum selben Italiener (mittags) ging wie ich und man dann einfach das ein oder andere mal zufällig an einem Tisch saß. Der hat das auch so ungefähr gesehen. Heute gibt es Niemanden mehr, der die Jungs formt, der ihnen auch mal sagt, wie man sich außerhalb des Platzes aufführt. Die haben alle ihren Berater und vergessen vor lauter Geilheit auf eine vermeintlich sorgenfreies Profileben mit großen Autos, hübschen Frauen und ein bisschen Kicken das Elementare. Der hat mir erzählt, wie Gerland die alle gebetsmühlenartig wieder auf den Boden geholt hat. Und zugleich beklagt, dass es beim FCB so Jemanden nicht mehr gibt und zwischen den Zeilen konnte man hören, was er vom Campus hält. Nämlich nix.
Freund hat es sich auf die Fahnen geschrieben, dass zu ändern. Mit Maric und Gaydarov (U17) hat man den ersten Schritt gemacht, weitere werden folgen. Aber der Prozess wird Jahre dauern, das ist klar. Gar nicht klar bin ich noch mit der Personalie Halil Altiontop, der ja auch am Campus rum schwirrt. Ist das nur ein Name oder hat der mit Jugendarbeit wirklich was am Hut. Bin gespannt...
@le Tissier : ja Schweinsteiger war nie der Ausnahmekicker. Aber er war der Unterschiedspieler. Das Hirn der Mannschaft. Der hat das Spiel echt "gefühlt". Das fing ja schon in der Jugend an und setzte sich bei den Amas fort. Bei den Profis dauerte es, aber auch da war er letztendlich der, der das Team anführte und besser machte. Ohne dass er das Talent eines Lahm oder Alaba hatte, war er einer der wichtigsten Spieler. Aber auch ganz klar - hätte Van Gaal nicht erkannt, dass Schweinsteiger ein begnadeter Sechser ist, wäre seine Karriere wohl nie so verlaufen, wie sie verlaufen ist. Die Kombination Schweinsteiger/Martinez sucht bei dem FCB auch heute noch seines Gleichen. Das besten Sechser Duo was wir je hatten. Trotz Thiago. Trotz Bommel. Trotz Kimmich.