Heute ist es soweit. Es gibt eine weitere Episode von Obmann on Tour in Eckental.
Da das sicher nicht jeden sein Geschmack ist, schon einmal paar Reizworte dazu. Dann kann jeder entscheiden ob er weiterlesen will.
Thematisch wird es heute, über Masur, das Geräusch eines abgestochenes Schweines, einen Schirischnösel und einen blinden Passagier in der Bolelli Box gehen.
Grundsätzlich begann der Tag in Eckental, wie er immer begann. Beschaulich einfach auf einem Feldparkplatz neben einem Golfplatz. Golf hat keiner gespielt. Die High Society ist auch nicht mehr das, was sie mal war.
Etwas verwundert war ich über den neuen Eingang, der auch nun mit einem Pavillon in die Halle versehen wurde. Statt im ersten Stock, ist man nun Erdgeschoss. Natürlich war die Karte von mir schon elektronisch vorbestellt, wollte nicht in Gefahr gehen, dass heute ausverkauft ist. So habe ich den netten Herren an der Kasse nur gefragt, ob ich jetzt noch ein anderes Ticket statt dem ausgedruckten Ticket bekomme und warum der Eingang nun unten sei.
Er erklärte mir sehr freundlich, dass es aufgrund der Sicherheitsbstimmungen wäre. Die Treppe, die dann wieder herunter in den Hallenbereich geht sei zu eng in Punkto Sicherheit. Irgendwie verständlich für mich. Ich kenne diese Treppe auch nur zu gut, konnte ich doch hier mal Hautkontakt mit Dustin Brown herstellen. Eckental bedeutet somit Safety first. War es doch damals so, dass in Fürth Dustin sein Wohnmobil aufgestellt hat und mehr Frauen rein und rausgingen, wie in einem Schuhladen.
Nun gut es ging dann in die Halle. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als ich am Reformationstag dort war, der erst wieder in 500 Jahren in Bayern Feiertag sein wird, war noch sehr wenig los.
Es begann mit Masur vs. Gojo. Gojo sagte mir ehrlich gesagt gar nichts. Ich hatte das Gefühl es spielt ein Cilic für ganz Arme. Gut vielleicht lag es eben an dem Kroatien. Bei Masur muss ich in jedem Fall seinen Volley loben. Das hat mir sehr gut gefallen. Nicht diese Bratpfannenvolleys, die man sogar bis in die ATP Tour weit hoch sieht. Sondern viel Gefühl, gab nur einen Volley den hat er mal etwas herübergezittert. Der war bei Breakball zum 2:0 im Zweiten. Da sah man, dass er das Break einfach haben wollte und dan so rübergedrückt hat und ging fast schief. Ansonsten solider Auftritt und klares Ding.
Etwas verwundert war, dass man anscheinend die wichtige Position des Halleninterviewers rationalisiert hat. Oder er war heiser, aber jedenfalls war keiner mehr da. Gut da Water Technology kein Sponsor mehr ist, musste irgendwo rationalisiert werden.
Nächstes Spiel war für mich dann Otte vs. Wessels. Wessels hatte eine Wildcard bekomme. Otte kennen wir aus FO 1 Runde. Wessels war vom Spielen neu für mich.
An sich war Wessels auch nicht soviel schlechter, wie vielleicht das Ergebnis schien. Wessels spielt etwas Kevin Anderson Style Tennis. Aufschlag, schnelle Gewinnschläge.
Das lief auch ganz gut bis er bei 2:3 30:30 beide war. Dann hatte er ein As.Tja so hatte er gedacht und aufeinmal wurde es als Fehler oveturned. Für mich sehr fragwürdig. Er regte sich auf, am Ende verlor er das Aufschlagspiel und danach war die ganze Zeit mürrisch, mies gelaunt. Gerade von der Körpersprache gefiel er mir nicht so. Vom Spielerischen ging es. Otte wirkte insgesamt reifer, auch abgeklärter, auch den guten Handtuchtrick in kritischen Situationen genutzt.
Gut ab dann ging es in die Mittagpause. Als Bolelli Groupie weiß man natürlich, wann er ungefähr von seinen Spielen Essen geht. Da dort relativ wenig Plätze gibt, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass man an einem Tisch mit einem Tennisspieler sitzt und seht selbst, siehe angehängte Bilder.
Ich hatte noch nie bei paar Wiener solche Schweißausbrüche beim Essen.
Grundsätzlich war Bolelli wie letztes Jahr in Eckental zu dritt unterwegs. Ohne es genau zu wissen, ein Sparringspartner und sein Coach.
Wortführer war eigentlich wirklich nur Bolelli und die anderen durften über ihn lachen.
Ein Spiel haben sie noch gespielt, alle mussten dann nachdem Bolelli ihnen Partien heute von allen möglichen Turnieren und Challengern vorgelesen hat, die Sieger tippen. Ob er darauf gewettet hat, man weiß es nicht.
Gut nachdem ich etwas draußen im Regen abgekühlt bin, ging es dann in das dritte Match.
Red Molleker der Nick Kyrgios von Eckental trat gegen den ersten Wimbledonlegendenbesieger des Tages an. Lukas Rosol.
Anfangs bestand das Spiel nur aus Aufschlägen und Returnfehler. Molleker war der erste Spieler, der Probleme mit seine Aufschlägen hatte. Konnte die dann aber mit Jubelschreien gepaart doch noch durchbringen. Bei 4:3 hatte er dann Breakbälle und packte gerade mit seiner Rückhand tolle Schläge heraus. Break später 6:3.
Hier dachte ich noch, gut das war jetzt nicht extrem viel von Molleker, aber bei den Big Points war er da. Obwohl Rosol an sich der etwas bessere Spieler an dem Tag wirkte, hatte Molleker eben die entscheidenden Punkte besser gespielt.
Hier konnte ich aber nicht weiter dranbleiben, ging es doch auf Court 1 mit meinem Topspiel des Tages los.
Wimbledonlegendenbesieger Stakhovsky spielte mit Bolelli gegen Raja und Sancic. Ich war so naiv und dachte, wenn das Spiel mehr als 16 Spiele hat, wäre das schon sehr überraschend. Wie werde ich mich noch wundern müssen.
Raja kannte ich gar nicht, da bin ich ehrlich. Aber jetzt weiß ich, der kann schon etwas Doppel. Anfangs fiel er mir deswegen auf, weil nicht ganz austrainiert schon sehr schmeichelnd für ihn wäre. Dazu hatte ich gedacht, dass er eine ganz schlimme Wette verloren haben muss. Ansonsten konnte ich mir nicht erklären mit so einem lila Stirnband agieren zu müssen. Gut alles das spielte immer weniger Rolle, merkte ich doch das Coach Bolelli und Sparringspartner Bolelli sich neben mir stellen mussten, war doch alles voll. Tja schon war ich angekommen in der Bolelli Box, ohne das die Bolelli Box wusste, dass dort noch jemand ist.
Kommen wir zum Spiel. Ich merkte relativ schnell, dass das Spiel sehr eng werden wird. Grande Stako, wie ihn die Bolelli Box nannte und Bolelli sind beide keine extrem guten Returnspieler. Hier fehlte Bolelli schon Fognini. Sie konnten im ganzen Spiel kein Break hinbekommen. Gut anfangs gab es noch ein anderes Problem. Schiri Schnösel, wie ich ihn gerne nennen möchte, fragte doch einen Balljungen laut und deutlich vor allen:" Musst du auf Toilette?" "Nein, sagte der versüchtert". "Gut dann blieb einfach mal ruhig stehen." Kein Spieler hatte sich darüber beschwert, aber der Balljunge wurde noch zweimal ermahnt ruhig stehen zu bleiben, dass es auch jeder hört, während des restlichen Spieles.
Tja hätte er sich mal auf das Spiel konzentriert. Grande Stako war außer sich, dass Raja Punkte am Netz gemacht hat, als er seiner Meinung(auch meiner Meinung) Über das Netz gegriffen hat. Wie sagte Grande Stako:" It is physical not possible, that he can do that so". Da waren teilweise unglaubliche Volley dabei nach Returns von Bolelli. Wirklich unglaublich. Wohl aus dem Grund den auch Stako meinte.
Gut der Ref hatte später ein ganz anderes Problem. Es gab einen Aus Call nach einem Aufschlag von Grande Stako. Der Ukrainer beschwerte sich sofort, dass der drin war. Schiri Schnösel dann Achtung, das ist wirklich stärkster Tobak." I would call it out, because the call came so late". Raja wurde ärgerlich". What? Out or in is the question""Es wurde ca. halbe Minute diskutiet und gerätselt. Am Ende wurde ein As gegeben, aber selbst Grande Stako musste herzlichst lachen. Schiri Schnösel ist wohl eher Experte für unruhige Balljunge.
Übrigens hat Grande Stako für mich einen extrem sympathischen Eindruck gemacht. Für mich vielleicht sogar mit der sympathischste Spieler den ich live auf einem Court bisher gesehen habe. Immer relativ positiv, sehr fair, wenn er jemand mal getroffen hat. Ich kenne ja meinen Bolelli, wenn der mal schlechte Laune hat, hat er die ja auch und irgendwann er von Grande Stakos Spässe auch genervt. Aber an sich tat ihm das gut, dass man mit einer positiven Ausstrahlung über den Court geht. Also der Ukrainer hat viele Sympathien bei mir gesammelt.
Am Ende ging das Spiel leider für uns in der Bolelli Box aus, wie ich irgendwie befürchtet. Man gewann den ersten im Tiebreak. Kurz zuvor bin ich noch aufgeschreckt. Dachte ich doch es wird in meinem Rücken ein Schwein abgestochen. Nein zum Glück für ein Schwein, war es nur der Ruf von Rudi Mollekers, der gerade sein Break zum 2:4 im Zweiten kassiert hatte. Am Ende verlor er auch relativ glatt dann am Ende in drei.
Zurück zu Bolelli und Grande Stako: Beide wehrte im 2ten Satz Breakball zu einem möglichen 4:5 ab. Retteten sich in den Tiebreak. Dort keimte die Hoffnung auf lag man doch 6:4 mit zwei Matchbällen vor. Aber was dann Raja und Sancic spielten, war Extraklasse. Grande Stako verlor sogar auch seinen Humor und Bolelli war eh wieder durch, wie ich ihn in solchen Momente kenne.
Summa Summarum beide haben im ganzen Match keinen Punkt mehr gemacht. Der Tiebreak ging mit 6:8 verloren. Der letzte Satz (Tiebreaksatz bis 10) ging mit 0:10 (!) verloren. Der Schock war groß in unserer Box.
Danach konnte ich nur noch etwas mir das Doppel auf dem Center Court ansehen, in dem der Coburger Krawietz teilnahm und später gewann. 3 Reihen vor mir saß Bemelmans, der auf sein Match wartete, was er heute gegen Brands hat/haben soll.
Am Ende war es wieder ein sehr ereignisreicher Tag. Ein sehr abwechslungsreicher Tag. In Eckental wurde sich wieder viel Mühe gegeben. Trotz dem Treppenverbot war man wieder ein paar Nachwuchsspielern sehr nah. Der schnelle Belag ist auch wirklich relativ außergewöhnlich für die Zeit. Macht aber eine endgültige Evualierung von Spielern relativ schwierig. Es ist eben schon etwas anders und mit vielen Turnieren schwer zu vergleichen. Aber für Spieler, die auf Rasen etwas können, ist der Belag schon recht prädistiniert.
War schön, in der Hoffnung das es nicht das letzte Mal war.