Ich bin dafür, den Diskussionsprozess noch einmal neu zu starten, natürlich ehrlich ergebnisoffen. Wer hetzt den deutschen Fußball denn? Dann wird ein Konzept eben erst ein oder zwei Jahre später fertig - wenn es dafür einigermaßen tragfähig ist, ist es das wert.
Zumal die aktuellen Investor-Interessenten wohl kaum jemanden in Ekstase versetzen.
Klar ist: der deutsche Fußball brauch mehr Geld, um weiter bei der Musik dabei zu sein. Klar ist auch: Auslandsvermarktung ist ein wichtiger Faktor, weil wir da nunmal hinter den anderen großen Ligen herhinken. Wir brauchen aber auch mehr Geld für gute Basisarbeit, für bessere Ausbildung, für bessere Trainergehälter im Jugendbereich. Für TV-Rechte für Liga 2 und 3. Das möchte ich gerne ebenfalls in einem Investorendeal verankert wissen, nicht nur TV-Gelder im Ausland für die Top5. Ebenso echte Nachhaltigkeit, von einem 3-Jahres-Investment hat niemand was.
Und natürlich müssen die Fans mitgenommen werden. Nicht nur die "aktive Fanszene", sondern auch die Mehrheit, die eben nur Fußball liebt und nirgends organisiert wird. Auch die haben Rechte und Bedürfnisse.
Ich fände sowas wie Regionalkonferenzen gut, auch vereinsinterne, runde Tische, wo möglichst viele Gruppen beteiligt sind. Je mehr Input, desto besser und je mehr Transparenz sowieso. Natürlich müssen am Ende die ausgegliederten Kapitalgesellschaften der Vereine entscheiden. Das ist nunmal so. Aber es wäre gut, wenn das nach langen Diskussionen mit allen relevanten Gruppen geschehen würde.
Und, ganz wichtig: am Ende muss es einen Sieg der Argumente geben. Es kann nicht sein, dass de großen Vereine nur wegen ihrer Marktmacht bestimmen. Es kann aber auch nicht sein, dass Vereinsvertreter einknicken, weil sie Angst vor den Ultras haben (beides sehen wir momentan).