Man darf bei der ganzen Diskussion um „Sparen sparen sparen“ und trotzdem Toptransfers nicht vergessen, dass es eben nicht nur um nackte Ablösesummen geht. Ein 80- oder 100-Mio.-Transfer zieht ja oft ein Gesamtpaket nach sich, das über Vertragslaufzeit locker Richtung 150–200 Mio. geht, wenn man Gehalt, Handgeld, Beraterhonorare etc. einrechnet.
Deshalb finde ich es nachvollziehbar, dass Eberl den Fokus auf die Kaderkosten legt – nur wirkt es halt kommunikativ etwas unglücklich, wenn man intern so argumentiert und es dann öffentlich recht unklar formuliert. Genau da entsteht dann der Eindruck von Frust oder fehlender Professionalität.
Dass der Aufsichtsrat bei Transfers wie Tah oder Doué den Daumen senkt, macht es nicht einfacher. Wenn du sportlich Verantwortung tragen sollst, aber bei Schlüsselentscheidungen nicht mitentscheiden darfst, ist das ein klassischer Zielkonflikt. Am Ende bleibt das Gefühl: Bayern will eigentlich alles gleichzeitig – sparen, auf Topniveau mitmischen, Kader umbauen, Identität bewahren – nur dass dafür ein klarer, langfristiger Masterplan fehlt, den auch alle mittragen.
Im Moment wirken Eberl/Freund fast ein bisschen wie Feuerwehrmänner, die gleichzeitig das Haus umbauen sollen, während es noch brennt.