DFL-Investoreneinstieg und Zukunft der Bundesliga


Sind die aktuellen Fan-Proteste in den Stadien noch verhältnismäßig?


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le freaque

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Ach Gott. Kind hat doch schon in einem Interview im Vorfeld gesagt, dass eine Abkehr von der Investorenentscheidung Stagnation bedeuten würde. Natürlich mit dem Zusatz, dass Stagnation immer auch Rückschritt sei. Spätestens damit ist doch klar, was eh alle wussten.
 

Bustaboxi

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Babbel sieht in den Unterbrechungen durch die Fanproteste mittlerweile auch Einflussnahme auf den Spielverlauf -> gestern hätten die Bayern dadurch einen Nachteil erlitten und der Spielfluss wurde ihnen in Führung liegend genommen... durchaus steile These. #hartaberfair
Bei der zweiten Unterbrechung mag es vielleicht sein, dass diese den Bochumern mehr geholfen hat um zu verschnaufen für das hohe Laufpensum das man gehen musste. Bei der ersten Unterbrechung darf es keine Ausreden für die Bayern geben, das war mit Sicherheit kein Vorteil für den VfL, wenn die Bayern da nicht fähig waren die Konzentration hoch zu halten.
 

theGegen

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Babbel sieht in den Unterbrechungen durch die Fanproteste mittlerweile auch Einflussnahme auf den Spielverlauf -> gestern hätten die Bayern dadurch einen Nachteil erlitten und der Spielfluss wurde ihnen in Führung liegend genommen... durchaus steile These. #hartaberfair


Den gibt es. Und das ist eine gar nicht allzu steile These, wenn Spielunterbrechungen einem Team zu etwas mehr Luft oder zu mehr Besinnung helfen können.

Besser ist, man nimmt die Proteste wirklich ernst und bemüht sich um eine verträgliche Lösung.

Die ist nunmal nicht gegeben, ohne eine Revision der Abstimmung.
 

tennisfun

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Kannst du dafür eine Quelle nennen? Ich kennen lustigerweise keinen einzigen im näheren Umkreis, der die Proteste befürwortet.
Es gab Umfragen dazu, der SPIEGEL hat sie veröffentlicht.
 

tennisfun

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Den gibt es. Und das ist eine gar nicht allzu steile These, wenn Spielunterbrechungen einem Team zu etwas mehr Luft oder zu mehr Besinnung helfen können.

Besser ist, man nimmt die Proteste wirklich ernst und bemüht sich um eine verträgliche Lösung.

Die ist nunmal nicht gegeben, ohne eine Revision der Abstimmung.
Das stimmt, allerdings Babbel als Ex- Bayern-Spieler finde ich es nicht glaubwürdig. Hätte er ein anderes Spiel erwähnt, aber ausgerechnet seine Bayern passt nicht als Beispiel.
 

theGegen

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Hannover hätte gepasst, aber das wiederum nicht mit Kind und den Fadenkreuzplakaten.

Sportlich gesehen hat Hannover über den Protest aufgeholt.
 

Tour de Lennard

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Den gibt es. Und das ist eine gar nicht allzu steile These, wenn Spielunterbrechungen einem Team zu etwas mehr Luft oder zu mehr Besinnung helfen können.
Fände die These aber als solche nicht haltbar, dass das gezielt auch so eingesetzt würde um einen Vorteil für das eigene Team zu schaffen. Nach meinem Eindruck gehen die Proteste meist von denjenigen aus, wo das Momentum eigentlich auf der eigenen Seite ist. Also gestern zB von den Bayernfans bei eigener Führung und Streich(!) hat sich diesbezüglich auch schon bei den eigenen Fans beschwert.
 

theGegen

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Fände die These aber als solche nicht haltbar, dass das gezielt auch so eingesetzt würde um einen Vorteil für das eigene Team zu schaffen. Nach meinem Eindruck gehen die Proteste meist von denjenigen aus, wo das Momentum eigentlich auf der eigenen Seite ist. Also gestern zB von den Bayernfans bei eigener Führung und Streich(!) hat sich diesbezüglich auch schon bei den eigenen Fans beschwert.

Es gab solche Spiele, wo das Momentum über Protest plötzlich auf die andere Seite wechselte oder dem eigenen Team schadete.

Es geht um den sportlichen Effekt eines verständlichen und legitimen Protests. Was, wenn ein Verein den Protest bis zum Spielabbruch und zu 3 verlorenen Punkten durchzieht?

Natürlich hat das Geschehen auch einen sportlichen Einfluss.
 

le freaque

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Ich finde auch gar nicht, dass Kinds Abstimmungsverhalten der Skandal oder das Problem ist. Das ist letztlich eine Sache zwischen 96 und Kind und ein Ergebnis des katastrophalen Konstrukts in Hannover.
Das Problem sind auch nicht die Proteste (ausgenommen Fadenkreuz und Proteste im Innenraum, da geht es irgendwo auch um Sicherheit, die immer gewährleistet sein muss). Auch nicht, dass jetzt einige Vereine aus Angst vor den eigenen Fans oder Spielabbrüchen einknicken, die vorher noch "geheim" zugestimmt hatten.

Das sind für mich alles Folgen der aktuellen Aufgeregtheit mit viel Pathos, Populismus und Selbsterhöhung auf allen Seiten dabei. Das ist im Fußball nichts Neues.

Das eigentliche Problem liegt in der Sachfrage und dahin sollte man so schnell wie möglich zurückkommen.
Für mich gilt immer noch:

- ja, der deutsche Fußball kann mehr Geld sehr gut gebrauchen
- ja, die Auslandsvermarktung der ersten Liga ist stark ausbaufähig

Ein Investor kann da hilfreich sein, ein Allheilmittel ist er nicht. Wenn man einen seriösen Investor findet, der eine ausgewiesene Vermarktungsexpertise vorweisen kann, der moralisch einigermaßen unverdächtig ist und mit dem man nachhaltig planen kann, kann man mMn darüber reden.
Investoren sind nicht per se böse. Es kommt nur darauf an, wenn man zu welchen Bedingungen ins Boot holt.
Und beim Beschluss der DFL stimmt weder das Eine, noch das Andere.
Das Eine: Ein Beschluss, von dem nur die erste Liga (oder Vereine, die sich in der ersten Liga sehen) etwas hat, der die Schere am Ende noch weiter auseinandergehen lässt, bringt den deutschen Fußball nicht weiter. Wenn man das will, muss man den TV-Geld-Verteilungsschlüssel ändern, sonst macht es keinen Sinn. Ein Investoreneinstieg geht für mich nur dann, wenn wirklich alle etwas davon haben.
Das Andere: Wir können mehr Geld brauchen, stehen aber mit unseren Ligen nicht kurz vor dem Ruin. Es darf nicht egal sein, woher das Geld kommt. Schon jetzt steht da eigentlich fast kein Proficlub moralisch immer auf der sicheren Seite. Aber es muss und darf nicht noch viel schlimmer werden. Und mit einem Einstieg von Fonds, die zum Teil Saudi-Arabien oder irgendwelchen Schurkenkonzernen gehören, möchte ich als Fan und Zuschauer nicht gemeinsame Sache machen. Die Katar-Trainingslager haben mir als Bayernfan mehr als gereicht, eine direkte finanzielle Abhängigkeit von den Saudis brauche ich partout nicht.

Liebe DFL, bringt ein tragfähiges Konzept, von dem alle profitieren. Präsentiert dazu einen seriösen Investor, für den man sich wenigstens nicht schämen muss. Dann nehme ich sehr gerne neues, frisches und viel Geld für den deutschen Profifußball. Ich bin nicht so verrückt zu glauben, dass wir uns in D von allen internationalen Entwicklungen abkoppeln können. Aber der Preis muss schon für alle stimmen und ich will mich nicht schämen müssen, wenn ich den Namen des neuen "Partners" lese. Das muss schon drin sein.
 

Tour de Lennard

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Es gab solche Spiele, wo das Momentum über Protest plötzlich auf die andere Seite wechselte oder dem eigenen Team schadete.

Es geht um den sportlichen Effekt eines verständlichen und legitimen Protests. Was, wenn ein Verein den Protest bis zum Spielabbruch und zu 3 verlorenen Punkten durchzieht?

Natürlich hat das Geschehen auch einen sportlichen Einfluss.
Das mag ja sein und dürfte auch einkakuliert sein. Aber nach meinem Eindruck wird der Protest nicht mißbraucht, um dem eigenen Team einen Vorteil zu verschaffen, sondern umgekehrt. Die Ultras scheinen mir die Proteste so zu timen, dass sie eher dem eigenen Team schaden und zeigen damit, dass sie es ernst meinen.
 

John Lennon

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Irgendwelche taktischen Spielchen gibt es nicht wirklich. Mal wird der Protest in die Drangphase der eigenen Mannschaft fallen, mal in die des Gegners. Wer danach schlechter aus der Pause kommt, wird immer rumheulen und das mit der Pause in Verbindung bringen. Bayern hätte das Spiel auch bestimmt mit 28:0 gewonnen, wenn es keine Unterbrechung gegeben hätte. Schließlich war der VfL nach 20 Minuten völlig platt und wurde durch den taktisch gut gelegten Protest gerettet :clowns:

Die Proteste gestern waren auf jeden Fall zwischen den Kurven abgesprochen und die Zeitpunkte zuvor festgelegt. Das dürfte eher die Regel, denn die Ausnahme sein. Quasi parallel wurden Banner und Transparente ausgerollt. Als beide Seiten damit fertig waren, fingen die VfLer mit den Tennisbällen an. Die Bayern sind dann kurze Seit später eingestiegen. Genau das selbe Prozedere (Banner auf beiden Seiten, eine Seite fängt an, die andere folgt kurze Zeit später ) bei der zweiten Unterbrechung, wo Schlager die Mannschaften dann in die Kabine geschickt hat. Damit hat er aber solange gewartet, bis eh alles vorbei war und man hätte sofort weiterspielen können. Konnte man nämlich gut erkennen. Sobald die Banner und das Transparent (Nein zum Investor) eingerollt wurden, war die Aktion beide Male beendet. Aber gut, man musste unbedingt Stufe 2 durchziehen und ist dann für gefühlt 60 Sekunden in die Katakomben gegangen. Paragraphenreiterei, ole.
 

tennisfun

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@le freaque
Hast Du Dir die Sendung angesehen? Ist wirklich gut. Gibt es auch in der Mediathek. Verlinke es später hier.
 
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le freaque

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@le freaque
Hast Du Dir die Sendung angesehen? Ist wirklich gut. Gibt es auch in der Mediathek. Verlinke es später hier.
Mache ich noch. Habe nur gerade (mal wieder, Nr.4) Corona. Ist noch frisch und doof und da finde ich emotional aufgeladene Diskussionen und überhaupt Lautstärke irre anstrengend (es pocht eh schon fortwährend im Kopf, wegen der Nebenhöhlen).
Ich bin ja fit schon kaum zugänglich für andere Meinungen. Unfit werde ich da nur ungnädig, das spare ich mir auf. Aber danke für den Hinweis (y)
 

tennisfun

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@theGegen
Glaube auch das die These von @John Lennon hinkommt, vorher werden die Zeitpunkte abgestimmt.
Wenn es um die Zukunft des Fußballs geht dann sind die aktuellen Ergebnisse sekundär für mich.
Die Proteste Nerven, sollen sie auch anders reagiert die DFL/ Vereine nicht. Die Fans in der Bundesliga wollen keine PL. Das heißt die Vereine werden nicht an Öl Länder vertickt, die Stadion Tickets kann man noch bezahlen, oder wie in Spanien, jedes Ligaspiel zu anderer Uhrzeit, da geht es nur noch ums TV Geld. Spanien hat seine Anteile gleich mal für 50 Jahre vertickt. Selbst Real und Barca sind bei diesem irren Deal ausgestiegen weil sie sich im Ausland selbst gut vermarkten kann.

Ein Sprecher von "unserer Kurve" hat heute in der Sendung eine interessante Frage gestellt: Was will die deutsche Bundesliga? Was ist ihre Vision? Man steckt im Minus und die einzige Idee ist wir brauchen mehr Geld, deshalb müssen wir uns verkaufen an CVC die auch nicht sonderlich seriös sind? Der PL hinterherlaufen macht doch gar keinen Sinn.
 

tennisfun

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Mache ich noch. Habe nur gerade (mal wieder, Nr.4) Corona. Ist noch frisch und doof und da finde ich emotional aufgeladene Diskussionen und überhaupt Lautstärke irre anstrengend (es pocht eh schon fortwährend im Kopf, wegen der Nebenhöhlen).
Ich bin ja fit schon kaum zugänglich für andere Meinungen. Unfit werde ich da nur ungnädig, das spare ich mir auf. Aber danke für den Hinweis (y)
Alles gute und gute Besserung. (y) Tu Dir was gutes vielleicht nicht immer hier mitlesen.;)
 

Charon

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Von der Darmstädter Südtribüne kann ich bestätigen, dass der Zeitpunkt vorher abgestimmt war (der Capo hat runtergezählt), also nicht nach Spielverlauf entschieden wird. Auch muss mit den Stuttgartern grob abgesprochen gewesen sein, dass einigermaßen abwechselnd geworfen wurde.
Es wurde auch darauf geachtet, dass ein Spielabbruch nicht wirklich gedroht hat, auch wenn es 20 Minuten gedauert hat.

Was mich an den Protesten stört, sind die blinden Flecke der Ultras. Sie schimpfen auf die DFL, auf Kind, aber Darmstadt 98 hat für den Ideal gestimmt und dies auch offen kundgetan. Gegen die Vereinsführung fiel aber kein böses Wort.
Das ist schon sehr inkonsequent.

Die DFL macht es natürlich auch echt schlecht.
Es wirkt unglaubwürdig, wenn gerade so das Votum erreicht wird, dass die DFL nicht ausgerechnet auf Kinds Stimme gehofft hat. Im Positivstein Fall haben sie damit gerechnet, dass mehr Vereinsvertreter für den Deal stimmen und Kinds Stimme nicht relevant gewesen wäre. Dass er dagegen gestimmt hat, glaubt ja keiner.

Das zweite Problem ist, dass es kein ausgereiftes Konzept zu geben scheint, wie das Geld verwendet werden soll. Ja, es gibt diese Eckpunkte, aber "Weiterentwicklung des DFL-Geschäfzsmodells" ist ja mal total nichtssagend. Und die potentiellen Investoren (die ursprünglichen Vier) sind reine Finanzinvestoren, haben natürlich viele Kontakte, aber jetzt auch keine ausgewiesene Kompetenz in dem schwammigen Bereich.
 

le freaque

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Ein Sprecher von "unserer Kurve" hat heute in der Sendung eine interessante Frage gestellt: Was will die deutsche Bundesliga? Was ist ihre Vision? Man steckt im Minus und die einzige Idee ist wir brauchen mehr Geld, deshalb müssen wir uns verkaufen an CVC die auch nicht sonderlich seriös sind? Der PL hinterherlaufen macht doch gar keinen Sinn.
Da ist ja auch was dran. Investoren sind ja auch kein Allheilmittel, um Gottes Willen. Ich komme sehr gerne ohne aus, will den Gedanken nur nicht ausschließen. Wie gesagt: mit dem richtigen Partner und unter den richtigen Bedingungen.
Gleichzeitig haben die deutschen Ligen auch international ein Alleinstellungsmerkmal, bzw mehrere:

- eben noch nicht flächendeckend von anonymen Fonds oder Milliardären mit Lust auf ein Spielzeug übernommen
- Stehplätze und relativ humane Eintrittspreise
- erstklassige Infrastruktur (Stadien, Verkehrsverbindungen, ect), durchgehend bis in Liga 3 (außer Saarbrücken)
- Übernachtungsmöglichkeiten sind selbst in Metropolen halbwegs bezahlbar gegeben

Wir haben also das beste Live-Erlebnis-Paket aller Topligen, auch im Unterbau. Das kann man schon so sagen. Man kann ja auch mal darüber nachdenken, wie man das noch besser vermarkten kann, es muss sich ja nicht ausshließlich alles an TV und Streamingdiensten orientieren. Auch im Reise- und Tourismussektor ist da sicher einiges denkbar.
 

tennisfun

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Demnächst fliegen also ganze Tennisplätze auf das Spielfeld. Netter Versprecher. :clowns:

Tja, selbst wenn Vereine dafür gestimmt haben, heißt es nicht, daß die Fans für Investoren sind und bei Protesten nicht mitmachen. Gibt auch Vereine die dagegen gestimmt haben und bei den Protesten nicht mitmachen.
 
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