Kommende Woche startet nicht nur das erste GS des Jahres, sondern auch das erste Challenger des Jahres auf deutschem Boden. Im Turniermagazin kommen auch die anderen Turnierdirektoren zu Wort. Folgende weitere Challenger gibt es.
Merbusch
Das Cittadino Challenger existiert seit 2013. Damals begann man mit einem Preisgeld von 30.000 + H und vergab 80 Punkte für den Sieger bis 2016 stieg das Preisgeld auf 42.500 ohne H für 80 Punkte. Im kommenden Jahr muss man 64.000 Euro ohne oder 43.000+ H aufbringen um 80 Punkte vergeben zu können.
Über 6.000 Zuschauer kamen im vergangenen Jahr, allein über 1.000 verfolgten den Sieg von Flo Mayer am finalen Sonntag.
Heilbronn
Das neue Challenger in Heilbronn existiert seit 2014 unter Turnierdirektor Cebici. Vorher gab es in Heilbronn lange ein großes Challenger in der Halle, welches 2014 ein letztes mal ausgetragen wurde. Der neue Neckarcup 2015 auf 90 und 2016 auf 100 Punkte und 64.000+ H. Etwa 7.000 Zuschauer verfolgten im vergangenen Jahr die Spiele. Für 100 Punkte muss man in diesem Jahr 85.000 + H aufbringen.
Eckental
Der Watertechnology Cup existiert bereits seit 1997. Das Turnier stand schon ein paar mal auf der Kippe, konnte sich bisher aber immer retten. Auch im beschaulichen Eckental 1.200 Einwohner werden 80 Punkte vergeben. Im vergangenen Jahr konnte Turnierdirektor Slany 8.560 Zuschauer im Herbst in der Halle begrüßen.
Marburg und Fürth
Zu Marburg stehen oben bereits ein paar Zahlen und zu Fürth stand nichts im Magazin noch konnte ich auf die schnelle etwas interessantes ergoogeln.
Beide Veranstaltungen finden auf Sand statt und gehörten der 90 CH Kategorie an. Marburg hat seinen Platz Ende Juni direkt vor dem Braunschweiger Challenger und Fürth findet bereits im Mai statt.
Braunschweig
Die Sparkassen Open sind das Aushängeschild unter den deutschen Challenger. Mit 125 Punkten wird die maximale Punktzahl für ein Challenger vergeben. Im vergangenen Jahr wurde Braunschweig zum wiederholten mal zum Challenger des Jahres gewählt. Jährlich kommen zwischen 30.000 und 32.000 Zuschauer. Diese große Zahl lässt sich nur mit dem erfolgreichen Konzept Tennis meets Nightlife erklären. Sprich am Tage Tennis und wenn es dunkel wird ein Konzert oder in WM oder EM Jahren auch Fussball auf der großen Leinwand.
Es wurde bereits angekündigt, dass man weiterhin in der höchsten Challenger Kategorie bleiben will. Entsprechend muss das Preisgeld von 106.500 + H auf 127.000+ H steigen.
Bevor das erste Challenger in Deutschland 2018 startet, schauen wir nochmal auf die Challenger 2017. Fürth fand in 2017 leider nicht mehr statt, dafür gab es mit Koblenz und Ismaning gleich 2 neue Veranstaltung, welche die deutsche Turnierlandschaft aufpolierten.
Koblenz 43.000 +H
Das Challenger konnte eine gelungene Premiere feiern. 9.000 Zuschauer pilgerten während der ersten Woche der AO nach Koblenz. Wenn man auch mal den einen oder anderen top 100 Spieler begrüßen will, dann muss man den Termin wechseln und das Preisgeld erhöhen. So ist man mit 80 Weltranglisten Punkten für das Sieger als einziges Challenger in dieser Woche zwar ohne Konkurrenz, aber es kann natürlich keiner teilnehmen, der im Hauptfeld der AO steht, selbst bei den Leuten im Quali Finale bekommt man aufgrund der räumlichen Entfernung ein Problem. Auf der Turnierseite werden folgende Zahlen für Challenger veröffentlicht.
Livestream Zuschauer : 120.000
ATP Livescore Seitenaufrufe: 750.000
ATP Livescore aktive Nutzer: 45.000
FACEBOOK : 1000 likes
Durch den weltweiten kostenlosen Livestream sind die Challenger imo nicht nur für regionale Sponsoren interessant.
Heilbronn 64.000 +H -> 85.000 +H
Der Heilbronner Neckarcup fand 2017 zum vierten mal statt. 3 top 100 Spieler konnten für den Kampf um die 90 Punkte begeistert werden. Am Ende gewann ein Mann ausserhalb der top 100, welcher am Ende des Jahres aber noch für Furore sorgte. Filip Krajinovic gewann nicht nur Heilbronn und 4 weitere Challenger, sondern stand auch im 1000er Finale von Paris. So nah liegen Challenger und 1000er manchmal beieinander. In 2018 wird das Preisgeld zum zweiten mal erhöht, so kann man mit einem noch besseren Teilnehmerfeld bei der 5. Auflage rechnen. Bei der Suche nach Sponsoren geht man in Heilbronn einen sehr offensiven Weg und veröffentlicht direkt auf der Homepage welches Geld man für welches Sponsoring aufbringen muss.
EXKLUSIV-PARTNER
4 x Bandenwerbung à 5m (Höhe x ca. 1m)
2 x Großbanner/Sichtblenden 2 x 15m
Anzeige im Turnier-Magazin (1/1-Seite)
VIP-Lounge für 4 Personen mit Verköstigung
Produktwerbung / Präsentation nach Wunsch
Sitzplatzkarten nach Bedarf
30.000,- €
inklusive Namensrecht 50.000,- €
MASTER-PARTNER
2 x Bandenwerbung à 5m (Höhe x ca. 1m)
1 x Großbanner/Sichtblenden 2 x 15m
Anzeige im Turnier-Magazin (1/1-Seite)
VIP-Lounge für 4 Personen mit Verköstigung
Produktwerbung/Präsentation nach Wunsch
Sitzplatzkarten nach Bedarf
15.000,- €
WERBUNG
Sichtblenden ca. 2 x 15 m 4.000,- €
Bandenwerbung 5 x 1 m 2.500,- €
Bandenwerbung 3 x 1 m 1.500,- €
Anzeige NECKARCUP-Magazin 1/1 Seite 1.000,- €
Anzeige NECKARCUP-Magazin 1/2 Seite 600,- €
Produktwerbung oder sonstige Präsentation nach Absprache
Falls Jemand Lust hat dieses Challenger zu unterstützen
Ich finde es recht interessant, was ein Sponsoring beim Challenger so kostet. Eine Besonderheit in Heilbronn sind die Night Sessions, die findet man bei keinem anderen deutschen ATP/WTA Event.
Marburg 43.000 +H
Die marburg Open haben mit Koblenz und mit Heilbronn eine Gemeinsamkeit. Sie teilen sich mit Koblenz den Turnierdirektor Heiko Hampl und mit Heilbronn den Turniersieger Filip Krajinovic. Das zweite deutsche Challenger auf Sand findet nicht wie Heilbronn vor den FO statt, sondern parallel zur ersten Woche in Wimbledon. Man hat also ähnlich wie in Koblenz keine Chance auf Spieler aus den top 100 und die Zukunftsaussichten sind auch nicht ganz so optimistisch wie in Koblenz und Heilbronn, auch wenn Hampl mit den 5.300 Zuschauern 2017 sehr zufrieden war. In 2018 finden Marburg Open bereits zum 20. mal statt.
Braunschweig 127.000 +H
Das Challenger in Braunschweig ist das Aushängeschild in Deutschland und auch International eines der beliebtesten. Unter dem Motto Tennis meets findet die Veranstaltung seit einigen Jahren statt und konnte 2017 einen neuen Zuschauerrekord vermelden.
Turnierchef Harald Tenzer von der Brunswiek Marketing GmbH zog erneut ein absolut positives Fazit: „Wir können mit rund 35.000 Gästen einen neuen Zuschauerrekord vermelden. Das liegt natürlich unter anderem an der erfolgreichen Premiere des TU-Sommerfestes mit 4.000 Gästen. Herausragend war der Donnerstag mit insgesamt 6.000 Leuten beim Tennis und der Ladies Night. Und am heutigen Finaltag gab es dazu keinen einzigen Platz mehr auf dem Center Courts“, betonte er.
Das Turnier findet direkt nach Marburg statt und wird auch gerne als Vorbereitung für das 500er in Hamburg gespielt, so stand Flo Mayer gut 2 Wochen nach seiner Niederlage in Braunschweig im Finale von Hamburg. In Braunschweig selbst sorgte Kuhn mit seinem ersten Siege auf Challenger Ebene für Furore. Viel Verbessern kann man in Braunschweig wohl nicht mehr, das Turnier wird umsonst regelmäßig zu einem der besten des Jahres gewählt.
Meerbusch 43.000 +H
Das letzte verbliebene Turnier auf ATP Ebene in NRW fand 2017 zum 5. Mal statt. Rund 6.000 Zuschauer nehmen jährlich an der Veranstaltung teil und konnte im vergangenen Jahr bekannte Namen wie Flo Mayer, Darcis oder Dustin Brown sehen. Im Finale stand am Ende keine von ihnen. Das Turnier gewann Ricardo Ojeda Lara über AHM. Ein Name der mir überhaupt nichts sagt.
Ismaning 43.000 +H
Auch das zweite deutsche Turnier welches Premiere feierte, war sehr zufrieden. Mit rund 5.000 Zuschauern kann man von einer ordentlichen Premiere sprechen und der Sieger Hanfmann machte die Anfeuerung der Zuschauer für seinen Sieg mitverantwortlich. Mit dem Teilnehmerfeld konnte man bei nur 5 Spielern aus den top 200 am Ende nicht ganz zufrieden sein. Damit das Teilnehmerfeld 2018 etwas besser wird, versucht man in eine andere Woche zu kommen.
Eckenthal 43.000 +H
Bei gleichem Preisgeld wie in Ismaning konnte man ein deutlich besseres Teilnehmerfeld präsentieren. Ob es an
@Obmann liegt oder einfach der besseren Woche im Kalender kann ich nicht beurteilen. Über 8.000 Zuschauer in Eckental sind in etwa das siebenfache der Einwohner im beschaulichen Eckental. Seit 1997 existiert die Veranstaltung ist damit nach Braunschweig das Challenger welches am längsten existiert. Im vergangenen Jahr konnte Maxi Marterer sich in die Siegerliste eintragen. Damit steht er auf einer Stufe mit den ehemaligen top 10 Spielern Schüttler und Youzhny.
Unterm Strich war 2017 ein absolut erfolgreiches Jahr für die deutschen Challenger. Wenn in 2018 kein Turnier von der Landkarte verschwindet, kann die Zahl der Turniere 2018 erneut angehoben werden, denn Anfang August werden erstmals die Isar Open in Pullach ausgetragen. Das neue Turnier soll direkt als 127.000 +H ausgetragen werden und wird damit hinter den ATP Turnieren in Halle, Hamburg, Stuttgart und München auf einer Stufe mit Braunschweig stehen. Die Veranstalter hoffen auf bis zu 20.000 Zuschauer im kleinen Pullach. Dazu kommt die Aufstockung des Preisgeldes in Heilbronn. Da kann man insgesamt von einer herausragenden Entwicklung der Turniere in Deutschland sprechen.