Sehe ich auch so. Kritik ist richtig und wichtig, aber das Ausmaß steht in keinem Verhältnis zu den anderen Veranstaltungen. Heute wurde im ZDF gefühlt fünf Minuten über Fußball geredet, der Rest war Katar und Fifa Kritik. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass dies bei den Veranstaltungen in Russland oder China in diesem Ausmaß auch nur ansatzweise der Fall war.
Zu Beginn und im Vorfeld von Peking wurde auch exzessiv darüber berichtet, es gab Reportagen über Anlagen, die Umgebung etc. Es gab den Fall peng und das Vorgehen von dem IOC Präsidenten.
Auch Diskussionen über Boykott gab es in praktisch allen Zeitungen.
Weshalb ist es in Katar noch mal krasser (zumindest gefühlt)
Im Gegensatz zu Peking ist Katar eine Entwicklung zum extremen Kommerz hin, die Fussball als Sportart im gesamten betrifft und eben viele das Gefühl haben, dass es der eine Schritt zu weit war.
Katar war eben nur möglich, weil es im Fussball schon viele Zwischenschritte gegeben hat, die dieses Event so erst ermöglichten. Eine WM 1990 in Katar wäre undenkbar gewesen.
Der Fussball hat sich halt in den letzten Jahren immer exzessiver "verkauft". Das stört eben viele.
Wohingegen Olympia auch gekauft wurde, aber das viel viel weniger mit den Sportarten⁶ an sich zu tun hat. Viele Sportler bei Olympia verkaufen "sich und ihre Sportart" nicht so wie es der Fussball tut. Daher versteht man dort eben eher, dass die Sportler sich ihre Chance nicht entgehen lassen wollen, weil das meist ihre einzige Chance in 4 Jahren auf Ruhm ist (und vielleicht ein bisschen Geld).
Edit: Und hinzu kommt eben noch, dass es zumindest für die Weltöffentlichkeit sichtbar nicht so viele Tote gab, die direkt mit der Errichtung der Sportstätten an sich zusammenhängen.