Der Serena-Thread


Francois

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Habe großen Respekt vor Serenas Leistung als Tennisspielerin. Sie hat das Optimum aus ihren Vorraussetzungen gemacht und war beeindruckend lange kompetitiv.

Finde auch wichtig die andere Seite zu erwähnen bei einem derartigen Abschied. Sie hat divenhaftes Verhalten auf eine neue Eskalationsstufe gebracht im Frauentennis. Weit unter der Gürtellinie angreifen von Schiedsrichtern, herumschreien, Linienrichter attackieren, Publikum anstacheln. Dazu und das halte ich für das problematischste: Dem Trend folgend sich immer wieder als Opfer von Rassismus präsentiert um ihr Verhalten und Niederlagen zu rechtfertigen. Menschen dabei sehr persönlich angegriffen und auch deren Karriere bewusst beschädigt. Der letzte Podcast wo sie zu Gast war hat diese völlige Realitätsferne wieder gezeigt.

Als Tennisspielerin ein absolutes Vorbild an Motivation und Trainingsfleiß die auch die Art zu spielen maßgeblich beeinflusst hat.

Finde es immer sehr schwierig Karrieren zu vergleichen. Momentan sehe ich sie recht klar nach Steffi Graf (die erreicht sie nicht) Nr.2, aber beschäftige mich damit vielleicht noch einmal intensiver.
 

sistahfan

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Nachdem mein Vorredner ja mal wieder die negativen Seiten hervorheben musste, kommen wir mal zurück zur anderen Seite.
sueddeutsche.de

Serena Williams hat Mauern eingerissen​

4. September 2022, 18:52 Uhr


Die ganz Großen im Sport, die Einmaligen, die Unvergesslichen definieren sich nicht über Titel - sondern darüber, wie sie eine Sportart geprägt haben. Siehe Serena Williams.
Kommentar von Jürgen Schmieder, New York


Wenn eine wie Serena Williams ihre Karriere beendet, dann beginnen die Titelzähler das Titelzählen: 37 Grand-Slam-Siege in Einzel und Doppel, vier Mal Olympia-Gold, 319 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. 94 Millionen Dollar Karriere-Preisgeld, Williams ist die bestbezahlte Sportlerin der Geschichte. In New York überall, in Rooftop-Bars oder U-Bahn-Schächten: Leute in Serena-Shirts mit der Aufschrift Goat. Greatest of all Time. So hört Williams auf: als Beste der Geschichte.

Was Titelzähler oft vergessen, und weshalb diese Goat-Debatten Blödsinn sind: Die ganz Großen einer Disziplin, die Einmaligen, die Unvergesslichen definieren sich nicht über Titel, sondern darüber, wie sie eine Sportart geprägt haben - auf und neben dem Platz. Rekorde und Pokale nimmt man mit. Unvergessen wird man durch Dinge, die man zurücklässt.

Es mag verrückt klingen, aber was Williams zurück lässt: Normalität.

Williams war nicht die Erste, die gegen Rassismus im Tennis gekämpft hat, es gab vor ihr Althea Gibson und Arthur Ashe; beide sind mit Statuen auf der Tennisanlage in Flushing Meadows verewigt, die übrigens Billie Jean King Tennis Center heißt - benannt nach der Bekämpferin toxischer, weißer Maskulinität in diesem Sport. Und es gab vor Williams Grand-Slam-Sieger-Mamis wie Evonne Goolagong Cawley oder Kim Clijsters.


Williams' kraftvolle, energieraubende Spielweise ist heutzutage die Norm im Tennis​

Das Vermächtnis von Williams besteht darin, dass sie Missstände sichtbarer gemacht hat, weil sie sich ganz bewusst vor verstaubte Hintergründe gestellt und gebrüllt hat: Stopp, von nun an läuft das anders; im Tennis, in der Gesellschaft - ihr stellt euch besser mal drauf ein!

Einige Zahlen, damit das nicht alles zu gefühlig klingt: gleiches Preisgeld für Frauen und Männer bei allen Grand-Slam-Turnieren seit 2007, nach einer unnachgiebigen Initiative von Venus Williams, unterstützt von Serena. Bei den US Open 2016 war laut US-Verband ein Viertel aller Besucher dunkelhäutig. Ein Jahr später, als sie wegen Babypause fehlte, fiel der Anteil um zehn Prozent; in diesem Jahr sollen es 30 Prozent sein, auch wegen Coco Gauff, die Williams' Nachfolgerin sein soll. Apropos: Derzeit sind zehn der 30 höchstrangierten Amerikanerinnen nicht-hellhäutig - Serena (Platz 413 der Rangliste) und Venus (1504) sind da noch nicht mal dabei.

Williams hat Mauern eingerissen, die bereits gebröckelt haben; und es ist auch wichtig, wie sie das getan hat: ohne Rücksicht auf Verluste. Die kraftvolle, energieraubende Spielweise ist heutzutage die Norm im Tennis. Oder das Verhalten auf dem Platz, das oft kritisiert wurde wegen - ja, weswegen eigentlich außer wegen einer Macho-Vorstellung davon, wie sich eine Frau zu benehmen hat?

Wenn ein Mann martialisch jubelte, fluchte, pöbelte, Rackets demolierte, dann hieß es oft, wie toll es sei, dass er Emotionen zeige. Die Reaktionen auf exakt das gleiche Verhalten bei Frauen waren so töricht, dass sie hier nicht wiederholt werden sollen. Durch Williams' Einsatz wurde es zur Normalität, dass jemand nicht im Tennisröckchen auflaufen und sich beim Seitenwechsel zwischen die Beine filmen lassen muss (auch wenn es diese Unart mitunter immer noch gibt) - sondern: Superhelden-Anzug, geballte Faust, herausgebrüllte Wut.

Goat ist der falsche Begriff für Williams, weil man darüber immer debattieren kann. Passender wäre: Wegbereiterin.
 

Morilla

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Habe großen Respekt vor Serenas Leistung als Tennisspielerin. Sie hat das Optimum aus ihren Vorraussetzungen gemacht und war beeindruckend lange kompetitiv.

Finde auch wichtig die andere Seite zu erwähnen bei einem derartigen Abschied. Sie hat divenhaftes Verhalten auf eine neue Eskalationsstufe gebracht im Frauentennis. Weit unter der Gürtellinie angreifen von Schiedsrichtern, herumschreien, Linienrichter attackieren, Publikum anstacheln. Dazu und das halte ich für das problematischste: Dem Trend folgend sich immer wieder als Opfer von Rassismus präsentiert um ihr Verhalten und Niederlagen zu rechtfertigen. Menschen dabei sehr persönlich angegriffen und auch deren Karriere bewusst beschädigt. Der letzte Podcast wo sie zu Gast war hat diese völlige Realitätsferne wieder gezeigt.

Als Tennisspielerin ein absolutes Vorbild an Motivation und Trainingsfleiß die auch die Art zu spielen maßgeblich beeinflusst hat.

Finde es immer sehr schwierig Karrieren zu vergleichen. Momentan sehe ich sie recht klar nach Steffi Graf (die erreicht sie nicht) Nr.2, aber beschäftige mich damit vielleicht noch einmal intensiver.

Der letzte Absatz ist natürlich absoluter Unsinn.
 

Micha38

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Der letzte Absatz ist natürlich absoluter Unsinn.

Warum Unsinn? Entweder lässt man andere Faktoren (nicht nur die sportlichen) zu und dann kann schon zu anderen Ergebnissen kommen, oder man nimmt z. B. einfach die Anzahl der GS Titel. Da steht Williams vor Graf, aber sind halt auch nur die Plätze 2 und 3 in der Statistik.

Ich finde schon, dass nicht alleine sportliche Zahlen für eine Bewertung sorgen sollten. ABER man kann verschiedene Zeiten nur schwer vergleichen und fair schon mal gar nicht. Trainingsmethoden usw. Ernährungswissenschaft usw. ...........Es kann immer nur im die "Besten" seiner Zeit gehen. Nie All Time. Letzteres ist zu stark von persönlichen Vorlieben und wie wichtig jeder unterschiedliche Faktoren (Sportliche Siege abseits GS, Verhalten, Konkurrenz seiner Zeit usw.) wertet abhängig und hat daher fast null Aussagekraft.

Aber auf die besten Fünf einer Dekade kann man sich dann schon eher einigen.

Federer; Nadal und Djokovic hatten lange Jahre kaum Konkurrenz oder diese waren in ihrer Prime verletzt wie Wawrinka, del Potro und Murray. Die hätten schon noch den ein oder anderen GS-Titel holen können und die anderen hätten zwangsläufig weniger. Zu anderen Zeiten gab es zwei Handvoll Spieler welche man einen GS-Titel ernsthaft zutrauen konnte bzw. schon mehrere hatten.

Wie möchte man da fair vergleichen? Ich denke dies ist fast nur innerhalb einer oder anderthalb Dekaden möglich.
 

sistahfan

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Warum das Verhalten außerhalb des Platzes bei der Frage nach der größten aller Zeiten eine Rolle spielen soll, ist auch eher schleierhaft. Das ist wohl eher wichtig bei der Wahl zur beliebtesten Spielerin des Jahres.
 

sistahfan

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Wow! Venus hat tatsächlich wieder gespielt. :eek: Und Serena saß sogar auf der Tribüne. :eek: Und das noch nicht mals weit weg von hier in Nederland. :eek::eek:
Es ist eine gute und eine schlechte Nachricht gleichzeitig. Sie hat wieder gespielt, aber hat auch sofort verloren. Aber eigentlich ist es eine positive Nachricht. Denn wenn sie mal wenigstens zwei Monate lang verletzungsfrei bleibt macht das einen großen Abschied für Venus möglich. (y)
 
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sistahfan

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VENUS vs Giorgi 7-6 (7-5), 4-6, 7-6 (8-6)!!!!! :jubel::eek::beten:
Wahnsinn! Vor zwei Wochen hätte ich noch gesagt, das Venus kein WTA-Match mehr spielen wird, geschweige denn eines gewinnt.
 

sistahfan

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So, hier der Programmtipp:
"Venus & Serena
Aus dem Ghetto nach Wimbledon"
läuft morgen Abend 21.45 Uhr auf Arte.
 
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