Wir sollten nicht so selbstsüchtig sein! Ist es nicht generell ein Problem, daß in Deutschland primär, ja was sage ich, hauptsächlich an den Fußballnachwuchs gedacht wird? Was ist mit Basketball? Nowitzki reißt sich jahrelang für den DBB den Arsch auf und landet bei der Wahl des Sportler des Jahres hinter irgendeinem Radfahrerfuzzi!
Schaut Euch mal den deutschen Nachwuchs im Basketball an!
Da kommt gar nix nach!
Der Verweis auf schlechtere Zeiten ändert ja nichts daran, daß es heute trotzdem ziemlich mies aussieht. Die meisten Leute hier (die man getrost als Fachleute bezeichnen kann) trauen dem deutschen Nachwuchs höchstens Erfolge auf europäischer Ebene zu, und das ist traurig. Die Feststellung, Deutschland sei keine Boxnation, mag im Grunde stimmen, aber ich glaube nicht, daß das auf Dauer über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
Ich glaube eher, daß bestimmte Sportphänomene auf die (kurzfristige) Popularität und den Erfolg einer Sportart einwirken; aber selbst das ist noch lange keine Garantie für langfristigen Erfolg; man nehme die großen deutschen Sportarten der letzten zwanzig bis dreißig Jahre: Trotz Becker, Stich und Graf gibt es heutzutage kaum noch deutsche Spitzentennisspieler; der WM-Erfolg der Fußballer von 1990 konnte die Krise der Elf in den letzten zehn Jahren ebenso wenig vermeiden, wie die Bombenleistung der Skispringer um 2000 rum den Absturz in den letzten Jahren nicht verhindern konnten. Im Fußball hat man die Ursachen erkannt und die Nachwuchsarbeit grundlegend reformiert: und siehe da, plötzlich gibt es wieder deutsche Talente (Gomez, Kroos, Podolski, Schweinsteiger, Neuer, Adler, Fromlowitz usw.).
Vielleicht leidet das Boxen hierzulande unter ähnlichen Problemen und Versäumnissen, was die Nachwuchsförderung betrifft.
Die werden sich freuen, das ihre Kiddies nicht mehr so verweichlicht sind...
Ja aber es wäre falsch wenn die Eltern zu den Kindern sagen:" Du gehst jetzt in den Boxverein, hörst du!?" Die Kinder müssen schon von alleine darauf kommen dass sie boxen wollen und ich denke man muss Wege finden ihnen das Boxen schmackhaft zu machen, da wäre boxen im Schulsport eine gute Idee.
Das Problem liegt im Einheitsbrei, der im Amateurboxen praktiziert wird - somit ist keine individuelle Entwicklung der jewiligen Sportler möglich...ich denke mal, dass turn-over oder timeout4u das etwas detaillierter zu beschreiben...
und wenn was passiert ? - keine schule hängt sich freiwillig eine klage von den eltern an die backe.
Eben.
Und was ist mit Kindern, die keinen Bock aufs Boxen haben? Banksitzen? Zum Boxen zwingen? Also Kampfsport im Schulsport ist fuer mich nun wirklich nicht erstrebenswert.
die bildungspolitik in deutschland ist viel zu schwerfällig und in jedem land anders. eh die kultusminister in jedem bundesland übers boxen o.ä. im schulsport nachgedacht haben, vergehen jahrzehnte.
So etwas wie Wahlpflicht kennt Ihr wohl nicht...
Klar, Deutsch, Mathe, Englisch und eben Boxen.
Ich weiss nicht an welcher Schule du gewesen bist. An meiner Schule hatten wir im Sportbereich Personal und Schueler fuer Turnen, LA, Fussball und Volleyball.
Und warum sollte man dann gerade Kampfsport hinzufuegen?
Und warum sollte man dann gerade Kampfsport hinzufuegen?
Also jetzt den Schulen die Schuld zu geben am Nachwuchsmangel des Boxsports ist ein wenig einfach. Die Schulen sind ja nicht für alles verantwortlich.
Und selbst wenn es Schulsport wäre würde wohl kaum Nachwuchs entstehen. Während meiner Schulzeit wurde fast nur Volleyball oder Basketball gespielt, aber im Verien ist keiner von uns gelandet.
Das größte Problem ist meiner Meinung nach die Trennung zwischen Amateur und Profiverband. Beide arbeiten eher gegeneinander und nicht miteinander.
Der Trend geht da dazu über, dass Sauerland und Kohl ihre Boxer jetzt schon mit 18 ins Profilager holen.
So fallen einmal die Erfolge weg im Amateurbereich und damit auch die finazielle Förderung durch den Staat. Ich finde Sauerland und Kohl müssten hier Schadensersatz leisten, so eine Art Ausbildungsentschädigung wie bei Fußball wäre nicht verkehrt. Es kann ja nicht sein, dass die beiden größten Profiteuere des Amateursports keine wirkliche Unterstützung leisten und sich mit Peanuts aus der verantwortung stehlen.
Ein gewaltiges Problem ist auch, dass bestimmt 50 % der jungen Boxer überhaupt keine Chance haben für Deutschland als Amateure Titel zu sammeln. Da man ja Nachwuchs aus privaten Gyms nicht nominiert. Obwohl Trainer wie Guedes, Barakat, Pelk und Pokowietz sicherlich nicht schlechter sind als einige Stützpunkttrainer und den Staat nicht einen Cent kosten. Wenn man so viel Potenzial einfach nicht beachtet ist man selber schuld.
Was man mit ein paar Reformen und überschaubaren Mittel ereichen kann zeigt uns ja England. Hier wurde der Boxsport komplett überholt und jetzt steigen seit Jahren die Zahlen der jungen Boxer an und erste Erfolge sind ja bereits zu erkennen.
Da es ja einen Thread über das deutsche Schwergewicht gibt, wäre es ja auch interessant einen Thread zu haben für alle anderen Boxer in Deutschland.
Hier ein paar News:
-Kevin Wieding http://www.boxrec.com/list_bouts.php?human_id=14566&cat=boxer
und Thomas Lesnik http://www.boxrec.com/list_bouts.php?human_id=14564&cat=boxer
geben ihr Comeback beide werden vom Wiking Boxteam vorbereitet.
- Robert Rolle hat seien Trainer gewechselt. Er wird jetzt von Oktay Urkal trainiert.
- Michel Trabant ist wieder ins Training gestartet. Ob es noch Sinn macht nach seinen letzten kämpfe ist eine andere Frage.