Weil der Schiri im EL-Spiel von Frankfurt eine sehr fragwürdige Auslegung europaweit etablieren durfte oder wie?
Normalerweise wird bei sowas immer auf Abseits entschieden, keine Ahnung warum das in der EL anders gemacht und dann noch verteidigt wurde.
Die Regel sagt folgendes (
Quelle, Seite 68):
Ein Spieler verschafft sich keinen Vorteil aus einer Abseitsstellung, wenn er den Ball von einem gegnerischen Spieler erhält, der den Ball absichtlich spielt (mit Ausnahme einer absichtlichen Abwehraktion eines Gegners). Eine Abwehraktion liegt dann vor, wenn ein Spieler einen Ball, der ins oder sehr nah ans Tor geht, mit irgendeinem Körperteil außer mit den Händen/ Armen (ausgenommen der Torhüter im eigenen Strafraum) abwehrt oder abzuwehren versucht.
Klar ist damit nur, dass mal wieder gar nix klar ist. Oder wie soll man "sehr nah ans Tor" denn interpretieren?
Für mich trifft für beide Aktionen (gestern und Frankfurt) der Begriff "Abwehraktion" zu, weil beide in höchster Not versuchen, den Ball da nicht durch zu lassen und wegzubekommen.
Und für mich trifft auch in beiden Aktionen "sehr nah ans Tor" zu, weil beide Male ein Spieler alleine vorm Tor steht, wenn der Ball durchgelassen wird.
Abgesehen davon kann man auch interpretieren, dass das Abseits jeweils nicht erst durch die Ballannahme aktiv wird, sondern alleine durch die Anwesenheit der beiden Stürmer, die den Verteidiger überhaupt erst dazu verleiten, den Ball abwehren zu wollen.
Die Regel wurde so wie sie oben formuliert wurde, deshalb gemacht, damit das Abseits aufgehoben ist, wenn ein Spieler dazwischen geht und dann einen Fehlpass spielt, denn das hebt das Abseits tatsächlich auf.
Wenn das in den beiden Szenen kein Abseits sein soll, dann ist die Regelauslegung absurd, denn das würde ja bedeuten der Abwehrspieler dürfe nicht versuchen einen Ball abzuwehren, damit das Abseits gepfiffen wird. Aber woher soll der denn immer wissen, ob der Stürmer überhaupt im Abseits steht?