Der Videobeweis-Diskussionsthread


Giko

ELIL
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Wie der Titel sagt, hat der DFB sich erfolgreich bei der Fifa für die Testphase beworben.

Das ganze kommt bei spielentscheidenden Szenen zum Einsatz. Diese wurden als Tore, strittige Szenen in Bezug auf Elfmeter, rote Karten, Tätlichkeiten die vom Schiedsrichter nicht gesehen wurden und Karten für den falschen Spieler definiert.

Das ganze wird in zwei Phasen eingeführt.
Ab 16/17 wird das ganze bei drei Partien pro Spieltag statt finden. Zuerst aber noch offline, also ohne Kommunikation zwischen Videoschiri und dem Offiziellen auf dem Feld. Dementsprechend hat es erst mal noch keinen Einfluss auf das Spielgeschehen.

Richtiges geht es dann 17/18. Da wird das ganze bei allen 9 Partien samt Kommunikation statt finden.

Für mich sind das richtig gute Neuigkeiten. Ich sehe nicht, wie das ganze negative Auswirkungen haben kann, dementsprechend rechne ich fest damit, dass das ganze dann zeitnah fest installiert wird.

Hier noch kurz ein kurzer Artikel vom Kicker dazu :

http://www.kicker.de/news/fussball/...otphase-videobeweis_dfl-erhaelt-zuschlag.html


Außer in Deutschland wird das ganze wohl auch noch in Australien, Brasilien, Niederlande, Portugal und den USA getestet.
 

sefant77

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Bei engen Abseitsentscheidungen dürfte der Linienrichter dann wohl prinzipiell die Fahne unten lassen..ein irreguläres Tor kann korrigiert werden, fälschlicherweise abgepfiffene Spielzüge nicht...
 

Giko

ELIL
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Was auch gut so ist und es heißt ja eh "Im Zweifelsfall für den Angreifer".
 

sefant77

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Klar, aber womöglich wird das auch "Uh, habe ihn ganz knapp abseits gesehen, aber besser mal laufen lassen".

Aber allgemein natürlich gut und überfällig.
 

liberalmente

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Sehr gute Entwicklung. Mir gefällt auch, wie das ausgestaltet ist:

aus dem Kicker Link von Giko schrieb:
Fakt ist, "dass weiterhin die Entscheidungen der Schiedsrichter diskutiert werden, weil wir nur eine geringe Anzahl von ihnen auf den Prüfstand stellen werden", meinte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud im kicker-Interview (Montagsausgabe) und führte dazu aus: "Es geht nur um spielentscheidende Szenen: Tore, Situationen im Strafraum, die zu einem Strafstoß führen können, Rote Karten, Tätlichkeiten, die der Schiedsrichter nicht gesehen hat, und Karten, die dem falschen Spieler gezeigt wurden."

Ich bin generell der Meinung, je mehr Entscheidungen überprüft werden, desto besser. Aber das ist ein sehr guter Start. Dass man die Traditionalisten, die der Meinung sind, je mehr Fehlentscheidungen man beim Friseur diskutieren kann, desto besser :rolleyes:, rhetorisch beschwichtigt ist aus politischen Gründen schon OK.

Wenn sich das ganze bewährt, und mMn wird es das ganz sicher, weil es auf diese Art eben wenig bis keine Zeitverzögerung gibt, aber deutlich mehr Gerechtigkeit kann man es ja auch, wie man es gerade will, erweitern. Der Status quo wird jedenfalls extrem verbessert.

Und ja, eine Saison Testphase... ich bin ja für "je früher desto besser", aber ich kann schon verstehen, dass sich das erstmal einspielen muss. Solange man dann 17/18 so weit ist ist letztlich alles gut.


Bin im Allgemeinen echt positiv überrascht welches Momentum das Thema aufgenommen hat. Ich hätte das vor 3, 4, 5 Jahren nicht für möglich gehalten. Schön dass der Fußball mit der Zeit geht, denn ansonsten wirst du mit der Zeit gegangen. Ist einfach so.
 

skyw@lker

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Gibt es hier keinen Schirithread?

Manuel Gräfe hat ein aus meiner Sicht unfassbar offenes Interview gegeben. Ich hatte ja bei Schiris immer das Gefühl, dass vieles hintern Berg gehalten wird und fand die öffentlichen Aussagen deshalb immer nur mäßig spannend. Die Aussagen Gräfes mit der Kritik an Zwayer, Fahndel und Krug sind da wirklich ein Meilenstein. Wenn man sieht wie respektvoll er über andere Kollegen spricht, denk ich mal schon, dass Zwayer ziemlich isoliert innerhalb der Szene ist.

https://www.11freunde.de/interview/was-schiedsrichter-manuel-graefe-von-seinen-kollegen-denkt


Unabhängig davon wie man die Aussagen bewertet, sehr lesenswert.
 

Wurzelsepp

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Noch zum Videobeweis:

In der aktuellen Form (man merkt nicht viel davon, ausser der Schiri hält sich eine Hand ans Ohr) finde ich ihn gut, nützlich und sehr durchdacht.
Etwas stört mich aber: Situationen abseits des Balles werden zu stark geahndet: Bestes Beispiel für mich der Elfer von Lewandowski: Ja, er wurde gehalten, ja, reglemtarisch ist das ein Foul und ja, der Elfer war korrekt so, aber: Lewandowski kommt im Leben nie und nimmer an den Ball, das ist in meinen Augen unmöglich, und würde ohne Videobeweis auch kaum ein Schiri je pfeifen. Darum würde ich persönlich dort nicht einen Elfer geben, sondern weiterlaufen lassen und dem Sünder anschliessend zwingend die gelbe Karte zeigen.
Logisch ist das eigentlich eine Regeländerung, aber Fouls abseits des Spielgeschehens (und das war es in meinen Augen, muss aber nicht jeder so sehen) muss man eigentlich nicht mit einem Elfer bestrafen, gelb sollte dafür reichen...
 

nbatibo

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In der aktuellen Form (man merkt nicht viel davon, ausser der Schiri hält sich eine Hand ans Ohr) finde ich ihn gut, nützlich und sehr durchdacht.

Unterschreibe ich zu 100% :thumb:

Die Lewandowski-Szene ist für mich ebenfalls noch im Rahmen, sieht das ein Schiri im Augenwinkel, würde man sowas mMn auch pfeifen und es bleibt halt eben ein Foul - ob "off the Ball" oder nicht. Auch die kleinen technischen Probleme sind zum aktuellen Zeitpunkt noch in Ordnung, es ist ein komplexes und neues System, da lass ich Startschwierigkeiten noch durchgehen, vor allem in der Premierensaison. Mit zunehmender Nutzung, sollte das aber selbstverständlich nicht allzu häufig vorkommen.

Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat, war die Aktion von Gomez - Sitzblockade für eine völlig belanglose Aktion, bis es der Schiri überprüft hat. Das wäre mMn der falsche Weg, wenn plötzlich die Spieler durch ihr Verhalten jede Aktion anprangern und die Schiri's permanent nachgeben bzw. die Aktionen prüfen lassen. Das wird mMn die Hauptaufgabe der Schiedsrichter bzw. "Video-Schiedsrichter" sein, wirklich nur dann zu prüfen, wenn es notwendig ist...

Ansonsten gefällt mir der "Videobeweis" bisher erstaunlich gut. Sachliche, zügige und bisher korrekte Aufarbeitung, da hat der Konfed-Cup im Vorfeld einige abschreckende Beispiele geliefert und sicher auch für Skepsis gesorgt, die sich - zumindest bei mir - am ersten Bundesliga-Wochenende zunächst zerschlagen hat...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tony Jaa

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Gibt es hier keinen Schirithread?

Manuel Gräfe hat ein aus meiner Sicht unfassbar offenes Interview gegeben. Ich hatte ja bei Schiris immer das Gefühl, dass vieles hintern Berg gehalten wird und fand die öffentlichen Aussagen deshalb immer nur mäßig spannend. Die Aussagen Gräfes mit der Kritik an Zwayer, Fahndel und Krug sind da wirklich ein Meilenstein. Wenn man sieht wie respektvoll er über andere Kollegen spricht, denk ich mal schon, dass Zwayer ziemlich isoliert innerhalb der Szene ist.

https://www.11freunde.de/interview/was-schiedsrichter-manuel-graefe-von-seinen-kollegen-denkt


Unabhängig davon wie man die Aussagen bewertet, sehr lesenswert.


Das Gegenteil ist der Fall. Gräfe selbst ist ziemlicher Außenseiter, und gilt auch in Kollegenkreisen als sehr arrogant, aber auch als sehr guter Schiri.
Die Geschichte mit Zwayer ist aber natürlich ein Skandal. Unabhängig davon, dass ich ihn nicht für so gut halte wie er gemacht wird, ist es schon unglaublich, dass ein Schiedsrichter eine durchgeführte Bestechung überleben kann. Kempter hat zwar gelogen, aber nichts verschoben und der wurde völlig verbannt.
Ansonsten ist das alles Vetternwirtschaft. Ein neu aufgestiegener BuLi-Schiri ist 2 Jahre älter als angegeben, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.
 

L-james

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Etwas stört mich aber: Situationen abseits des Balles werden zu stark geahndet: Bestes Beispiel für mich der Elfer von Lewandowski: Ja, er wurde gehalten, ja, reglemtarisch ist das ein Foul und ja, der Elfer war korrekt so, aber: Lewandowski kommt im Leben nie und nimmer an den Ball, das ist in meinen Augen unmöglich, und würde ohne Videobeweis auch kaum ein Schiri je pfeifen. Darum würde ich persönlich dort nicht einen Elfer geben, sondern weiterlaufen lassen und dem Sünder anschliessend zwingend die gelbe Karte zeigen.
Logisch ist das eigentlich eine Regeländerung, aber Fouls abseits des Spielgeschehens (und das war es in meinen Augen, muss aber nicht jeder so sehen) muss man eigentlich nicht mit einem Elfer bestrafen, gelb sollte dafür reichen...

Nö die Aktion von Aragnuiz ist total unnötig und bescheuert, finde es gut dass so ein Unding bestraft wird. Wenn durch den Videobeweis sowas bestraft wird, dann bin ich mal gespannt wieviele noch so eine brainfart-Aktion bringen.
 

Solomo

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Nö die Aktion von Aragnuiz ist total unnötig und bescheuert, finde es gut dass so ein Unding bestraft wird. Wenn durch den Videobeweis sowas bestraft wird, dann bin ich mal gespannt wieviele noch so eine brainfart-Aktion bringen.
:thumb: Ich finde auch die Aussage "wenn das gepfiffen wird, gibt es in jedem Spiel 5 Elfer!" daneben. Das Problem sind nicht die 5 Elfer, sondern, dass ziehen und klammern im Strafraum einfach geduldet wird. Ein paar Elfer dieser Kategorie und solche Aktionen dürften weniger werden. Dann gibt es halt bei Ecken öfter mal Elfer, wenn wieder einer meint, den Ringer geben zu müssen. Habe ich kein Problem mit. Bei anderen Regeländerungen hat man gesehen, dass die Spieler sich sehr wohl anpassen.
 

VvJ-Ente

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Das Gegenteil ist der Fall. Gräfe selbst ist ziemlicher Außenseiter, und gilt auch in Kollegenkreisen als sehr arrogant, aber auch als sehr guter Schiri.
Er war halt nie geil auf Aufstiege und hat sich an die Oberbosse rangewanzt, sondern hat gesagt "Entweder meine Leistung reicht oder halt nicht" und das lässt er ab und zu raushängen.

Was das Interview angeht, sollte man das unbedingt im Orginal lesen: http://www.tagesspiegel.de/sport/bu...-nach-gusto-nicht-nach-leistung/20211174.html

Gestern ist nämlich schon das erste Portal mit einem "Bericht" online gewesen, Manuel Gräfe hätte Krug und Fandel Korruption vorgeworfen, was definitiv nicht stimmt. Aber trotzdem wird er einige Aussagen vorher mit Lutz Fröhlich abgesprochen haben.
 

Big d

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Ich finde den Videobeweis gut, wenn es die technik gibt sollte man sie nutzen.

Das das folgen hat bezüglich der regelauslegung ist aber auch klar, kleinere rangeleien die früher durchgingen müssen natürlich bei strenger Auslegung geahndet werden.

Wie man das löst muss man halt sehen, man könnte bestimmte Situationen nicht “reviewable“ machen.

Andererseits ist es auch nicht schlecht wenn diese nickeligkeiten abseits des balles wie ellbogen beim kopfball oder rangeln vor der ecke mal eingedämmt werden.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
In einem Artikel über den Videobeweis und Fangesänge ("Ihr macht unser Spiel kaputt") beim Spiel Dortmund gegen Köln bin ich auf folgende interessanten Zahlen gestossen.

Die Offlinetests der Vorsaison hatten zu der Prognose geführt, dass der Videoassistent ungefähr in zwei Situationen pro Spieltag eingreifen würde, eben nur bei ganz klaren Fehlern, die keine Diskussionsspielräume lassen. Nun wird aber ungefähr zweimal pro Spiel eingegriffen,

Ich sehe gerade Kalle und/Seifert bildlich vor mir mit demnächst wohl folgender Aussage:

Seifert & Kalle schrieb:
Da liegt ein enormes finanzielles Werbeptontial brach das wir unbedingt nutzen müssen um international konkurrenzfähig zu bleiben.

;)
 

Devil

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Die sorge von uli hoeness , dass es mit dem videoschiri nix mehr zu diskutieren geben würde, scheint jedenfalls absolut unberechtigt gewesen zu sein...
 

The_Fan

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Die sorge von uli hoeness , dass es mit dem videoschiri nix mehr zu diskutieren geben würde, scheint jedenfalls absolut unberechtigt gewesen zu sein...

Ja, vor allem deshalb, weil die Videoschiedsrichter Angst davor haben, dass ein Hoeneß anfängt, über sie zu diskutieren.

Dann lassen sie lieber einen Heidel über sich diskutieren.

Vielleicht wäre es wirklich besser, den Namen des Videoschiris nicht mehr zu veröffentlichen.
Damit sie keine Angst mehr davor haben, dass sich ein Hoeneß oder ein Rummenigge auf sie stürzen.
Dass vor denen gekuscht wird, ist ja leider nichts Neues.
 

Apollo Schwabing

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Wurzelsepp

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Was ich ändern würde: Warum zeigt man die strittige Szene, die der Videoschiri und der Schiri sich anschauen, nicht auch auf der Stadionleinwand?? Dann sieht nämlich JEDER (der es sehen will und die Regeln kennt), worum es geht und warum der Entscheid so ist, wie er ist... zu Hause sieht es jeder in der Glotze, der Schiri sieht es, warum sollen es ausgerechnet die Zuschauer im Stadion nicht sehen. So würde mMn die Akzeptanz für den Videoschiri gerade auch im Publikum steigen und man sähe tatsächlich auch, worum es geht.
 

le freaque

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So weit ich weiß, möchte die DFL das auch, aber der "technische Dienstleister", also die Firma, von der das Konzept stammt, kriegt es angeblich nicht hin, das umzusetzen. Zumindest bis jetzt. Man müsste dann natürlich meistens mehrere Perspektiven einspielem, um nachzuvollziehen, wie die Herren aus Köln zu ihrer Entscheidungsfindung kamen. Wobei ich mich frage, wo das Problem ist, denn der SR kann es sich ja auch auf dem Monitor am Spielfeldrand anschauen. Natürlich ist das ein anderes Signal, bzw eine andere Quelle, als das normale Fernsehbild, das die anderen Einblendungen während des Spiels einspeist, aber das sollte doch machbar sein.
 

liberalmente

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Guter Punkt, Wurzelsepp. Ich hoffe, dass die Fernsehsender da auch langsam mal anfangen, früher die Wiederholung zu zeigen. Im Moment zeigt man gerne ausführlich den SR, wie er seine Hand am Ohr hat. Finde ich eher so semi spannend. Gleichzeitig ist es extrem spannend, was denn nun wirklich passiert ist, denn das wird ja gerade überprüft. Ich bin da immer ziemlich nervös. ;)
 
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