Freiheit für Asamoah, Strafe für Naki
Eine Geste, zwei Reaktionen: St.Pauli-Profi Naki deutete gegenüber Rostocker Fans das Halsabschneiden an - und bekam drei Spiele Sperre. Gleiches tat Schalke-Akteur Asamoah vor zwei Jahren gegen den BVB - er blieb unbehelligt. Der DFB spricht von fehlenden Beweismitteln.
...
Die Reaktion des DFB damals? Keine Sperre.
SPIEGEL ONLINE bat beim DFB um eine Stellungnahme zu dieser offensichtlichen Diskrepanz, wies auf das YouTube-Video hin, das die Aktion des Schalkers deutlich zeigt. Die Antwort aus Frankfurt: "Es lagen seinerzeit bei Herrn Asamoah keine ausreichenden Beweismittel wie etwa Fernsehaufzeichnungen vor, die ein Ermittlungsverfahren gerechtfertigt hätten." Schwer nachzuvollziehen; die Aufnahmen sind eindeutig dem TV-Sender Premiere, heute Sky, zuzuordnen, das "live" am oberen Bildrand unverkennbar.
Die Diskrepanz in der Handhabe beider Szenen wird durch ein Zitat des DFB-Präsidenten Theo Zwanziger noch verstärkt: "Dieses Verhalten eines jungen Spielers, der auch Nationalspieler ist, ist inakzeptabel", sagte er zum Fall Naki. "Man darf sich freuen, aber man freut sich nicht, indem man andere demütigt." Vor zwei Jahren war Zwanziger auch schon Präsident, eine Verurteilung der Aktion Asamoahs von ihm sucht man in den Archiven vergebens.
...