Jerry
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es ist ein himmelweiter unterschied, ob es um einen "werksverein" geht, der einst gegründet wurde, um seinen angestellten, sport zu ermöglichen, und dann über jahrzehnte seinen weg gemacht hat (trotz "pillen/plastik-club), es gab auch in der ddr "betriebssportgemeinschaften".
den vfl wolfsburg gab es auch schon ohne vw, und dass die quasi den ganzen verein übernommen haben, muss man ja nicht gut finden.
aber das mit millionen aus dem nichts und dem boden gestampfte merchandising konstrukt rb (!) leipzig, das nichtmal regulär vereinsmitglieder zulässt, ist mmn der gipfel- bzw tiefpunkt des in geldperversionen versinkenden fußballs.
Natürlich ist es noch mal ein Unterschied, aber ohne diese Vorläufer wäre auch RB nicht denkbar gewesen. Ich finde sowieso immer ganz lustig wie romantisierend die Tradition gesehen wird. Ich würde ja zu gerne die Reaktionen sehen, wenn sich der BVB und Schalke zusammenschließen, weil sie sagen "so können wir endlich Meister werden". Klingt absurd? Ich glaube, ich hatte es schonmal gepostet...
1. FC Köln Wiki schrieb:Als 1947 der Fußballbetrieb im Westen Deutschlands wieder startete, spielten zwar mit dem VfR Köln 04 rrh. und Preußen Dellbrück zwei Kölner Vereine in der höchsten Spielklasse, der neugegründeten Oberliga West, jedoch ohne aussichtsreiche Chance, dort eine relevante Rolle zu spielen. So fanden sich beide recht schnell in den Niederungen der Tabelle wieder und mussten in die Bezirksliga absteigen.
Den Misserfolg sah KBC-Chef Franz Kremer als Chance, einen Kölner Großverein zu etablieren. Dieser sollte nach Kremers Vorstellungen jedoch nicht nur in der Oberliga oben mitmischen, sondern auch im Kampf um die Deutsche Meisterschaft eingreifen können. Erst als der von Kremer angefragte SV Union Köln eine Fusion mit dem KBC ablehnte, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die SpVgg Sülz 07. Zwar verband beide Klubs eine traditionelle Rivalität, doch Kremer schaffte es, bei beiden Vereinen die meisten Zweifel zu beseitigen. So warb er unter anderem mit dem Spruch „Wollen Sie mit mir Deutscher Meister werden?“, was durchaus gewagt war, handelte es sich doch um ein Zusammengehen eines zweitklassigen mit einem drittklassigen Verein. Auch der vorgesehene Name, Erster Fußballclub Köln, der den Anspruch des neuen Vereins ausdrückte, war weder durch das Alter noch durch den seinerzeitigen sportlichen Stellenwert der Fusionsvereine gerechtfertigt, was andere Vereine der Stadt als anmaßend empfanden.
Der langjährige Vorsitzende der SpVgg, Karl Büttgen, befürwortete die Fusion und trieb sie an. Die meisten Vereinsmitglieder, die gegen die Fusion waren, begründeten dies damit, dass sie die Tradition des jeweiligen Vereins nicht aufgeben wollten, jedoch waren sie damit in der Minderheit.
Am 13. Februar 1948 stimmten schließlich 121 von 156 Mitgliedern der SpVgg Sülz 07 für eine Fusion. Die Mitglieder des Kölner BC stimmten mit 156 zu 10 ebenfalls dafür. Am selben Tag wurde der 1. FC Köln in der Kneipe „Roggendorf“ in Sülz (Luxemburger Straße 188) offiziell gegründet. Franz Kremer wurde einstimmig zum ersten Präsidenten gewählt.[5] Kremer führte das Amt 19 Jahre lang bis zu seinem Tod aus und gilt bis heute unumstritten als die wichtigste Persönlichkeit der Vereinsgeschichte.