Im Einzelfall ist das natürlich oft so, aber bei einigen Trainern (wahrscheinlich sogar bei den meisten, wenn man sie genau und lange genug beobachtet), kristallisieren sich mit der Zeit ja schon bestimmte Verhaltens- , oder sagen wir Wechselweisen heraus. Jeder BL-Trainer versteht sicher grundsätzlich mehr von Taktik und Fußball als jeder von uns hier, ist ja auch deren Beruf.
Trotzdem gibt es Legionen von Trainern, die nahezu immer gleich wechseln, über Monate und Jahre. Zeitpunkte, Spielertypen, Position...immer fast deckungsgleich, weil sie natürlich auch in Denkmustern und Stereotypen feststecken, wie jeder andere Mensch auch.
Die Trainer, die wirklich regelmäßig allein auf die Situation und da immer hochflexibel reagieren, kannst du mit ner Lupe suchen. Ritualisierte oder automatisierte Handlungsweisen dienen ja nicht zuletzt auch dem eigenen Stressabbau - und welcher Job ist schon stressiger als Bundesligatrainer?
Vor jeder Saison sprechen fast alle Trainer von Rotation, jeder muss sich immer wieder neu beweisen, wir müssen mehrere Systeme spielen können etc. Je länger die Saison läuft, desto weniger ist davon zu sehen. Meistens ist es ja gerade nicht so, das im Laufe einer langen Saison jeder seine Chance bekommt, sondern das die Einsatzchancen für Reservisten im Saisonverlauf immer mehr schwinden, obwohl es wegen der körperlichen Abnutzung der anderen Spieler ja andersrum sinnvoller erscheint.
Und je länger ein Trainer bei einem Verein, bzw je älter er selbst ist, desto ausgeprägter ist das - wie eben auch im richtigen Leben.
Die Dortmunder Fans können in gewisser Weise ganz froh über die Verlängerung sein, sie erzwingt nämlich wahrscheinlich eine gewisse Rotation, die es sonst wohl im nächsten Spiel nicht gegeben hätte. Ob diese dann sportlich was bringt oder wirklich mehr Esprit ergibt, sei mal dahingestellt.